hallo, ..liebe pflanzenfreunde
auf der suche nach dem perfekten pflanzenwuchs, habe ich höhen und tiefen durchschritten und möchte euch kurz an meinen erfahrungen teilhaben lassen.
im juni 2010 habe ich das becken aufgesetzt und es ging ohne großen probleme richtig gut loss.
zuerst habe ich mich an das von euch vorgeschlagene minimale düngesystem gehalten ( http://www.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=2052& ) und hatte damit super erfolg. im zeitraum von 6-12 monaten nach einrichtung wuchs jede pflanze in rasendem tempo. tolle farben und formen und ich konnte mein layout nach herzenslaune gestalten. nichts nahm das becken krum, alles wuchs ohne probleme.
die düngung war dabei immer die selbe.
so stellte ich die messungen ein und führte die "erfolgreiche" düngung weiter.
ab und zu wurde gemessen aber eher selten , da die werte immer wieder stimmten.
nach dem 1. jahr fing sich an eine kamhaut auf dem wasser zu bilden.
da die pflanzen alle nach wie vor gut aussahen, machte ich weiter wie bisher. das ging noch etwa ein viertel jahr gut. dann fingen die pflanzen an langsamer zu wachsen und es kam teilweise zum stillstand. aber immer noch sah alles gut aus.
nach ein paar wochen , die messwerte stimmten immernoch, vermehrten sich rasend schnell grüne fädrige algen.
die hatte ich manuell abgelesen, aber es wurden immer mehr. so hatte ich schon täglich zu tun , um dem herr zu werden.
die wasserwerte stimmten immer noch.
aber die kamhaut wurde auch dicker. mit wasserwechsel und skimmer, wurde ich dem teilweise auch herr.
nun wurden aber die algen so viel das ich ihnen nicht mehr beikommen konnte.
ich setzte die düngung gezielt teilweise ab.
zuerst nitrat.
die kamhaut wurde weniger und auch die algen. und bestimmte pflanzen wie die Ludwigia inclinata var. verticillata 'Cuba' fingen richtig sprunghaft an zu wachsen.
ich schöpfte hoffnung.
zur selben zeit kaufte ich einen neuen nitrat test und musste feststellen das der alte verdorben war und ich monate falsch gemessen hatte.
das ließ mich nun alles mut schöpfen.
zur selben zeit bekam ich meine lange geplante neue beleuchtung, die ich auch installierte.
nun fing die algenplage richtig an. früh abgelesen und abends waren sie wieder da.
ich versuchte meine erste dunkelkur über 3 tage, keinen erfolg.
dann weiter 3 tage, 7 tage und nochmal 7 tage. mit der letzten dunkelkur waren die algen dann restlos verschwunden, aber auch die pflanzenmasse ca. 70% weniger.
die meisten spitzen konnte ich retten und das becken mit zusätzlichen pflanzen neu einrichten(kein total neues aufsetzen).
so langsam kam alles wieder in schwung, aber die pflanzen wuchsen immer noch sehr langsam, obwohl das becken richtig voll war und der nährstoffverbrauch extrem hätte sein müssen, war er es nicht.
einerseits hatte ich weniger zu tun, andererseits konnte ich kein richtiges layout gestalten, weil der wuchs zu langsam war.
nitrat düngte ich nun nicht mehr , weil beim wöchentlichen 50% wasserwechsel das becken zwischen 15-20 mg/l vom versorger aufgedüngt wird.
alles andere wie gehabt.
trotzdem blieb eine kamhaut.
all die erfahrungen haben mich nun zu dem fazit geführt, das in der einjähren einlaufphase alles leicht nach "vorschrift" und messergebnisse zu handhaben ist.
später dann aber das becken , pflanzen deco substrat etc., so viel an überschüssigen nährstoffen aufnehmen, bis es nicht mehr geht.
hier kommt dann das "maximalgesetz" zum tragen. irgendwann gibt es einen zeitpunkt wo das becken dann kippt.
das becken dann dauerhaft im gleichen zustand zu halten und optimale ergebnisse zu erziehlen wird dann schwer. die frage , welche nährstoffe sind zu viel angereichert, oder welche können nicht mehr abgebaut werden, lässt sich sehr schwer beantworten.
zur zeit habe ich einen test mit phosphat laufen. früher täglich 30 ml dünger um einen wert von 3-5 mg/l zu erreichen, weis ich nun das die messergebnisse nicht die angereicherten werte im becken wiederspiegeln. rein nach messung müßte ich phosphat so weiter düngen, aber ich dünge nach dem ww 90ml einmal die woche auf stoss.
das ergebniss, die kamhaut ist fast verschwunden und die pflanzen wachsen besser. aber immernoch hat das becken nicht die wuchsgeschwindigkeit wie vor einem jahr.
alles in allem kann ich nur testen und abwarten wie die pflanzen und das becken darauf reagieren. die zeit wo ich rein durch messen und vorgeschlagene düngestrategien zum erfolg gekommen bin, ist vorbei.
ein becken dauerhaft über jahre optimal zu halten, ist so gesehen vergleichsweise wesentlich schwerer, wie aller halben jahre ein neues zu einem contest auf zu setzen.