Düngung bei niedrigen Temperaturen

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26.11.2008, 09:47:40

kazi

Hi zusammen,

ich grübele gerade, ob man bei niedrigen Temperaturen (18-20) Grad weniger als angegeben düngen sollte.
Bei Zimmer/Kübelpflanzen düngt man im Winter ja auch eher net, allerdings bekommen die ja auch entsprechend weniger Licht zu den niedrigeren Temperaturen.

Wie sieht es im AQ aus, bei unveränderter Lichtmenge, aber kühler Temperatur?
Ach ja, es geht natürlich nicht um anspruchsvolle Pflanzen, mehr um Moose, Hygrophila, und solcherlei robuste Pflanzen. :wink2:

Kann man dazu pauschal was sagen oder ist einfach messen angesagt um festzustellen wie der Verbrauch so ist. :ao2:
26.11.2008, 10:41:01

Anton_Gabriel

Hallo,

Wie bei allen Lebewesen im Aquarium ist die Entwicklung bei niederen Temperaturen weniger rasch. Insofern stimmt es genau, dass auch etwas weniger Düngung erforderlich ist. Wieviel ist halt so eine Sache.
Umgelegt ein Beispiel: das Einfahren eines Aquariums bis die Bakterien soweit sind dass sie gut arbeiten dauert bei 30 Grad weniger als 2 Wochen - bei 14 Grad über 6 Wochen.
Für die Pflanzen sicher nicht direkt umlegbar - aber es zeigt die Tendenz.
Ich würde vorschalgen die halbe Menge, die du sonst düngst oder 1/3 der Menge die auf der Düngeranleitung steht.

An den Pflanzen sieht man es halt nach Tagen bis Wochen wie sie sich tun.
Mit Messung siehst du es nach Stunden bis wenige Tagen ob ein Stoff Mangelware wird oder sich anreichert.

Schöne Grüße, Anton Gabriel
26.11.2008, 10:46:38

kazi

Hallo Anton,

danke, dann lag ich also nicht falsch.
Ich werde das mal beobachten und alle 2-3 Tage messen wie es mit der Hälfte des Düngers wird. Die Pflanzen (oder Algen :glotz: :lol2: ) werden es mir sicher ebenfalls zeigen, wenn auch langsam.

Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr/Sommer muss ich dann halt die Düngung anpassen.
26.11.2008, 10:48:52

Ingrid

Zitat von kazi :

Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr/Sommer muss ich dann halt die Düngung anpassen.

...sogar ggf. erhöhen wenn die wassertemperatur über 25 grad liegt! :wink2:
26.11.2008, 10:53:19

kazi

Hi Ingrid,

Oh, ja siehste da hätte ich jetzt auch nicht dran gedacht :wink2: , wobei ich fast davon ausgehe, dass die Temperatur höher nicht wird, aber da muss ich mal abwarten. Danke!

26.11.2008, 11:35:59

Anton_Gabriel

Hallo,

Vielleicht noch ein paar Infos zu den Düngerstoffen und sonstigen Pflanzennährsstoffen:

Die Hauptnährsstoffe sind: Kohlenstoff (als CO2), Kalium, Phosphor (als Phosphat) und Stickstoff (meist als Nitrat).

CO2 sowie Phosphat und Nitrat ist meist nicht in Univeraldüngern (wohl aber in Spezialdüngern) - Kalium ist oft drinn.

Seit Kalium in den Düngern drinn ist, kann man recht leicht einen Kaliumüberschuss mit toller Grünalgenplage bekommen. Insofern macht es Sinn den Verbrauch/Zufuhr zu bestimmen.

Phosphat hat oft steigende Tendenz, soweit Fische (unter 5cm gg) im Aquarium sind. Wenn man fleissig düngt, dann fällt ein Überschuss meist mit dem Eisendünger im Filter aus.

Nitrat hat bei wenigen Fischen und üppigen Pflanzen heute oft fallende Tendenz, sodass ein Wasserwechsel mit Leitungswasser zuweilen Nitrat einbringt als das Gegenteil.

Von den in geringeren Mengen erforderlichen Elementen können wir genau nur Magnesium und Eisen messen. Magnesium wird nur bei recht weichem Wasser ein Problem. Eisen mach sich bei viel Überschuss oft durch "herrlichen" Büschelagenwuchs bemerkbar.

Aus meiner Erfahrung mit Aquarien und einfacheren Pflanzen samt Fischen steigt zwar PO4 an (maccht aber bis etwa 2 mg/l bei mir kein Algenproblem), Nitrat liegt meist unter 10mg/l (macht auch nix bei Algen bei mir) und Kalium ist nur durch Düngung über die Nachweisgrenze zu heben und führt deutlich über 5mg/l bei mir zu Grünalgeninvasion.

Also aus meiner Sicht beobachten: Kalium und Eisen und etwas weniger wichtig: Nitrat und Phosphat. Wenn gar nix wächst dann noch Magnesium und falls man mit Salz behandelt hat oder eine konservierte Wurzel einbring auch Chlorid, das im größeren Mengen auch nicht pflanzenfördernd ist.

Liebe Grüße, Anton Gabriel
26.11.2008, 12:07:35

kazi

Hallo Anton,

danke für die ausführlichen Infos. :happy:

bei mir sind PO4 und NO3 in fast allen Becken Mangelware, das Wechselwasser hat auch nur PO4 0,3 mg/l und Nitrat 3,8 mg/l hier. Beim testen kann ich meistens nichts nachweisen. Bei 4 Fischen in dem "kalten" Becken wird sich daran momentan auch net viel ändern. Kalium ist mit 4,8 mg/l im Wechselwasser, bei 50-60 % WW in der Woche kommt da zumindest ein bissel was ins Wasser.
Ansonsten dünge ich mit Dennerle E15 und V30, werde das auf ein 1/8 der Monatsration wöchentlich dazugeben und schauen was passiert und zudem die derzeitige Messfaulheit überwinden :mislay: und ggf. noch A1 NPK dazugeben falls es sich als erforderlich erweist.

CO2 ist allerdings Mangelware weil ich den (unter 5 cm *gg großen) Fischen den PH 7,5 so belassen möchte. Ich hadere aber noch mit mir, ob noch eine Anlage dran kommt und zumindest 7.2 PH bei KH 7 einstelle, wenn ich mir die CO2 versorgten Becken so anschaue.. :ao2:
 
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