LED-Beleuchtung

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13.08.2011, 08:28:37

wurstsemmerl

Servus.

Möchte mich hier auch einschalten, obwohl ich mich selber mit dem Thema Beleuchtung und LED noch nicht so wirklich auskenne. Bin allerdings schwer am überlegen, für mein "großes" 84 Liter Aquarium eine LED-Beleuchtung zu basteln. Mein Nachbar hat eine Firma, die einen LED-Online-Shop hat und spezial LED-Lösungen anbietet. Also wenn er sich in Sachen LED und deren Möglichkeiten nit auskennt, wer dann...? In Sachen Aquaristik hat er allerdings keine Ahnung. Habe die letzten Tage immer wieder mal mit ihm über das Thema und eine mögliche Lösung gesprochen. Ich versuche hier die Infos möglichst unverfälscht wiederzugeben, die er mir gegeben hat, und hoffe, dass dies hier weiterhelfen kann...

Meine Frage an ihn war eine Realisierung einer besseren Wiedergabe der Rottöne, da diese ja unter LED eher noch blass aussehen. Er hat mich darauf hin auf den RA-Wert, also die Farbwiedergabe, hingewiesen. Der RA Wert gibt an, wie natürlich Farben von Objekten wiedergegeben werden. Ziel ist ein RA Wert von 100 wie bei Tageslicht, das ist aber mit Leuchtmitteln kaum zu erzielen. Neonröhren haben üblicherweise Werte zwischen 60 und 75 Spezialröhren um die 90. LED´s kommen im Regelfall auf Werte zwischen 80 und 95. Der Grund, weshalb bei den Röhren die Farbwiedergabe besser ist also, dass diese eben etwas eingefärbt werden. Das heißt somit, dass man bei den LEDs eher auf einen möglichst hohen RA-Wert achten sollte, dann sollten auch Rottöne besser raus kommen.

Er wies mich dann auch noch darauf hin, dass LEDs im Gegensatz von Röhren kein UV-Licht haben. Das könnte das geringere Algenwachstum erklären. Ihr schreibt hier alle, dass die Pflanzen prächtig wachsen... Allerdings... brauchen Pflanzen nicht auch UV-Licht??? :confused:

Und ich hab noch eine Frage wegen der Lichtstärke. Wieviel Licht/Liter braucht man denn so im Durchschnitt für ein gut bepflanztes Aquarium? Ich frag weil es auch andere LED-Lösungen als Stripes gibt, die wirklich schick ausschaun könnten.
13.08.2011, 12:42:09

unbekannt

Hi Johanna,

erst mal vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ja, der RA (oder Englisch CRI) Wert wurde geschaffen, um die Farbwiedergabe von angestrahlten Objekten einstufen zu können und die Angaben Deines Nachbarn sind in der Aquaristik durchaus bekannt und auch, hinsichtlich der verschiedenen Leuchtmittel richtig.

Allerdings sagt das nur etwas über die Farbwahrnehmung des Menschen im Mittel aus, nichts über die pflanzenphysiologische Notwendigkeiten; d.h. einerseits empfindet das menschliche Sehsystem das Lichtspektrum der Sonne oder eben technischer Lichtquellen in ganz spezieller Weise und andererseits reagieren Pflanzen, auch Wasser- oder Sumpfpflanzen, anders auf Licht resp. brauchen bestimmte, mit diesem Wert nicht exakt erfaßte Anteile.

Es kann kein Fehler sein, auf hohe RA-Werte zu achten, besonders dann nicht, wenn man Not damit hat, bestimmte Lichtfarben zu mögen resp. daraus resultierende Farben angestrahlter Gegenstände. Doch der RA-Wert sollte nicht das Hauptkriterium bei der Auswahl der Lichtquelle sein, wenn es um pflanzenphysiologische Aspekte geht. Als AquarianerInnen stecken wir hier allerdings manchmal in der Klemme: was hilft ein physiologisch tolles Licht, wenn wir es überhaupt nicht mögen (oder umgekehrt)? Wir müssen in solchen Fällen nach einem gangbaren Kompromiß suchen. Gangbar heißt, es soll den Pflanzen liefern, was sie brauchen und uns so gut wie möglich gefallen.

Das LEDs kein UV-Licht abgeben, ist allerdings so nicht richtig. Richtig ist, das, bis auf spezielle Konstruktionen, LEDs keinen UV-Anteil abstrahlen - das hat konstruktiv-physikalische Gründe. Es gibt jedoch LEDs, die speziell UV-Licht abgeben, die sind auch im Handel erhältlich, wenn auch nur als einzelne (HighPower) LEDs. Eine Ergänzung der LED-Beleuchtung mit solchen speziellen LEDS, die durchaus erschwinglich sind, ist also möglich.

Ebenfalls nicht ganz richtig ist, daß LEDs nicht bestimmte Spektralbereiche abdecken resp. keine Wahlmöglichkeit hinsichtlich abgedeckter Spektralbereiche bestünde. Auch LEDs gibt es mit blau- oder rotbetontem Licht, das sie emittieren (z.B. warmweiß, neutralweiß, kaltweiß, rein blau (in verschiedenen Tönungen), rot usw.).

Die Leistung betreffend kann ich Dir folgende Information geben: ein Becken, das nicht mehr als etwa 35-40cm Wasserstand hat und etwa 1/4 qm Fläche, läßt sich mit etwa 2000 Lumen ausreichend für nahezu alle AQ-Pflanzen ausleuchten, je mehr Fläche, desto höher sollte die Lumenzahl, bei gleichmäßiger Ausleuchtung, sein. Mit Strahlern resp. LEDs auf kleinen Platinen, läßt sich punktuell stärker ausleuchten. Strips bringen (bei etwa 120° Abstrahlwinkel) eine flächige Ausleuchtung, einzelne Spots lassen sich durch vorschaltbare Optiken auf 10°, 20°, 40° etc. begrenzen und konzentrieren daher die von ihnen abgegebene Energiemenge auf eine wesentlich kleinere Fläche. Dazu liegen mir zur Zeit noch keine ausreichenden Erfahrungen vor, aber ich bin dran.

Mit kaltweißen (6500K-8000K) HighPower Stripes bei max. 35-40cm Wasserstand und eben rund 2000 Lumen pro 1/4qm habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und kann das guten Gewissens weiter empfehlen. Mit alleine warmweißen LEDs haben Kollegen nicht so positive Erfahrungen gemacht. Das bedeutet, daß, wie ich schon an dieser und anderen Stellen im Forum ausführte, der blaubetonte Spektralbereich wichtig für die Photosynthese / Pflanzen ist, was sich auch dadurch bestätigt, daß rot werdende Pflanzen ihre rote Blattfarbe erst bekommen, wenn sie in Wasserschichten ab einer bestimmten Höhe (= verfügbare Energiemenge von blauem Licht) und bei gleichzeitig guter Versorgung mit Eisen (und anderen Nährstoffen / Spurenelementen), bekommen und anhand weiterer Informationen zu diesem Thema. Daß Pflanzen UV-Licht zum Wohlergehen brauchen, ist eine naheliegende Vermutung meinerseits, für die ich noch einen Beweis schuldig bin (aber auch sicher bin, ihn, zumindest indirekt, erbringen zu können - brauche aber Zeit dafür. Die Behauptung etlicher Autoren von Büchern und anderen Veröffentlichungsmedien, UV-Licht und zu stark blaubetontes Licht fördere Algenwuchs und müsse daher ausgesperrt werden, halte ich für eine unbewiesene und unzutreffende Behauptung, die sich seit Jahren hartnäckig hält. Doch Hartnäckigkeit ist kein Beweis für Richtigkeit, in diesem Falle sicher nicht.

Hoffe, Dir damit helfen zu können. Viel Erfolg und berichte bitte auch über Deine Erfahrungen. Vielen Dank.
14.08.2011, 17:45:59

wurstsemmerl

Vielen Dank für die umfangreiche Erklärung...

Jetzt mal ganz blöd gefragt... Heißt das nun, dass eine LED Beleuchtung mit einem, sagen wir mal futuristischen RA Wert von 100, unzureichend blaues Licht enthält, und sich dadurch Probleme im Wachstum einstellen? Oder was fehlt dann bei dieser Beleuchtung? UV? Denn wenn ich mal logisch nachdenke... wenn das Licht genau so aussieht bzw. die gleiche Farbwiedergabe hat wie Tageslicht, dann dürfte doch nix an Wellenlängen fehlen... oder?

:ao2: :confused:
14.08.2011, 20:32:01

Chris

Huhu Johanna...

das was du unter Tageslicht verstehst, ist das sogenannte sichtbare Licht (das was wir mit unserem menschlichen Auge wahrnehmen können) mit einer Wellenlänge von ca. 350-750nm, wobei 350nm blau und 750nm rotes Licht ist. Wenn man jetzt von UV-Licht spricht, dann meint man das Licht mit einer Wellenlänge von unter 350nm. Dieses nimmst du aber nicht wahr.

LG Chris
14.08.2011, 20:54:44

unbekannt

Hi Johanna,

Deine Überlegung ist nachvollziehbar und wäre auch folgerichtig, wenn die künstliche Lichtquelle tatsächlich die gleiche oder nahezu gleiche spektrale Zusammensetzung hätte, wie das natürliche Sonnenlicht - hat sie aber idR nicht. Unser menschliches Sehempfinden, und das drückt der Ra-Wert aus, nicht die tatsächliche spektrale Zusammensetzung einer (künstlichen) Lichtquelle, läßt sich nur allzu leicht täuschen. Anders formuliert, der Ra-Wert stellt eine näherungsweisen Vergleichswert dar, der dem Sehempfinden des menschlichen Auges / Gehirns folgt und nicht eine Meßgröße der tatsächlich vorliegenden spektralen Zusammensetzung einer künstlichen Lichtquelle. Ein im Vergleich zum Spektrum der Sonne lückenhaftes Spektrum einer künstlichen Lichtquelle kann durchaus zu einem hohen Ra-Wert führen.

Um die Farbwiedergabeeigenschaften einer Leuchte zu bewerten wurde der Farbwiedergabeindex (Ra) eingeführt. Zur Festlegung des Ra-Wertes wurden acht Testfarben festgelegt. Diese Testfarben werden mit einer Bezugslichtquelle beleuchtet, deren Ra = 100 ist, also der bestmöglichen Farbwiedergabe entspricht und mit der zu bewertenden Lichtquelle. Je größer der Unterscheid zwischen der Bezugslichtquelle und der zu bewertenden Lichtquelle ist, desto niedriger ist der Ra-Wert der zu bewertenden Lichtquelle.Bei Leuchtstofflampen reicht das Spektrum von Farbwiedergaben von Ra 60 bis Ra 98 [Anm.: das sind subjektive Bewertungen, keine objektiven Messungen!]. Eine Farbwiedergabe Ra 98 ist sehr gut, während bei einer Farbwiedergabe von Ra 60 die Farben, am menschlichen Sehempfinden gemessen [Anm.: und nicht harten physikalischen Datengrundlagen] nur sehr mangelhaft wiedergegeben werden. Für normale Sehaufgaben reicht eine Lampe mit einem Farbwiedergabeindex von mindestens 80 aus. Für Sehaufgaben deren Anspruch höher liegt, z.B. in Druckereien, in der Stoffverarbeitung, bei Zahnärzten oder in Museen, empfiehlt es sich mindestens eine Farbwiedergabe von 90 einzusetzen.

Nochmals, es ist sicher kein Fehler, auf einen möglichst hohen RA-Weret mit zu achten, aber er ist für die Brauchbarkeit einer künstlichen Lichtquelle im pflanzenphysiologischen Sinne nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Erfassung der tatsächlichen spektralen Zusammensetzung und der tatsächlich von der Pflanze physiologisch nutzbaren Lichtenergie jener künstlichen Lichtquelle. Letztere wird in PAR (Photosynthetic Active Radiation) ausgedrückt. Sie zu messen, ist technisch schon einige Zeit möglich, sogar unter Wasser, aber u.a. aus Kostengründen nur selten praktiziert. Außerdem gibt es m.W. noch keinen Hersteller künstlicher Lichtquellen, der diesen Wert angibt und damit sind Vergleiche für die aquaristische Praxis recht schwierig. So bleibt uns AquarianerInnen nichts übrig, als mit den physiologisch nicht besonders relevanten "Krücken" von Lumen oder Lux zu operieren. Angaben in Watt pro Liter sind nicht so genau, reichen aber bei Leuchtstoffröhren als erster Anhalt, zumindest um eine erste Orientierung zu haben - empfehlen würde ich diese Vorgehensweise aber nicht, zumindest nicht als alleiniges Kriterium.

Es ist also ein Irrtum, davon auszugehen, daß der künstlich kreierte RA-Wert irgend eine physiologische Bedeutung hätte, außer, das Empfinden des menschlichen Sehsystems innerhalb der Definitionen und subjektiven Bewertung des RA-Systems zu spiegeln.

Nochmals: der blaue Bereich des Spektrums wird von allen bei uns gehandelten Leuchtstoffröhren, HQL- und den meisten HQI-Brennern nur sehr schmalbandig und lückenhaft abgedeckt, der grüne, gelbe bis rote hingegen weit weniger lückenhaft. HCI-Brenner z.B. machen darin eine Ausnahme. Da ausgerechnet die blauen Spektralanteile im Wasser durch Trübstoffe aller Art (und davon haben wir im Aquarium, trotz scheinbar glasklaren Wassers, reichlich) am ehesten und intensivsten gestört werden; d.h. bis zum AQ-Boden nur noch in physiologisch nicht mehr ausreichender Energiedichte reichen, ist es so wichtig, ihn besonders zu beachten. Auch wenn, physikalisch, die Energie blauer Spekralanteile des Lichts höher ist, als die z.B. roter und sauberes tieferes Wasser daher blau erscheint, heißt das noch lange nicht, daß sie es in unseren Aquarien in ausreichender Breite und Energiedichte tun, um pflanzenphysiologisch wirksam genug zu sein. Die allgemein verbreitete Aussage, blaue Strahlungsanteile seien am energiereichsten und drängen am tiefsten ins Wasser ein, ist daher zwar richtig, aber auf die natürliche Lichtquelle Sonne im Meer gemessen bezogen und wegen erheblicher Mängeln bei künstlichen Lichtquellen gerade in diesem Spektralbereich pflanzenphysiologisch als Erklärung resp. Zustandsbeschreibung unvollständig; d.h. es fehlt eine wichtige, zusätzliche Information, um vorliegende Phänomene zu erklären. Offenbar reichen zum einen die unvollständig verteilten, extrem schmalen Banden blauer Spektralanteile künstlicher Lichtquellen für das AQ nicht aus, um das physiologisch nötige Spektrum hinreichend abzudecken bzw. werden in größeren Wasserteifen mehr und mehr zu schwach wirksam, um bestimmte Prozesse in Gang zu setzen / zu stützen. Letzteres hat allem Anschein nach mit Streuungsvorgängen durch Wassertrübungen zu tun, denn es ist auffällig, das in oberen Wasserschichten keine Probleme dieser Art bestehen, weil hier der Lichtweg auch bei Streuung noch nicht zu lang ist, um physiologisch nicht mehr wirksam zu sein, während in größeren Wassertiefen zunehmend Probleme entstehen, weil durch Lichtstreuung der Weg auch des blauen Lichtes hier schon zu lang war, um noch physiologisch ausreichend wirksame blaue Strahlung zu liefern. Blaue Strahlung ist noch vorhanden, aber nicht mehr wirksam.

Diese These wird durch PAR-Messungen gestützt, die ein englischsprachiger Aquarianer im Internet unter YouTube in mehreren Filmen vorführt. Mit einer UW-PAR-Meßsonde hat er ein AQ mit T5-Röhrenbeleuchtung und integrierten Reflektoren durchgemessen. Dabei treten dicht unter der Wasseroberfläche erwartungsgemäß im Luftraum sehr hohe PAR-Werte auf, auch unmittelbar unter der Wasseroberfläche noch ähnlich hohe, aber mit zunehmender Wassertiefe immer geringere und im Schatten von Wasserpflanzen ist kaum noch etwas meßbar. Trotz modernster Beleuchtung mit T5-Röhren scheint deren Energiemenge nicht zu reichen, den Boden auch nur annähernd ähnlich intensiv zu beleuchten, wie die oberflächennahen Wasserschichten und offenabr reichen dichte Wasserpflanzenbestände schon in geringer Wassertiefe aus, soviel Abschattung zu erzeugen, daß etwas weiter Unten (nicht erst am Boden) kaum noch etwas von der ehemals hohen Lichtenergie ankommt. Deutlich krasser noch fallen diese Beobachtungen bei absichtlich herbeigeführter Wassertrübung durch zugeführte Schwebstoffe aus. Einen klareren Beweis dürfte es kaum geben.

UV-Anteile, das sagte ich schon, sind im natürlichen Licht immer vorhanden - die Hersteller von AQ-Beleuchtungen sperren sie mit einer unlogischen Argumentation aus. Das macht weder logisch, noch physiologisch irgend einen Sinn, sondern ist, so behaupte ich, in erster Linie durch die Furcht der Hersteller vor Regressen und hohen Kosten zur Widerherstellung der Gesundheit evtl. betroffener menschlicher Nutzer geprägt, als durch irgend einen anderen Grund. Ich kenn die Industrie sehr gut, da ich mehr als 25 Jahre für sie im produktiven wie qualitätsprüfenden Bereich arbeite, noch dazu im medizinischen Sektor mit all seinen Reglements. Seit ein paar Jahren zwar feiberuflich, aber das ändert nichts an den dabei gemachten Beobachtungen und Erfahrungen. Es liegt daher nahe, daß ein geringer UV-A und UV-B Anteil an der AQ-Beleuchtung für die Lebewesen (Pflanzen und Tiere) darin, richtig dosiert, förderlich wäre, zumal bestimmte Stoffwechselvorgänge zumindest bei Mensch und Tier ohne nicht ablaufen können. Das macht das Vorgehen der Leuchtenhersteller um so unverständlicher. Das durch eigenes Zutun zu ergänzen, heißt allerdings, sich einerseits erst kündig genug zu machen und andererseits gegen Gesundheitsschaden am eigenen Leib zu sichern. Eine reine Bastellaufgabe sollte das daher nicht sein.

WEr LED-Beleuchtungen plant, sollte sie so konzipieren, wie schon beschrieben. Die Hinzuziehung von UV-strahlenden LEDs würde ich erst ins Auge fassen, wenn dazu halbwegs sichere Konzepte vorliegen. Deren Erwähnung dient im Moment eher dem grundsätzlichen Verständnis und als Anregung für jene, die damit entsprechend umzugehen wissen. Bitte faß das nicht als Afront auf, vielleicht gehörst Du ja dazu.

Wenn ich mir ein mindestens 350.- € teures PAR-Meßgerät mit UW-Sonde leisten könnte, hätte ich es schon - leider habe ich keines. Sonst hätte ich auch längst Meßdaten zu PAR-Werten meiner LED-Konstruktion geliefert - und das würde mich brennend interessieren. Zu T5-Leuchten eines AQs liegen sie vor. So hätte man einen recht praxisnahen direkten Vergleich. Den muß ich Euch schuldig bleiben, bis ich ein solches Gerät kaufen und nutzen kann oder jemand anderes es an meiner Stelle getan hat und die Daten dazu zugänglich macht. Aus meiner Sicht lieber heute, als morgen.

Auf die T5-Beleuchtungs PAR-Messungen gehe ich so ein, weil es durchaus interessante Parallelen, im physikalischen / physiologischen Sinne, zu Beleuchtungseffekten beider Lichtquellentypen gibt. T8 Beleuchtungen streuen zwar mehr, als T5, aber T5 kann durch seine höhere punktuelle Energiedichte zu Problemen führen, was schon zu reichlich Verwirrung bei jenen geführt hat, die das nicht wissen. Eine T5-Beleuchtung sollte nie ohne Reflektoren genutzt werden, womit die Problematik jedoch eher noch verstärkt wird. Bei T8 ist das auch sinnvoll, aber nicht so brisant, da deren konstruktionsbedingt höhere Streuung den T5-typischen Effekt abmildert, jeweils einen sonst gut konstruierten Beleuchtungsaufbau (mit weiß hochglänzender Innenfläche) vorausgesetzt.

Bei LEDs ist eine Lichtführung, wie schon beschrieben, durch Vorsatzoptiken bei bestimmten LED-Typen leicht möglich, bei Strips hat man fix ca. 120° Abstrahlwinkel, was zu starken Streueffekten führt, die aber durchaus wünschenswert sein können. Nicht zuletzt lassen sich beide Konstruktionsprinzipien mischen. Empfehlungen z.B. mancher Leuchtenhersteller, LEDs und T5 zu mischen, weil LEDs alleine nicht AQ-Beleuchtungstauglich seien, halte ich für kurzsichtige Denke und unlogische Argumentation, schlicht Unsinn.

Eine zwar auch nicht vollständige, aber schon recht gute Beschreibung zur Thematik Beleuchtung von Süßwasser-Aqen findet sich übrigens auch bei Hans-Georg Kramer, Pflanzenaquaristik, Tetra-Verlag. Daniel Knop allerdings sollte nicht fehlen, die Empfehlung hatte ich, glaube ich, schon gegeben.
14.08.2011, 23:49:20

MonikaW

Hallo Joe, heut haben wir uns hier auchwieder über Licht unterhalten und es kam wieder ins Gespräch, das normales künstliches Licht ja auch Energie spendet...
Weis nicht ob ich das hier schon geschrieben habe, aber mein Sohn hat ein Solarplaneel um Modelle zu betreiben...
Wenn er Maschinen gebaut hatte, hat er immer eine Lichtquelle gesucht, die den Solarmotor betreiben konnte...
Sonne war ideal, Glühbirne ging gut, LED oder Energiesparlampen garnicht...
Hat diese Energie auch etwas damit zu tun, wie Pflanzen wachsen?
Ganz krass merkt man es auch, wenn man Zimmerpflanzen oder Aquarienpflanzen draußen im Garten, in der prallen Sonne hält...
Das kann keine nochsogute Lampe erreichen...
Sonne bleibt halt Sonne...der Quell allen Lebens auf der Erde...
Ohne sie würden wir ganzschön schattig dastehen...
Warum immerwieder geschrieben wird, das Sonnenlicht Algen wachsen läßt im Aquarium ist mir nicht begreiflich...
Klar explodiert ein neu eingerichtetes Gefäß mit Wasser und Pflanzen drin erstmal regelrecht...aber wenn die richtigen Bakterien und Kleinstlebewesen hineinkommen und sich vermehren, ist es bald vorbei mit Algen...
Stellt mal einen Eimer mit Aquarienwasser und Filterdreck raus in die Sonne und lasst ihn mal stehen...daneben einen Eimer Leitungswasser mit ein bisschen Aquarienwasser angeimpft...
Es hat auf jedenfall mit den Bakterien zu tun, ob etwas veralgt oder nicht...
VG Monika

15.08.2011, 09:15:57

unbekannt

Hi Monika,

ja, die Sonne ist für uns alle unersetzlich, da hast Du völlig Recht - ohne sie ist Leben auf der Erde nicht vorstellbar. Vor allem folgende Faktoren machen Sonnenlicht einzigartig:

- es hat ein vollständiges Spektrum - ohne Lücken
- es strahlt mit hoher Parallelität auf die Erde
- es hat eine sehr hohe Energiedichte

Die Experimente Deines Sohnes finde ich sehr interessant. Kann gut sein, daß Du es schon beschrieben hattest, ich erinnerte mich nicht daran, aber mein Gedächtnis ist auch einem Sieb ähnlicher, als einem leistungsfähigen NASA-Computer. Die Experimente Deines Sohnes zeigen klar, daß die spektrale Zusammensetzung künstlicher Lichtquellen eine Wirkung auf energiezehrende Prozesse, wie in diesem Fall dem Elektroantrieb der Modelle Deines Sohnes, in unserem Fall den photosynthetischen Prozessen in Pflanzen, haben. Ja, das stimmt ebenfalls, diese beiden Beobachten zeigen durchaus Parallelen. Die Antriebe Deines Sohnes brauchen offenbar ein Vollspektrum, das dem der Sonne möglichst nahe kommt. Glühlampen haben ein solches (wenn ach dauerhaft rotverschoben und möglicherweise deutlich wattstärker, als die anderen von Dir genannten Lichtquellen, die ihr zum Vergleich genutzt habt), LED Spektren kenne ich bislang nur teilweise, sie sind auf alle Fälle schmalbandiger. Die Spektren von Leuchtstoffröhren aller Art (Energiesparlampen sind solche, nur daß bei ihnen die Röhrenlänge durch mehrfache Faltung der Röhre "gekürzt" wurde) sind besonders im blaubandigen Bereich sehr lückenhaft - lediglich sehr schmale Peaks finden sich dort, während im grün- über gelb- bis rotbandigen Bereich quasi durchgehendes Spektrum unterschiedlicher Intensität geboten wird.

Deinen Vorschlag mit den beiden Wassereimern (AQ-Wasser mit Filterdreck versus Leitungswasser mit AQ-Wasser-Impfung) werde ich bei Gelegenheit mal testen. Genau wie Du, Monika, bin ich überzeugt davon, daß es mit Bakterien zu tun hat, was dabei passiert und deren Einfluß kennen wir offenbar noch zu wenig bzw. schätzen ihn noch nicht wichtig genug ein. Aber das könnten wir ja ändern. Du hast damit einen sehr wichtigen Aspekt angesprochen, den ich in meinen Betrachtungen bisher übergangen habe: Bakterien suchen sich idR ein Substrat; d.h. einen festen Untergrund, auf dem sie siedeln. Im freien Wasserraum gibt es den nicht und obwohl dort Bakterien auf der Suche nach einem Substrat herumschwirren, findet man die Masse der Bakterien auf Pflanzen, Wurzeln, Steinen, Blättern, Krebspanzern, Fischhaut usw. Da Bakterien ebenfalls Stoffwechsel betreiben und dazu vielleicht auch Licht brauchen, ja sogar wahrscheinlich, kann es gut sein, daß sie auch an den Phänomenen der aquatischen Photosynthese, zumindest indirekt, beteiligt sind. Danke Dir für diesen anschaulichen Hinweis.

15.08.2011, 11:44:01

unbekannt

Hallo Chris,

danke für Deinen Beitrag und ja, genau, auf einen Teil des Sonnenspektrums reagiert unser Sehsystem nicht (nämlich auf alles, was UV-Licht und kurzwelliger oder Infrarot und langwelliger ist), weil es dafür nicht ausgestattet ist.
16.08.2011, 22:10:41

unbekannt

Hallo,

an alle, die noch mit der Farbtemperatur weißer LED-Beleuchtung experimentieren wollen:

http://www.avertaled.com/pd-colour-temperature-adjustable-led-strip-600leds.cfm

Desgleichen gibt es bei diesem Anbieter auch mit halb so viel LEDs pro Meter, was den Preis auf rund 70.- € für die 5m Rolle drückt, aber auch die Lumen.

Diese LEDs sind per Steuergerät (für rund 30.- €) zwischen 3000K und 7000K einstellbar. Die Einstellung kann man innerhalb der genannten Grenzen jederzeit wieder ändern. Ich finde das sehr praktisch.
17.08.2011, 17:58:56

Ultra Marin

Habe heute mit ein Wassergekühlten Alurahmen begonnen,
verbaut ist nur die RGB Strip ( Nachtlicht )die 3 Chip SMD Licht Leiste ist noch nicht da die verbaue ich nachträglich, hier der Anfang in Bilder, Gruß Sergio


http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=lastup&cat=0&pos=3

http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=lastup&cat=0&pos=4

http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=random&cat=10797&pos=-3400

http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=random&cat=10797&pos=-3406

http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=random&cat=10797&pos=-3404

http://www.naturaquaristik-live.de/cpg1425/displayimage.php?album=random&cat=10797&pos=-3405
 
 
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