19.11.2008, 19:32:51
Ingrid
Ingrid,
ich kann Dir das nicht aus Sicht der Pflanzenphysiologie erklären.
Wenn das ginge, wäre der ideale Dünger gefunden. Eisenphosphat ist mit Phosphorsäure einfach herstellbar. Man hätte dann sowohl die Phosphor- als auch die Eisenversorgung sichergestellt. Kein Umweg nötig, das Eisen über Chelate zu schützen. Doc Kremser ginge pleite.
Da man das nicht macht scheint es nicht zu gehen.
Gruss
Ecki
vl. weil zu viel aufwand?
aber, PO4 wird doch auch wieder in das wasser zurück gelöst? :ao2:
19.11.2008, 19:54:11
Ecki
Ingrid,
Ich nehme an, dass die Chelate durch Ingos Flutlicht schnell zerstört werden. Beim ausfallende Eisen fällt Phosphor mit aus. Die entstehenden Salze sammeln sich im Boden und im Filter.
Phosphor wird nach Bakterientätigkeit sicherlich bald wieder in verwertbarer Form vorliegen - nur halt wenig. Und Eisen wird ja auch nachgedüngt. So beginnt der Kreislauf von vorne.
Ich kann mir schon vorstellen das sich die nicht über den Filter ausgetragenen Phosphorsalze im Bodengrund anreichern und dann irgendwann als Dünger zur Verfügung stehen. Nur bis dahin hat Ingo seinen Bodengrund bestimmt 3x getauscht
Aber die Diskussion über Ingos Alchemie hatten wir schon mal in einem anderen Thread. Ein Problem soll gelöst werden und die Lösung schafft das Nächste etc etc.
Gruss
Ecki
19.11.2008, 20:14:42
Ingrid
Ingrid,
Ich nehme an, dass die Chelate durch Ingos Flutlicht schnell zerstört werden. Beim ausfallende Eisen fällt Phosphor mit aus. Die entstehenden Salze sammeln sich im Boden und im Filter.
Phosphor wird nach Bakterientätigkeit sicherlich bald wieder in verwertbarer Form vorliegen - nur halt wenig. Und Eisen wird ja auch nachgedüngt. So beginnt der Kreislauf von vorne.
Ich kann mir schon vorstellen das sich die nicht über den Filter ausgetragenen Phosphorsalze im Bodengrund anreichern und dann irgendwann als Dünger zur Verfügung stehen. Nur bis dahin hat Ingo seinen Bodengrund bestimmt 3x getauscht
Aber die Diskussion über Ingos Alchemie hatten wir schon mal in einem anderen Thread. Ein Problem soll gelöst werden und die Lösung schafft das Nächste etc etc.
Gruss
Ecki
ich weiß auch nicht...da der boden von ADA aber wie ein ionentauscher wirkt, deshalb kein PO4 verfügbar ist... vl. sollte er auf 1 mg/l aufdüngen und gucken was passiert..oder den boden rauschmeißen. akadama ist ähnlich, dort hatte ich das selbe problem auch.
ingo, probiere doch mal die fettdüngung bei dem boden... :lol2:
19.11.2008, 22:32:55
Ingo
Hallo Ingrid,
ingo, probiere doch mal die fettdüngung bei dem boden... :lol2:
ich musste grade lachen :lol: Ne ne, fette Düngung mache ich nicht, aber Amano düngt eigentlich erst ab dem 6. Monat Makros, ich weiss auch nicht so recht wie das funzen soll. Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch.
Onkel Anton soll mir das mal genau erklären was da in dem Boden abgeht.Ich möchte das mal richtig verstehen, oder besser wie ich verfahren soll :lol2:
20.11.2008, 10:03:32
Anton_Gabriel
Hallo,
Was in diesem "Spezialbodengrund" drinn ist weiss ich nicht. Aber jeder Bodengrund im Aquarium wird nach einiger Zeit zu ganz normalem Bodengund, bis die Spezialinhaltsstoffe sich aufgelöst haben oder verbraucht sind.
Dass der Bodengrund stärkeren Ionenaustauscheffekt auf längere Zeit hat ist fast nicht möglich und wäre auch äußerst suspekt. Austauscher, welche Phosphat austauschen sind durchwegs Austauscherharze, die im Bodengrund nichts zu suchen haben.
Wenn in dem Boden u.a. Tonerden oder Zeolithe drinn sind, dann haben diese leichten Austauschereffekt - aber nicht bei Phosphat.
Weitere Spekulation: wenn in dem Bodengrund Eisenbestandteile bewusst in größeren Mengen drinn sind (z.B. Rost etc. welche auch in diesen Phosphatbindern drinn sind), dann binden diese Phosphate durch Fällung.
Es wäre nur etwas sinnwiedrig so einen Bodengrund als Phosphateliminierer herzustellen.
Zu Eisen und Phosphat:
Phosphate sind im Aquariumwasser sehr leicht löslich und leicht messbar und somit auch einfach dosierbar wenn man es braucht. Sie werden auch ständig durch Futter und Ausscheidungen der Fische nachgeliefert. Bei wenigen Fischen durch Zusatzdüngung. Hier wird ja in der Regel ein sehr geringer Phosphatwert bevorzugt, du kannst aber auch ohne Probleme einmal einfach mindestens 0,5mg/l zudüngen, was dann etwas länger im Wasser bleibt, um einmal zu sehen ob Phosphatmangel dein Problem ist und ob die Pflanzen positiv drauf reagieren. Algen kommen duch das bissl Phosphat nicht so schnell.
Eisen gibt es ja in vielfältiger Form im Aquarium. Fest als Eisen oder Stahl, welches sich meist rasch zu ebenso unlöslichem Rost umwandelt und nebenbei auch (recht langsam) etwas Phosphat bindet.
Ja dann gibt es noch Eisen2 - das ist verhältnismäßig gut in Wasser löslich und schon bei im Aquarium vorkommenden pH-Werten von 6 längere Zeit in Lösung bleibend. Bei pH-Werten die wir üblicherweise im Wasser haben (etwa 8 ) fällt auch Eisen2 sehr rasch unlöslich aus.
Eisen2 reagiert auch sehr rasch mit Phosphat und fällt (unchelatiert) als festes Eisenphosphat aus.
Alle flüssigen "Phosphatentferner" sind saure (nicht chelatierte) Eisen2-Lösungen, welche beim Einbringen ins Aquarium durch Mitreissfällung Phosphate als Eisenphosphat ausfällen.
Somit wird Eisen2 in der Regel immer Chelatiert, wo Pflanzen noch einen Zugriff haben - Phosphat aber nix ausrichtet. Sobald es aus dem Chelat herauskommt (und das kann im Aquarium eigentlich nur durch Bakterien geschehen, auch starkes Lich kann das praktisch nicht bewirken) fällt es entweder mit Phosphat oder als festes Eisen aus. Im Filter jeden Aquariums welches gedüngt wird sind Unmengen von ausgefälltem Eisen enthalten.
Man muss nur die Mengen auch sehen - einmal die Woche vielleicht 0.1mg/l Eisen zugedüngt fällt nie 0,5mg/l pro Woche Eisen aus!
Ja und Eisen3: das ist überhaupt erst bei pH-Werten von etwa 2,5 und saurer löslich - somit in Düngern immer chelatiert. Ansonsten geht es einen ähnlichen Weg wie Eisen2 in den Filter und teilweise in die Pflanzen.
Man kann sehrwohl durch üppige Eisendüngung und ebensolche Phosphatdüngung eine nette Anhäufung an festen Bestandteilen von Eisenphosphaten im Aquarium (Boden und Filter) erreichen. Das merkt man auch, dass auch nach großen Wasserwechseln der Phosphatwert nicht nennenswert sinkt (Rücklösung von Phosphat). Besonderen Einfluss auf die Pflanzen oder Tiere haben diese Ausfällungen in der Regel nicht. Pflanzen nehmen sich erst die gelösten Stoffe.
Ja nach diesem Ausflug:
Wenn du zu wenig Phosphat im Aquarium hats, dann kann es entweder ausgefallen sein oder von deinen Pflanzen konsumiert worden sein (was ich eher vermute - mit dem Fotometer kannst du ja auch geringste Veränderungen feststellen und in einem Tag sind Veränderung durch Pflanzenkonsum sowohl bei PO4 wie auch bei NO3 und K messbar)- also ruhig einmal ordentlich zugeben und schauen was die Pflanzen dann so tun und wieviel sie verbrauchen.
Wenn du zu wenig Eisen im Aquarium hats, dann irgendeinen chelatierten Dünger zugeben (so rasch fällt das schon nicht aus) und sehen ob das der Mangel war.
Wenn bei der ganzen Zudüngerei von Eisen dann nach ein paar Wochen dunkle Pinselalgen auftreten, dann war es zu viel des Guten.
Ob im Bodengrund oder Filter wirklich große Mengen an Phosphat gebunden sind lässt sich an sich auch bestimmen: eine geringe Menge Filtersud oder Bodengrund mit einigen Milliltern Wasser in einen kleinen Becher. Dazu etwas Säure (z.B. aus dem großen Fläschchen des Phosphattessts). So löst sich dann einmal das Esisen vom Phosphat. Umrühren und absetzen lassen. Aus dem klaren überstehenden Wasser Phosphat messen. Wenn eine Anhäufung vorliegt wird es dunkelblau.
Schöne Grüße, Anton Gabriel
20.11.2008, 10:12:01
Ingo
Hallo Anton,
ich danke dir für deine Ausführung,der Tip mit dem Bodengrund messen gefällt mir. Werd ich am Wochenende gleich mal testen.
25.04.2009, 19:35:19
Stef
Hallo Anton!
Wenn bei der ganzen Zudüngerei von Eisen dann nach ein paar Wochen dunkle Pinselalgen auftreten, dann war es zu viel des Guten.
In diesem Satz hast du mit zu viel des Guten das Phosphat oder Eisen gemeint?
Liebe Grüße
Stefan
25.04.2009, 21:03:19
Anton_Gabriel
Hallo,
Eisen war gemeint.
mfG Anton