Frage zur Filterdimensionierung
11.04.2011, 14:13:55
unbekannt
Hallo zusammen,
bitte um Eure Erfahrungen zu folgendem Thema:
Für ein 60er AQ mit 85L Bruttoinhalt möchte ich folgende Technik verwenden (schon vorhanden, Filter steht zur Disposition Umtausch, falls ratsam):
- einen CO2-Außenreaktor, Durchflußstrecke des Wasser ab Außenfilterzugang ist
rund 25cm
- einen externen Regelheizer, Durchflußstrecke (wie beschrieben) ebenfalls rund
25cm
- wegen unterschiedlicher Durchmesser der Wasserzu- / -abläufe (CO2-Reaktor hat
12mm, Regelheizer 16mm, Filter 12mm) 2x Reduziernippel 12/16mm
Als Filtermaterial im derzeit vorhandenen stehen:
- 1 Korb Biofilterbälle aus Kunststoff
- 2 Körbe Biofilterkugeln aus Keramik (Eh*im) und
- zuoberst (Filterauslaß zum AQ) 1 Filterwattematte (1cm dick) zur Verfügung.
Der Motor-Außenfilter ist ein Tet*a X600, angegebene Leistung:
- 600l/h
- 1,2m Wassersäule
- 10 Watt Verbrauch
Brauche Eure Erfahrungen, um zu klären, ob die Leistung ausreicht. Das AQ hat 40cm Höhe, der Filter kommt in den Unterschrank. Die Höhe der Wassersäule, vom Filterkopf bis knapp über Oberkante AQ läge, senkrecht gemessen, ohne Berücksichtigung der gesamten Streckenlänge des Filterauslaßschlauchs durch Aneinanderreihung der zu nutzenden Komponenten, bei ca. 70-80cm. Die gesamte Schlauchstrecke vom Filterkopf bis zum Einlauf im AQ beträgt etwa 120-140cm.
Der beckeninhalt, geschätzt etwa 75L netto, soll 2-2,5x pro Stunde umgewälzt werden, auch wenn der Filter schon "Belag" hat. Regelmäßige Reinigung in 1-2 Monats-intervallen setze ich an.
Würde mich über Äußerungen freuen. Habe eine Aussage dazu, die mich auf den Gedanken bringt, es wird zu knapp werden, da es sich auch um eine praktische Erfahrung handelt.
11.04.2011, 14:28:44
dornwels
Hallo Joachim,
Du hast zwar viel über die Technik berichtet, aber das wichtigste fehlt: Was soll da an Futtermenge täglich rein?
Für mich gibts 2 Arten von Aquarien, Aufzuchtbecken für Jungfische wo jede menge an Futter reinkommen und normale Becken mit angepassten Besatz. In ertseren kommen Mattenfilter und Rieselfilter zum einsatz, bei den anderen KEIN Filter.
Becken mit ähnlichen Besatz
http://www.scalare-online.de/aquaristik/filter/filter_002.html kommen bestens ohne Filter aus, als Vorteil gibts dazu das Dünger nur mehr wenig (bei mir ca 30%) verbraucht werden.
lg
fred
11.04.2011, 20:16:01
unbekannt
Hallo Fred,
sorry, war heute lange unterwegs, daher die späte Antwort. Vielen Dank für Deine.
Zur Futtermenge und Besatz: füttere eher sparsam und habe vor, das Aquascape spärlich zu besetzen. Da wahrscheinlich Blauaugen rein kommen, die starke Strömung lieben, kommt auch nur ein Motorfilter in Frage - habe es nie anders gemacht, von kurzen Episoden abgesehen.
Die Art des Filters steht für mich nicht in Frage, zumal die ganze andere (CO2-Reaktor und externer Regelheizer) nicht zur Disposition steht, die ich ja schon habe, nur, ob die eine (600er Modell) oder andere (700er Modell) Größe.
Wäre wirklich für Meinungen dankbar. Eine habe ich schon, die ich auch ernsthaft bedenke, möchte nur nicht beeinflussen und habe es deswegen zunächst weg gelassen.
11.04.2011, 21:59:06
Beowulf
Hallo Joachim,
Eine habe ich schon, die ich auch ernsthaft bedenke, möchte nur nicht beeinflussen und habe es deswegen zunächst weg gelassen.
das ist die von mir, stimmt´s :wink2: .
Wenn da noch Blauaugen reinkommen sollen, bestärkt das meine Meinung nochmals.
11.04.2011, 22:13:42
Kessi
Hallo Joachim,
mal was Grundsätzliches: Reinigungsintervall: 1-2 Monate? Ist es nicht empfehlenswerter den Filter erst zu reinigen, wenn der Durchfluss merklich nachlässt?
Und falls du eine Strömungspumpe verwenden solltest, würde ich sagen, der Filter ist ausreichend!
Liebe Grüße, Kerstin
11.04.2011, 22:41:58
unbekannt
Hallo zusammen,
@Kerstin: vielen Dank, aber das Problem ist weniger das Reinigungsintervall. Die 1-2 Monate habe ich genannt, weil es meine bisherige Erfahrung ist, daß man einen solchen Filter, richtig dimensioniert, nach etwa 1-2 Monaten reinigen sollte, um wieder ungehinderten Durchsatz ohne große Sauerstoffzehrung zu haben. Kann im Moment nicht genau beurteilen, ob es auch nach mehr als 2 Monaten hinsichtlich Durchsatz allein noch reichen würde, aber dann wäre er ziemlich sicher Sauerstoff-zehrend, was m.E. keine gute Idee wäre. Letzteres könnte man jederzeit vorab messen, den Durchsatz mit einfachen Mitteln ebenfalls. Insofern stimme ich Dir zu, wenn allein Durchsatz das Kriterium wäre (so hatte ich es geschildert, stimmt, an den Sauerstoff hatte ich zwar gedacht, ihn aber nicht erwähnt, pardon), hättest Du Recht (hast Du in diesem Punkt auch so). Aber diese Sache kommt noch dazu. Am Nano hatte ich es zu lange anders gemacht und prompt die Quittung bekommen.
@Norbert: ja, stimmt. Danke nochmals für Deine Antwort. Werde den Filter tauschen. Es kommt hinzu, daß der Service von Tetra selbst, den ich inzwischen befragt habe, sich ungewöhnlich geäußert hat und mich in der zunächst vagen Idee bestärkte, man verstehe bei den Herstellern die Druckhöhe evtl. anders, als ein Physiker das tun würde, der von Meter Wassersäule, exakt senkrecht gemessene Strecke, ausgeht. Tetra zumindest versteht hierunter aber Meter Schlauchlänge am Druckschlauch. Alles in allem, selbst wenn ich den Filter im Unterschrank durch Unterlegen so hoch wie möglich unterm AQ plaziere, um Schlauchsstrecke zu sparen, käme ich auf mindesten 90cm - zuviel für den jetzigen 600er, meinte auch der Servicetechniker.
Euch beiden und Fred nochmals danke.
11.04.2011, 23:03:05
Tutti
Hi Joachim,
mmhhh :ao2: ,also ich reinige meine Filter nie,nur wenn kein Wasser mehr kommt,ist etwas übertrieben aber fast so mache ich das,Standzeiten des Filters von mehr als einem Jahr sind kein Ding.
Ich habe manchmal 2-3 mal das Layout gewechselt,den Filter aber immer weiter gefahren :lol2:
Wenn ein Pflanzenbecken richtig läuft,wird da Sauerstoff produziert das es nur so sprudelt,da brauchst du dir glaube ich keine Sorgen drum machen.
Ich würde immer zu größeren Filter mit mehr l/h raten,drosseln kann man immer,durch CO2 Reaktor und Externen Heizer wird schon einiges an Leistung auf der Strecke bleiben,darum rate ich immer zu Eheim Thermofiltern da ist die Heizung schon drin.
grüße Tutti
12.04.2011, 09:34:19
unbekannt
Hi Tutti,
vielen Dank für Deine Tips. Hab für das größere Becken, Deinem Vorschlag entsprechend, auch den Ehe*m Thermo gewählt, ihn sogar zusätzlich auf elektronische Steuerung umrüsten lassen.
Beim kleineren Becken hätte ich es auch gern gemacht, wäre mir aber einfach zu teuer geworden, weil ich zunächst nur an aktuelle Modelle dachte. Aus diesem Grund wählte ich den Tet*a mit externem Regelheizer und Deinem CO2-Reaktor, von dem ich hier aus unserem Forum weiß, daß er sehr gut ist (das größere Modell hab' ich für's größere Becken).
Die Kosten am kleineren (Filter und Regelheizer waren nur 60.- + 30.-, also 90.- €, am größeren für das aktuelle Modell fast 400.- mit Umrüstung. Dass ist viel Geld. Wenn ich jetzt (und das werde ich) von Tet*a doch das größere Filtermodell nehme, kommen zu den 90.- € nochmal knapp 25.- € dazu, macht 115.- €, immer noch etliches weniger. Ich stimme Dir zu, es wäre anders die bessere Lösung, nur im Moment muß ich mit den Ausgaben etwas haushalten. Der günstigste Thermoaußenfilter von Eheim passender Größe (entsprechend EX700 von Tet*a) wäre mit gut 155.- € nur 40.- € über meiner jetzigen Lösung gelegen und sicher besser, zumal er (ohne Heizung) nur 8 Watt verbraucht, der Tet*a 13 Watt, hätte die Mehrausgabe gelohnt, aber jetzt habe ich die Teile schon, muß schaun, gut dabei weg zu kommen. Ärgere mich schon ein wenig über meine falsche Sparsamkeit, zumal der separate, externe Regelheizer ein "Made in China" Produkt ist und ich lieber heimische Arbeitsplätze unterstütze (hab's vorher leider nicht gewußt).
Falsch verstandene Sparsamkeit lohnt nie - da hast Du Recht. Aus Fehlern lernt man, hoffe ich für mich. Werde noch mal in mich gehen, vielleicht doch den Eheim nehmen und die externe Heizung als mobile Notarzt-Lösung in den Schrank legen. Wenn schon bluten, dann richtig und mit Sinn. Eine Nummer größer wird's auf jeden Fall, danke noch mal für Deine Stellungnahme, auch an alle anderen gerichtet.
12.04.2011, 10:31:44
dornwels
Hallo Joachim,
Als Techniktreiber ist der X-600 sicher ausreichend dimensioniert.
Die Bestückung mit sogar 2 Körben Sinterglasmaterial halte ich für ein Pflanzenlastiges Aquarium aber für völlig ungeeignet. Das Zeug kann schon ganz gut NO³ abbauen, bei gleichzeitiger NO³ Düngung kommt dann immer wieder Kalium mit ins Wasser, das in der Menge nicht verbraucht wird. Eine mögliche Algenfalle! (Seit ich Antons K Test habe kann ich das so mit Sicherheit sagen da ich einige (Fremd)Aquarien mitbetreue.)
Zur ordentlichen Strömungserzeugung sind solche Aussenfilter auch nur bedingt geeignet. Ein relativ harter Strahl kommt vom Filterauslass, der ist entweder in ordnung für die Strömungsliebenden Fische aber zuwenig rundherum, oder zu stark so dass die Fische diesen Bereich meiden.
In solchen Fällen ist eine Strömungspumpe zb. Koralia Nano - 900 l/h eine Ideale Hilfe. Diese gewährleistet eine bei deiner Aquariengrösse eine gute Nährstoffverteilung und die Blauaugen hätten ihre Freude daran.
Zugegeben es ist zwar ein Teil mehr im Aquarium, aber der Vorteil macht dieses Optische Manko mehr als wett.
lg
fred
12.04.2011, 14:15:30
unbekannt
Hi Fred,
danke für Deine Antwort. Die Korallia kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, weiß aber, daß sie von einigen im Forum benutzt und gelobt wird. Wer sie nutzt, ist offenbar gut bedient und ich glaube Dir, daß Deine Schilderung zutrifft.
Möchte mich aber auf den Filterein- und -auslaß beschränken und keine weitere Technik im Becken sichtbar haben. Die Strömungsthematik kann ich auch nachvollziehen, man kann das allerdings durch Verwendung einer Lilly-Pipe mildern, die auch einige Kollegen hier im Forum mit guten Erfahrungen benutzen. Kenne auch das Teil noch nicht aus eigener Erfahrung, glaube den Kollegen jedoch.
Man merkt, daß Du viel Erfahrung hast und bin Dir auch dankbar für Deine Anmerkungen. Die zum Filtermaterial z.B. beschäftigt mich und Dein z.B. Hinweis zum K-Test von Anton. Die Thematik ließe sich aber auch durch Verwendung einzelner Dünger im Griff halten, z.B. von Drak (ein Hersteller, auf den etliche hier gern zurück greifen. Wird anfangs sicher richtig Arbeit, auch mit Messungen und Notizen, aber mit der Zeit Routine. Wenn das Filtermaterial tatsächlich eine NO3-Falle ist, ist das tatsächlich ein Problem, wenn man Volldünger verwendet. Werde ich aber wahrscheinlich nicht, käme sonst zu rasch zum Ungleichgewicht, da gebe ich Dir Recht. Versuche dem bei den Makro-Nährstoffen durch Düngung mit Einzelkomponenten entgegen zu wirken. Bei den Spurenelementen jedoch nehme ich ein "Paket" und bei "Supporting Nutrition"
wahrscheinlich auch.
Eine Algengefahr besteht m.E. vor allem am Anfang, umso mehr, je schwächer / schlechter austariert das Gleichgewicht ist und je schwächer und schlechter zusammengestellt die Bepflanzung, zugehörige Technik und die Wasserwerte sind.
Dagegen hilft idR gezieltes Vorgehen, regelmäßig hinreichend WW, mit allem Zeit lassen, außer, wenn man eingreifen muß.
Das Motor-Außenfilter zur Düngerfalle werden können, weiß ich. Das liegt m.E. aber vor allem daran, daß er mit reduzierend (bei Tendenz zu O2-Mangel) oder oxidierend (bei hohem O2-Wert und raschem Durchsatz) wirkenden Substanzen belastet ist, die sich im Dreck finden, den er einsaugt und fest hält. Öfter reinigen, wird helfen. Viele mögen die Reinigung nicht, kaufen, um der langen Standzeit Willen, dann völlig überdimensioniert und wundern sich, weshalb ihr feines, leistungsstarkes Teil Unmengen Düngesubstanz zehrt - kein Wunder. hier im Forum helfen sich einige von uns damit, dem Filter Töpfe zu entnehmen, sie wegzulassen, bevor der Filter reaktiviert wird. Das hat viele Vorteile und in dem Punkt liegst Du wohl richtig, ein Zuviel an Filterfläche behindert die Strömung und das Pflanzenwachstum. Will's beherzigen. Nochmals vielen Dank.