Bekomme Feine Pflanzen nicht zum ordentlich wachsen

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31.01.2012, 22:58:57

kunzi

Hallo zusammen,

dieses Problem hab ich eigentlich schon immer gehabt und habe es noch.
Alle Pflanzen, die sehr feingliedrig sind, wie z. B. sehr feine Rotala Arten, Rotes Tausendblatt ect. pp hatten bei mir schon immer Wuchsschwierigkeiten.

Auch wenn alle anderen Pflanzen nur so wucherten und sich bester Gesundheit erfreuten. Feines wurde nie was.

Auch mom habe ich wieder eine feine Rotala (wallichi `wavy` und `vietnam`), die einfach nicht wirklich wächst und kümmert.

Die Triebspitzen bei beiden sind rot, Länge bei beiden ca. 5cm, und seitdem Stagnierung.

Sie werden immer mal kleiner, dann wieder größer vom Durchmesser.

Sie wurden extra an freie, sonnige Plätze im Becken gesteckt, an höchster Stelle. Gedüngt wird quasi alles an Nährstoffen, regelmäßig, aber sparsam. Becken ist ja noch am einlaufen.

Was könnt ihr mir sagen? Ich möchte auch endlich mal solche Pflanzen erfolgreich pflegen können..

lg Sebastian
01.02.2012, 05:08:00

Haeck

Hallo Sebastian,

es handelt sich hierbei, trotz ihrer Schönheit, um eine ausgesprochene Zicke was das Wachstum und die Farbenpracht der R. wallichii anbelangt, wenn die vorausgesetzten Bedingungen nicht entsprechend gegeben sind. Bei ausreichend vorhandenen Licht um 0.5W/L, sind konstante Phosphatkomzentrationen von 1-2 mg/l und eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen, insbesondere Eisen 0.1-0.2 mg/l, für ein erfolgreiches Wachstum und die Ausprägung der Farben entscheidend. Bei der Kultivierung in sehr weichem Wasser sollte der Magnesium- Kalzium- und Kaliumkonzentration, sowie deren Verhältniss untereinander besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Unterversorgung nur eines Parameters führt unweigerlich zu Verkrüppelungswuchs. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte, das die Lichtintensität einen untergeordneten Faktor spielt. Der Schwerpunkt für das Gedeihen dieser Pflanze liegt in einer konstanten Nâhrstoffversorgung und in einem stabilen Beckenverhältniss, sprich das Becken sollte eingefahren sein.
In einem 80 Liter AQ, das mit 0,6 Watt/L beleuchtet wurde, stagnierte das Wachstum der Wallichii reproduzierbar mit abnehmender Farbbintensität, sobald die PO4 Konzentration unter 0.8 mg/l fiel. Andere Informationsquellen berichten über das Wachstum erst ab 1.5 mg/Liter.
In nicht eingefahrenen AQien führte die "hohe" Nãhrstoffversorgung unweigerluch zu Algenwachstum.
Aus diesen Gründen halte ich das Kultivieren der Wallichii in nicht eingefahrenen Becken für absolut sinnfrei.

LG
André
01.02.2012, 09:20:25

fair64

hallo sebastian,..

ich habe auch schon von den selben problemen berichtet.
zuerst habe ich versucht mehr spurenelemente zu düngen, was aber nicht den erfolg brachte, aber leichten algenbefall erzeugte.
dann habe ich mir die standorte der pflanzen angeschaut und dazu die strömung im becken.
bei pflanzen aquarien die dichter bepflanzt sind , ist die nährstoffkonkurenz sehr groß. alle breitblättrigen pflanzen wachsen viel besser, weil die fläche mit denen sie nährstoffe aufnehmen können viel größer ist.
steht nun eine schmalblättrige noch strömungsungünstig hat sie gleich verloren.
versuche sie mal umzusetzen , oder wenigstens einige "test"-stängel.
bei mir ist dadurch eine kleine besserung eingetreten, die hippuris und die vietnam treiben wieder, wenn auch noch zaghaft.
und wenn das was André schreibt stimmt, dann habe ich zb. mit der wallichii, niemals erfolg, weil mein Magnesium- Kalzium- und Kalium verhältniss nicht stimmt. ich müsste dann für das 960l becken osmosewasser erzeugen (undenkbar $$$), weil schon vom versorger über 50 mg/l Mg aus der leitung kommt.
01.02.2012, 13:16:10

MonikaW

Huhu, welche Temperatur fahrt Ihr???
Ihr könnte auchmal testweise auf 23° gehen(wenn es der Besatz verträgt), falls ihr wärmer habt...
Das mögen machen Pflanzen sehr gerne...
VG Monika
01.02.2012, 13:29:13

kunzi

Hallo zusammen,

also wenn das Problem das Verhältnis, K:Mg:Ca sein sollte bin ich relativ machtlos. Ich bekomme keine realen Leitungswasserwerte!
Selbst die die ich im Rathaus geholt habe, sind nicht korrekt (KH4, aber LW KH 14). Nach deren Werten hätte ich Weichwasser, das ich aber devinitiv nicht habe.


Mein Beckenwasser ist verschnitten auf KH 3. Außerdem wird nach dem WW 3-5 TL Bittersalz zugegeben. Ich hab hier schon getestet. Ohne Erfolg. Auf jeden Fall hat meine P. octopus seit 2-3 Tagen verkrüppelte Triebspitzen. Dieses Mal hab ich 5 TL Bittersalz ins Becken, da ich die KH nochmals abgesenkt hatte. Vielleicht war das zuviel???

Auf jeden Fall, wenn bei den LW-Werten KH und GH nicht stimmen, kann deren Mg:Ca-Werte ja auch nicht korrekt sein. Hab somit nix zum Anfangen hier.

Letzte Möglichkeit wäre Tropf-Tests zu besorgen. Aber funktionieren die? Gibt es Unterschiede? Würden die mir überhaupt helfen?

@Moni: Stimmt, kühlere Temp werden von vielen Pflanzen gerne genommen, aber mögen auch manche wärmere Temp.
Außerdem hätte ich sowieso ein Problem, weil ich immer 25/26 Grad im Becken habe, ohne Heizung, obwohl ich kühles Wasser zum WW nehme. Das heißt ich müsste dann ja runterkühlen. Ist also undenkbar...

Was ich auch noch krass finde, man soll wirklich Phospat bei manchen Pflanzen so hoch halten, also 1-2mg/l, dass sie überhaupt wachsen? Ist ja hammer...

lg Sebastian
01.02.2012, 13:36:16

MonikaW

Nä, da hätten die Pflanzen bei mir geloost, wenn ich soviel Phosphat immer drin haben müßte...Wenn es sich in etwa so schnell verabschiedet wie Nitrat und Kalium, läuft es gegen Ende des Wasserwechsels genauso gegen Null wie die andern...Vor allem wird Phospat von den Pflanzen gespeichert und muß garnicht permanent vorhanden sein...sonst kämpft man wieder mit dem Eisen :shock2:

Ok, dann kannste die 23° nicht testen...

Verkrüppelungen gibts eigentlich ehr bei Überschüssen...
Bei Mangel sind ehr necrotische Streifen in den Blättern oder an den Blatträndern...
VG Monika
01.02.2012, 14:00:38

Ingo

Hallo Sebastian,

Zitat von kunzi :


also wenn das Problem das Verhältnis, K:Mg:Ca sein sollte bin ich relativ machtlos. Ich bekomme keine realen Leitungswasserwerte!
Selbst die die ich im Rathaus geholt habe, sind nicht korrekt (KH4, aber LW KH 14). Nach deren Werten hätte ich Weichwasser, das ich aber devinitiv nicht habe.

da gibts ein Zauberwort und heisst Aufhärtsalz und Osmosewasser. Dadurch hast du immer den gleichen Wert und alles steht im richtigen Verhältnis. Bei einer Beckengröße von 200-400 Liter kein Problem. Nur bei einer Beckengröße wie Jan Sie hat geht das schon ganz schön ins Geld. Ich verwende seit geraume Zeit das Sera-Mineralsalz und bin sehr zufrieden. Dieses Salz ist auch relativ Preiswert. 2,5 kg kosten nur 29.90 EUR


Zitat:
Mein Beckenwasser ist verschnitten auf KH 3. Außerdem wird nach dem WW 3-5 TL Bittersalz zugegeben. Ich hab hier schon getestet. Ohne Erfolg. Auf jeden Fall hat meine P. octopus seit 2-3 Tagen verkrüppelte Triebspitzen. Dieses Mal hab ich 5 TL Bittersalz ins Becken, da ich die KH nochmals abgesenkt hatte. Vielleicht war das zuviel???

Hör auf mit dem gepansche, wenn du nicht genau deinen Calziumwert nicht weisst.

Hier mal eine Aussage von einem Profi auf eine Frage von mir.
Zitat von Ingo :

mich würde interessieren was passiert wenn Mg im Verhältnis höher steht wie Ca im Bezug auf Pflanzenwuchs!
Können Mangelerscheinungen/Wachstumsstörungen auftreten? Wie äussern die sich?
Zitat:

da wird es nur sehr unspezifische und nicht gut zuordenbare Probleme geben (wie meist ). Keinesfalls kein bestimmtes, eindeutiges Symptom.
In einem ansonsten gut laufenden Becken passiert vielleicht gar nicht viel, aber bei Problemen, kann das der eine Punkt sein, der dann eben zu viel ist.
__________________
Nasse Grüße

Andreas Kremser (DRAK-Aquaristik)

Zitat:

Letzte Möglichkeit wäre Tropf-Tests zu besorgen. Aber funktionieren die? Gibt es Unterschiede? Würden die mir überhaupt helfen?

ZUmindest wüsstest du dann wo die Ausgangswerte stehen.

http://www.wasserpantscher.at



Zitat:
Was ich auch noch krass finde, man soll wirklich Phospat bei manchen Pflanzen so hoch halten, also 1-2mg/l, dass sie überhaupt wachsen? Ist ja hammer...

Nur solch hohe Werte in einem frischen Becken geht nicht gut, darum ist die Wallichi auch keine Pflanze zum einfahren.
01.02.2012, 14:28:07

Haeck

Hallo Sebastian,

meine Âusserung zum Ca:Mg:K Verhältnis bezieht sich auf extrem ionenarmes Ausgangswasser mit einer GH/KH <1 und einer Kaliumkonzentration <2 mg/, und sollte absolut nebensächlich betrachtet werden. In meinem Fall trug eine Änderung der Parameter, in Konzentration und Verhältnis, entscheidend zur Optimierung des Pflanzenwuchses bei.

Von derart hohen Phosphatkonzentrationen war ich bis zum Tag, an dem ich die Konzentration versuchsweise auf 1mg/l anhob, deutlich distanziert. Die Erhöhung brachte den entscheidenden Erfolg.

Schau Dich mal zu dem Thema in den Englischen Foren um :lol2:
http://www.aquaticplantcentral.com/forumapc/plantfinder/details.php?id=76

In nicht eingefahrenen Becken ist von so einem Versuch jedoch abzuraten !

LG
André
01.02.2012, 14:49:54

Haeck

Zitat von kunzi :

Was ich auch noch krass finde, man soll wirklich Phospat bei manchen Pflanzen so hoch halten, also 1-2mg/l, dass sie überhaupt wachsen? Ist ja hammer...

lg Sebastian


Es gibt einige Pflanzen die bis zum Hals in "hohen" Nährstoffkonzentrationen "baden" müssen, um wachsen zu können.

Zitat von kunzi :

Mein Beckenwasser ist verschnitten auf KH 3. Außerdem wird nach dem WW 3-5 TL Bittersalz zugegeben. Ich hab hier schon getestet. Ohne Erfolg. Auf jeden Fall hat meine P. octopus seit 2-3 Tagen verkrüppelte Triebspitzen. Dieses Mal hab ich 5 TL Bittersalz ins Becken, da ich die KH
nochmals abgesenkt hatte. Vielleicht war das zuviel???


Wenn Mg zugeführt wird sollte Kalium, aufgrund der Antagonie, unbedingt kontrolliert und entsprechend erhöht werden.
Ansonsten ist von deratigen Manipulationen dringend abzuraten, wenn die Konzentrationen nicht bekannt sind.

LG
André

01.02.2012, 15:26:48

Der_Lurchi

hallo,
Wenn die feinfiedrigen Arten (Wallichi, Vietnam/Enie, Nansjen usw.) sich wohlfühlen assimilieren sie normallerweise den ganzen Tag (wie im linken Bild). Im Bild rechts steht die R. Wallichi hingegen schon an der Mangelgrenze - die Farbe schlägt dann um (wirkt erst "matter"->später gelbstichig):

Das Zeitfenster ist bei diesen Arten sehr kurz und man darf in so Fällen nicht "komisch düngen", denn wenn sich einmal Krüppeltriebe gebildet haben, dauert es meist wieder 1-2Wochen bis gesunder Neuaustrieb ausgebildet wird.

Zitat:
Nur solch hohe Werte in einem frischen Becken geht nicht gut, darum ist die Wallichi auch keine Pflanze zum einfahren.

Das ist vollkommener Unsinn.

Wallichi kann bis 1-2cm Tag wachsen, was sie ideal als Erstbesatz macht, um in einem neu aufgesetzten AQ schnell zu einem größeren Pflanzenbestand zu kommen.

 
 
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