Hallo Dirk, hallo Zusammen,
mein 540L Becken sah einst genau so aus, als ich versuchte über alle erdenklichen unsinnigen Methoden meine
Caloglossa-Pest zu bekämpfen. Das bekannte Algengift mit Kohlenstoffdüngung gab es damals noch nicht, oder zumindest wußte niemand von dessen Wirkung auf Rotalgen. Also kämpfte ich erst viel Monate bis ich endlich ganz neu anfing.
Alles wichtige und richtige wurde von Euch zu den Nährstoffen, Düngung, Wasserwechsel und der Wirkung von Algen (genau wie auch Pflanzen) auf das Wasser ja schon gesagt. Somit ist die Richtung für ein zurkünftige Vermeidung schon mal grob geklärt.
Die Frage für mich ist nur ob man nun wirklich nach dem
unausgesprochenen Ehrenkodex den Tod der Algen über Monate aussitzen muß?
Ich hab das früher wie gesagt auch gemacht und denke heute das war verschwendete Zeit in der ich längst wieder viel Freude an einem perfekten Becken, hätte haben könne an statt unter dem Zustand zu leiden.
Bei Extremfällen wozu ich das Becken nach den Bildern zuordne gehe ich persönlich daher heute mit den Ratschlägen viel radikaler vor.
Ich rate nach der Klärung der Ursachen, die Pflanzen die derart extrem veralgt sind kurzerhand zu entsorgen und neue zu kaufen.
Das hat gleich mehrere Vorteile.
Erstens brauchen viele Pflanzen die den Stoffwechsel auf nacktes Überleben herunter gefahren haben oft viele Wochen um wieder richtig in Schwung zu kommen und arbeiten dann auch nur mit den paar neuen Blättern auf vollem Level.
Eine neue Pflanze die noch voll im Wachstum war, schafft das nach der Wasserumstellung aber meist in weniger als 1 Woche und bietet somit sofort mit der gesamten Blattmasse den noch verbliebenen Algen Parole.
Zweitens, die Algen wenn sie dann endlich absterben, können keine gebundenen Nährstoffe/Schadstoffe an das Wasser zurückgeben.
Drittens, der Aquarianer sieht auf den Schlag eine große Verbesserung am Becken die sich nach 1-2 Wochen dann nochmal beschleunigt und er hat damit gleich viel mehr Freude und Energie die Umstellung und großen WW durch zu ziehen.
Daher rate ich bei so einem Zustand immer den inneren Schweinehund zu überwinden und gleich richtig groß einzugreifen um die Kehrtwende mit einem Schlag herbeizuführen anstatt Monate auszusitzen, bis das Becken endlich wieder so aussieht wie man es sich wünscht.
Also alle befallenen Pflanzen radikal entfernen, Steine und Wurzeln auskochen oder je nach Größe im Backrohr bei 140C° über mindestens 1 Stunde zu entkeimen und dann unter laufendem Wasser abschrubben.
Die Pflanzen von denen man sich keines Falls trennen kann, natürlich so gründlich wie möglich mechanisch von Algen befreien. Wer kein
prinzipieller Gegner von EC ist, es aber nicht im Becken haben möchte, kann die paar unverzichtbaren Pflanzen (z.B. auch samt der bewachsenen Kokusnuß) auch in einer Schüssel mit 2-3 facher EC-Konzentration in ein wenig Wasser für 2-3 Std. baden ohne das Zeug ins Becken kippen zu müssen.
Den Garnelen tut EC übrigens definitiv nichts!
Aber wie gesagt man kann es ja auch außerhalb des Beckens anwenden oder es eben bleiben lassen.
Die Ausnahme ist wenn man sich eine Caloclossa eingefangen hat. Dann hilft nur EC im Becken oder ein vollständiger Neuanfang.
Robert
PS
Zitat:
Habe ich vorher leider vergessen .
Wir haben eine CO2 Anlage mit Außenreaktor.
Lief Anfangs viel zu dolle, da ich mich nur auf das
"Ei" verlassen habe.
Das hat aber den Algen eher geschadet als genützt.
Worauf verläßt du dich denn jetzt?
Robert