Hallo zusammen,
Ulli hat in einem anderen Thread gefragt, was wir zum Thema Bewegungsvolumen denken; d.h., wieviel Volumen brauchen unsere Pfleglinge nach unserer Meinung, um sich wohl zu fühlen.
Meine Antwort: grundsätzlich so viel wie möglich. Killies mögen da vielleicht eine Ausnahme sein, aber die meisten Salmler, Schmerlen, Regenbogenfische usw., kurzum alle, die in freier Natur eher in Flüssen, als Tümpeln vorkommen, lieben es, "Strecke" schwimmen zu können und zeigen oft erst dann ihr ganzes Verhalten.
Hatte vor einiger Zeit einen Schwarm Melanotaenia praecox gehalten und außer ein paar Corydoras für den Boden sowie Sturisoma aureum keine weiteren Fische oder (außer PHS und evtl. ungefragte Gäste) andere Tiere. Die Regenbogenfische hatten reichlich Schwimmraum in einem Fünfeckbecken mit starker Strömung. Das Becken hatte am Boden ein paar Flächen, die mit Echinodorus parviflorus var. Samolus (ehem. Samolus valerandi) bepflanzt waren, sonst freie Kiesfläche. Der Wasserkörper war mit mehreren großen Moorkienwurzeln durchsetzt, die Rückwände mit einer PU-Rückwand beklebt. Rückwände und Wurzeln waren dicht mit Microsorum pteropus bepflanzt, Sorte "Windelov".
Das Becken hatte Spitzenwerte, was die Wasserqualität betrifft, war grell beleuchtet, wobei die Bepflanzung und Wurzeln auch Schattenzonen ergaben. Den Fischen ging es darin so gut, daß sie mehrfach Junge bekamen, die sich auch "durchbringen" ließen, obwohl die adulten Tiere nach allem schnappen, was in ihr Maul paßt und freßbar scheint.
Kurzum: ich denke, hier trifft ausnahmsweise "viel hilft viel" zu. Lieber kleinere Arten pflegen und maßhalten, als großen einen Regentropfen als Zuhause zuzumuten. Oder eben, wer kann und das möchte, große Becken kaufen. Die Dimensionierung in allen drei Raumrichtungen würde ich von den Pfleglingen abhängig machen. Es macht sicher wenig Sinn, Pterophyllum altum in einem 35cm Wasserstand halten zu wollen. Das mag mit kleinen Jungtieren eine Weile gehen, wird bei erwachsenen Tieren für sie jedoch zur Qual. Ich würde jedoch immer zuerst nach Länge und Breite schauen, die Höhe als drittes Maß ins Auge fassen - in dieser Reihenfolge. Das macht auch aus anderen Gründen Sinn.