Meine Bio CO2 Anlage für 200 Liter Becken

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20.11.2009, 14:46:28

AncistrusSp

Mahlzeit,

ich möchte mit Euch gerne über Bio CO2 und meine Erfahrungen sprechen.

Meine ersten Versuche machte ich mit einem 54 Liter Becken und einer selbst gebauten sogenannten Paffrathschale mit einer Oberfläche von 28 cm2. Hier konnte ich deutlich eine Senkung des PH Wertes erkennen.

Diese Erfahrung übertrug ich auf mein 200 Liter Becken.

Meine Anlage hierfür besteht aus einer Paffrathschale mit der Oberfläche von 11,5 * 8,5 cm. Das sind etwa 97,75 cm2.

(Nach dem Paffratschen Prinzip spielt die Oberfläche, also die Kontaktfläche vom CO2 zum Wasser die entscheidende Rolle auf die Menge des CO2, dass ins Wasser diffundiert. Ein zusätzlicher Faktor ist natürlich die Strömung, je mehr Strömung unter der Schale, desto mehr CO2 kann diffundieren ((da die Oberfläche theoretisch durch Strömung vergrößert wird)))

Meine Feststellung:

In dem 200 Liter Becken konnte ich den PH Wert von ca 7,6 auf 6,5 senken. Allerdings nun, nachdem die Pflanzenmasse sich in meinem Becken vermehrt hat nach etwa drei Wochen, ist es so, dass gegen Nachmittag der PH Wert auf knapp über 7 wieder ansteigt. Ich vermute hier, dass die Pflanzen schlicht und einfach das vorhande CO2 aufbrauchen, so dass entsprechend weniger vorhanden ist um den PH Wert zu senken.

Daher habe ich heute eine neue Schale gebaut mit den Maßen 9,5 x 14,5 cm = Oberfläche von 137,xx... Die Ecken sind leicht abgerundet, daher will ich mit den Nachkommastellen nicht so knauserig sein :-)

Das Ergibt eine Steigerung von etwa 40% der Oberfläche und entsprechender CO2 Zufuhr..

Gerne werde ich mein Thema morgen mal mit Fotos vervollständigen.

Morgen, wenn das Aquariumsilikon getrocknet ist werde ich die neue Schale einbringen. Dann werde ich hier berichten. Ich hoffe die Menge an CO2 wird nicht zu hoch.

Es gibt im Internet (fragt Google) Tabellen anhand derer man die Oberfläche im Verhältnis zu den Wasserwerten und Beckeninhalt ersehen kann. Über diese Werte bin ich fast aufs Doppelte hinaus. Die Frage ist natürlich immer dabei für welchen CO2 Wert die Tabelle gedacht ist. Bisher konnte ich auch in den Morgenstunden trotz fehlender Nachtabschaltung keine Veränderungen bei dem Fischbesatz feststellen...


Übrigens: Gründe für die Paffrathschale mit Bio CO2

Anfangs suchte ich das CO2 Gas mittels eines sogenannten Flippers im Wasser zu lösen. Bei BIO CO2 stellt sich hier aber das Problem, dass die CO2 Produktion anfangs sehr hoch ist und hinter nachlässt. Das bedeutet anfangs hat man viele Blasen, später nur noch weniger.
Die Temperatur spielt auch eine Rolle bei der CO2 Produktion.
Das hatte die Konsequenz, dass zB Schnecken oder Pflanzenteile die Blasen auf dem Lauf des Flippers blockierten und daher die Einbringung nicht mehr optimal gewährleistet war.

Durch Einsatz der Schale konnte ich Produktionsschwankungen somit wunderbar ausgleichen. Eine Überproduktion "verpufft" einfach über den Schalenrand.

Die laute Geräuschentwicklung konnte ich durch ritzen einer Kerbe reduzieren. So sind die Blasen, die entweichen viel kleiner als einmal Bumm xD

Nachdem ich die Schale über die Strömung hängte konnte ich die CO2 Einbringung noch einmal verbessern. Wenn man die Zufuhr unterbricht, sieht man, dass die Schale ziemlich schnell leer wird. Man kann richtig beobachten wie viel CO2 im Wasser gelöst wird.

Gärbehälter:
Zur Zeit besteht mein Gährbehälter aus 2 1,5liter PET Mehrwegflaschen. Mittels einer zum glühen gebrachten Schraube konnte ich präzise Löcher in die Deckel schmelzen, so dass der CO2 Schlauch fast komplett gasdicht drin sitzt.

Mittels Spüli und Wasser auf dem Deckel kann man die Dichtigkeit wunderbar prüfen.

Als bestes Mittel um diese letzten Undichtigkeiten abzudichten, hat sich nach vielen interessanten Experimenten xD der Nagellack meiner Freundin am effektivsten bewährt.

Zusätzlich hab ich hinter die Gärflaschen noch eine Waschflasche geschaltet. Erst einmal hab ich diese wirklich benötigt. Hat man keine Waschflasche kann es bei starker Schaumbildung (abhängig von der schwankenden Qualität der Hefe) dazuführen, dass die Alkohol, Zucker, Hefemischung ins Becken gelangt oO

Aber ein 0,5 Liter Waschflasche kann einen davor bewahren.

Die Waschflasche kann auch als Blasenzähler genutzt werden.


... to be continued xD
20.11.2009, 16:42:21

Simone

Hallo Stefan,

ich benutze auch seit kurzem BioCO².
Dank Andreas (Seepferdchen) Hilfe habe ich das endlich hinbekommen. Ich bin aber noch an der Perfektion der Anlage interessiert und bin ganz gespannt auf weitere Fotos und Erklärungen!

Liebe Grüße,
Simone
21.11.2009, 14:24:07

Kather

Hallo Stefan,

interessante Abhandlung und gut, dass du noch einmal eine Einsteigerzusammenfassung geschrieben hast. :thumb:
Nur:
Zitat von AncistrusSp :
Ein zusätzlicher Faktor ist natürlich die Strömung, je mehr Strömung unter der Schale, desto mehr CO2 kann diffundieren

soweit sehe ich das ein :wink2:
Aber:
Zitat von AncistrusSp :
(da die Oberfläche theoretisch durch Strömung vergrößert wird)

Die Oberflächenvergrößerung durch Wellen o.Ä. denke ich spielen eine kleinere Rolle. Ich meine eher, dass das mit dem Partialdruckgefälle zu tun hat. Soll heißen: Das Wasser, was sich unter der Paffrathschale befindet, wird sich über einen gewissen Zeitraum dem Partialdruck des Co2 in der Schale selbst angleichen. Je kleiner der Unterschied in den Partialdrücken, desto langsamer die Diffusion.
Zusammengefasst also: Ich glaube es reicht aus, wenn man einfach das Wasser unter der Paffrathschale "austauscht", sprich in Bewegung hält. Wenn man die Schale allerdings eh vor dem Filterauslass hat, ist es bestimmt nicht von Nachteil, die Kontaktfläche wie oben genannt noch zu vergrößern.
21.11.2009, 14:28:18

AncistrusSp

Hallo Phillip,

was Du schreibst hört sich interessant an :-)

Aber ab und an hatte ich mit der Ströumg Probleme - wenn zum Beispiel eine Schnecke oder Dreck den Auslass verstopft hat und die Oberfläche in der Schale sichtbar nicht oder weniger bewegt wird - dann ist auch immer messbar der PH Wert angestiegen - also weniger CO2.

Aber ein Austausch reicht bestimmt auch. Bei mir war dann fast keine Ströumung an der Stelle...

21.11.2009, 16:24:04

AncistrusSp

Hier mal die Bilder von der Schale und der Anlage im Schrank.

Mit Sicherheit keine Schönheit - aber wenn das Becken erst mal gut bewachsen ist, lässt sich die Schale auch integrieren oder verstecken.

Es geht erst mal nur um Funktionalität :-)

Mein Wasser ist übrigens wirklich so trüb... Aber es wird stetig besser.
 
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