Hallo Bernd,
ich bin von deiner Argumentation nicht überzeugt bzw die Zähl- und Betrachtungsweise ist für mich unklar. Da gibt es noch mehr Ungereimtheiten.
Wie wurde gezählt: ein paar Exemplare der jeweiligen Algengruppe angetroffen und dann gab es einen Strich? Und wie wurde die Häufigkeit ermittelt?
Hallo Jo,
ich muss und will da nichts und niemanden verteidigen, sondern nur darauf hinweisen, dass eine Statistik nicht nur auf verschiedenen Kriterien bei der Erfassung beruhen kann und bei veränderter Widergabe durch Dritte, bzw. Vierte, auch falsch und unzutreffend interpretiert werden kann.
Ich habe die beiden Originalbeiträge in "AQUARIUM heute" 1 u. 2 2001 von Mario Salisch und weiß noch, wie er damals auch über das Internet Algenproben usw. gesammelt hat. Er scheint mir, was die Systematik und Praxis der Bestimmung angeht, absolut kompetent zu sein.
Zitat:
Diatomeen sind zuwenig vertreten und Rhodochorton zuviel.
Das verstehe ich nicht. Bei "mikroskopisch erkennbar" haben die Diatomeen den größten Anteil und das entspricht durchaus der Realität.
Zitat:
Da müßte ja auf jedem 4.Blatt eine Pinselalge sitzen. Mit meinen Aquarien würde ich schon fast allein die Statistik kippen. :)
Wenn ich nach den Anfragen bei mir gehe, sind Pinselalgen die absoluten Spitzenreiter und im Gegensatz zu einem sehr schwachen Blaualgenbefall auch makroskopisch extrem viel häufiger erkennbar. Für mich ist die Statistik durchaus schlüssig, wenn es NICHT um echte Problemfälle, sondern um Durchschnittsaquarien ging.
Zitat:
Ich denke, dass man die Algen in verschiedene Kategorien einteilen sollte:
- echtes Ärgernis wie ein Blaualgenteppich oder pflanzenhemmender Bewuchs
- störend wie zB ein Oedogoniumknäul am Boden
- wenig störend wie geringer Bewuchs an Vallisnerien
- Begleitalgen
- Zufallsfunde
Pro nachgewiese Alge gibt es einen Strich in der Kategorie
Die Häufigkeit ergibt sich als Verhältnis aus Strichanzahl zu Aquarienanzahl.
Okay, so kann man das sehen. Salisch schreibt in seinem Artikel:
Zitat:
... Welche Algen in den Aquarien anzutreffen sind und welche von ihnen als die häufigsten "Problemalgen" anzusehen sind, war der Gegenstand einer Algenstudie, die am Institut für Botanik, Bereich Angewandte und Allgemeine Botanik der Universität Leipzig für die Firma Tetra erstellt wurde. Durch das gute Außendienstnetz von Tetra war es möglich, von mehr als 160 Aquarien die Algenflora zu untersuchen. Weil die Beprobung bundesweit erfolgte, konnte mit den Untersuchungen ein repräsentativer Überblick über die in Deutschland häufigsten "Problemalgen" gewonnen werden. ...
Ich denke, dass unter diesen Voraussetzungen keine gravierenden methodischen Fehler gemacht wurden und es gibt auch keinerlei Anlass zur Annahme, dass aus irgendwelchen kommerziellen oder sonstigen Gründen an der Statistik "gefeilt" wurde.