Hallo,
nachdem es mir im ersten Teil des von mir eröffneten Threads zum Thema etwas zu durcheinander geriet, mache ich einen neuen auf und bitte alle Beteiligten höflich, folgende Punkte im Auge zu behalten:
- klar zwischen Fakten und Meinungen trennen (das betrifft auch selbst erstellte Faustformeln etc.)
- beim Grundthema bleiben und lieber zu benachbarten Fragen einen neuen Thread eröffnen
- möglichst keine Texteffekte, wie z.B. Fettschrift, zig Ausrufezeichen direkt hintereinander etc. benutzen
Vielen Dank für Euer Verständnis und auf hoffentlich rege Beteiligung.
In diesem Zusammenhang betrachte ich es als zum verständnis der Dinge wichtig, meine Gedanken zu folgenden Punkten zu beschreiben:
Mir fällt bei der wohl auch auf meine Initiative hin inzwischen rege gewordenen Beteiligung u.a. zum Thema Lichtfarbwert (meist CRI genannt) und -energiebemessung (oft in Lumen/Watt) auf, daß bestimmte Dinge offenbar unabhängig von der Pflanzenphysiologie resp. Herkunft / dem Bezug der benannten Kenngrößen diskutiert werden.
Zum Einen stimmt inzwischen längst nicht mehr, daß LEDs nur in eher schlechten CRI-Werten zu haben seien, insbesondere auch solche höherer Kelvinwerte (siehe z.B. (und es gibt noch weit mehr solcher Fälle)
http://www.abalight.de/uploads/tx_v3downloads/110_abalight_LED_Tubes_T8_G13_0590_Alu_PC.pdf). Dort ist klar zu sehen, daß 6000K LEDs Werte über 80CRI erreichen. Und das ist kein Einzelfall sondern wir haben offensichtlich vom gesamten, verfügbaren Angebot erst einen Bruchteil auf unserem Radar.
Zum anderen ist der CRI-Wert, wie ich schon mehrmals schrieb, pflanzenphysiologisch irrelevant. Er hat eine ganz andere Bedeutung und wurde ursprünglich aus der Idee geboren, der Industrie und dem Handwerk etc. für die Beurteilung diverser Prüfgegenstände eine spektrale Farbzusammensetzung zu definieren, die der des Sonnenlichts in der Nutzung künstlicher Lichtquellen möglichst nahe kommen soll. Erstens beschränkt sich diese Basis auf ganze drei Grundfarbwerte, die in das CRI-System eingeflossen sind, womit absolut nicht von einem dem Sonnenlicht auch nur annähernd entsprechenden Spektrum gesprochen werden kann. Zweitens handelt es sich um eine willkürlich gewählte Definition, bei der sich deren "Macher" zwar ohne Frage etwas gedacht haben, dabei jedoch 100%ig nicht die Aspekte der Pflanzenphysiologie im Sinn hatten und drittens werden darum zum Teil Geschichten gemacht, die mit den Ursprüngen und Grundgedanken des CRI-Systems nicht mehr viel gemein haben. Für Materialprüfer hinsichtlich definierter Angaben wichtig, ist diese Kenngröße für uns Aquarianer pflanzenphysiologisch ohne wesentliche Bedeutung.
Die Angaben Lumen / Watt machen etwas mehr Sinn, wobei auch hier anzumerken ist, daß ein solcher Wert nur zusammen mit dem Abstrahlwinkel Bedeutung haben kann, denn was nützen mir 100 Lumen / Watt, wenn der Abstrahlwinkel 140° beträgt und ein nicht unerheblicher Teil jener abgegebenen Lichtmenge im aquaristischen Nirvana, sprich irgendwo in den obersten Wasserschichten, verpufft. Weiter ist zu bedenken, daß die blanke Lumen / Watt Angabe wenig darüber aussagt, was mit der entsprechenden LED wirklich sinnvoll machbar ist, denn mit einem niedrigen Strom befeuert erreicht ein und dieselbe LED höhere Lumen / Watt Werte, aber eine niederige Abstrahlleistung in Lumen, als mit hohem Strom befeuert, wie z.B. nachstehender Link und viele weitere belegen (bitte unter dem Punkt "Kurzdatenblatt" nachsehen:
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Cree-High-Power-LEDs/Triple-Cree-XP-G-weiss-1480lm.html#review).
Theoretisch (und auch ganz praktisch) könnte man eine LED-Beleuchtung bauen, die aus eng beieinander sitzenden Modulen mit etwa 5-6° Abstrahlwinkel besteht und dabei die gesamte AQ-Oberfläche abdeckt. Das würde jedoch so kostspielig, daß wahrscheinlich kaum jemand auf die Idee käme, es zu realisieren. Wohlgemerkt, machbar und von der Idee her sinnvoll, aber kaum bezahlbar. Also sucht man nach sinnvollen Kompromissen.