düngen

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29.03.2012, 09:35:08

fair64

hallo, ..liebe pflanzenfreunde

auf der suche nach dem perfekten pflanzenwuchs, habe ich höhen und tiefen durchschritten und möchte euch kurz an meinen erfahrungen teilhaben lassen.

im juni 2010 habe ich das becken aufgesetzt und es ging ohne großen probleme richtig gut loss.
zuerst habe ich mich an das von euch vorgeschlagene minimale düngesystem gehalten ( http://www.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=2052& ) und hatte damit super erfolg. im zeitraum von 6-12 monaten nach einrichtung wuchs jede pflanze in rasendem tempo. tolle farben und formen und ich konnte mein layout nach herzenslaune gestalten. nichts nahm das becken krum, alles wuchs ohne probleme.
die düngung war dabei immer die selbe.
so stellte ich die messungen ein und führte die "erfolgreiche" düngung weiter.
ab und zu wurde gemessen aber eher selten , da die werte immer wieder stimmten.
nach dem 1. jahr fing sich an eine kamhaut auf dem wasser zu bilden.
da die pflanzen alle nach wie vor gut aussahen, machte ich weiter wie bisher. das ging noch etwa ein viertel jahr gut. dann fingen die pflanzen an langsamer zu wachsen und es kam teilweise zum stillstand. aber immer noch sah alles gut aus.
nach ein paar wochen , die messwerte stimmten immernoch, vermehrten sich rasend schnell grüne fädrige algen.
die hatte ich manuell abgelesen, aber es wurden immer mehr. so hatte ich schon täglich zu tun , um dem herr zu werden.
die wasserwerte stimmten immer noch.
aber die kamhaut wurde auch dicker. mit wasserwechsel und skimmer, wurde ich dem teilweise auch herr.
nun wurden aber die algen so viel das ich ihnen nicht mehr beikommen konnte.
ich setzte die düngung gezielt teilweise ab.
zuerst nitrat.
die kamhaut wurde weniger und auch die algen. und bestimmte pflanzen wie die Ludwigia inclinata var. verticillata 'Cuba' fingen richtig sprunghaft an zu wachsen.
ich schöpfte hoffnung.
zur selben zeit kaufte ich einen neuen nitrat test und musste feststellen das der alte verdorben war und ich monate falsch gemessen hatte.
das ließ mich nun alles mut schöpfen.

zur selben zeit bekam ich meine lange geplante neue beleuchtung, die ich auch installierte.

nun fing die algenplage richtig an. früh abgelesen und abends waren sie wieder da.

ich versuchte meine erste dunkelkur über 3 tage, keinen erfolg.

dann weiter 3 tage, 7 tage und nochmal 7 tage. mit der letzten dunkelkur waren die algen dann restlos verschwunden, aber auch die pflanzenmasse ca. 70% weniger.

die meisten spitzen konnte ich retten und das becken mit zusätzlichen pflanzen neu einrichten(kein total neues aufsetzen).

so langsam kam alles wieder in schwung, aber die pflanzen wuchsen immer noch sehr langsam, obwohl das becken richtig voll war und der nährstoffverbrauch extrem hätte sein müssen, war er es nicht.

einerseits hatte ich weniger zu tun, andererseits konnte ich kein richtiges layout gestalten, weil der wuchs zu langsam war.

nitrat düngte ich nun nicht mehr , weil beim wöchentlichen 50% wasserwechsel das becken zwischen 15-20 mg/l vom versorger aufgedüngt wird.

alles andere wie gehabt.

trotzdem blieb eine kamhaut.

all die erfahrungen haben mich nun zu dem fazit geführt, das in der einjähren einlaufphase alles leicht nach "vorschrift" und messergebnisse zu handhaben ist.

später dann aber das becken , pflanzen deco substrat etc., so viel an überschüssigen nährstoffen aufnehmen, bis es nicht mehr geht.

hier kommt dann das "maximalgesetz" zum tragen. irgendwann gibt es einen zeitpunkt wo das becken dann kippt.

das becken dann dauerhaft im gleichen zustand zu halten und optimale ergebnisse zu erziehlen wird dann schwer. die frage , welche nährstoffe sind zu viel angereichert, oder welche können nicht mehr abgebaut werden, lässt sich sehr schwer beantworten.

zur zeit habe ich einen test mit phosphat laufen. früher täglich 30 ml dünger um einen wert von 3-5 mg/l zu erreichen, weis ich nun das die messergebnisse nicht die angereicherten werte im becken wiederspiegeln. rein nach messung müßte ich phosphat so weiter düngen, aber ich dünge nach dem ww 90ml einmal die woche auf stoss.

das ergebniss, die kamhaut ist fast verschwunden und die pflanzen wachsen besser. aber immernoch hat das becken nicht die wuchsgeschwindigkeit wie vor einem jahr.

alles in allem kann ich nur testen und abwarten wie die pflanzen und das becken darauf reagieren. die zeit wo ich rein durch messen und vorgeschlagene düngestrategien zum erfolg gekommen bin, ist vorbei.
ein becken dauerhaft über jahre optimal zu halten, ist so gesehen vergleichsweise wesentlich schwerer, wie aller halben jahre ein neues zu einem contest auf zu setzen.
29.03.2012, 13:53:39

MonikaW

Hallo Jan,
Hast Du mal den Bodengrund gereinigt?
Ich hab ja am 10. März Kahlschlag gemacht und jetzt bin ich dabei bei den Becken den Bodengrund durchzuwaschen...aber nur bei denen mit rein Kies/Sand...
Bei jedem Wasserwechsel soviel wie ich mit dem Schlauch absaugen bzw. mit der Fingertechnik durchwühlen kann...
Danach wirkt die Düngung wieder sichtbar...
Ich mach das aber Stück für Stück, was ich über Wochen hinzieht bei 12 Aquarien...auf einmal käme es einer Neueinrichtung gleich, was ich nicht will...
Auf jedenfall wachsen die Pflanzen jetzt wieder richtig schön, kräftig und in poppigen Farben...
Versuch das doch auchmal...das wäre echt einen Versuch wert...
Vorrausgesetzt, Du hast keinen Düngergrund...
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Meine Theorie, die ich auch schon überall hartnäckig zur Diskussion gestellt habe
Ich nehme an, das sich das Phosphat das Eisen schnappt und sich im Bodengrund versteckt und gemeinsam mit Bakterien das Minimumgesetz aushebelt und schleichende Eutrophierung einsetzt(http://de.wikipedia.org/wiki/Eutrophierung)...Das deckt sich auch mit der Erfahrung, das Schnecken und Garnelen in "alt" eingefahrenen Becken Probleme bekommen...mit Gehäuseschäden und Garnelensterben bei Bees höchstwarscheinlich durch
Eisen III Phosphat, was für Wirbellose giftig ist...Neocaridinia>Redfire und Verwandte sind weniger betroffen
Dadurch, das Du immer Phosphat nachdüngst, reißt das das Eisen mit und fällt aus...Du kannst es nichtmehr messen, aber es verschwindet nicht in den Pflanzen, sondern im Boden und Filterschlamm...
Wenn Du mal kein Phosphat mehr nachdüngst, kann es zu Rücklösung kommen...
Solange die Brühe gesättigt ist, wird das aber nicht geschehen...
Wie zb. Salz oder Zucker in einer gesättigten Lösung...es löst sich nicht, sondern stetzt sich als Kristalle am Boden ab...So stelle ich mir das in meinem nicht mit Chemiekenntnissen vorbelasteten Hirn vor...
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VG Monika
29.03.2012, 15:31:40

fair64

Hei Moni,... danke


Am Bodengund waschen kann es "eigentlich" nicht liegen.
Wie Du Dir vorstellen kannst muss ich die Pflanzen öfter neu setzen. Dabei wasche ich ihn jedesmal an der Stelle aus, also sauge demn Mulm ab. Das mache ich natürlich nicht klinisch, wegen den positiven Grundbakterien etc.
Ich mache das immer da wo ich es kann..... .
Klar ist aber auch das ich dies an Stellen wo ich zb. Vordergund Bodendecker habe, nicht kann.
Ich habe in der Vergangenheit eher zu oft den Bodengrund gereinigt, fast jede Woche beim ww habe ich abgesaugt, halt da wo ich hinkam.
Natürlich gibt es immer Stellen wo es nicht geht.


lG Jan
29.03.2012, 20:24:21

Dirk

Hallo Ihr Beiden,

interessanter Beitrag.
Ich frage mich des öfteren wieso die Leute immer Mulm absaugen müssen.
Mein Becken läuft jetzt 2,5 Jahre, zwar kann ich durch Spielereien mit der Düngung den Wuchs beeinflussen aber ich konnte noch nie irgendeine (sichtbare) Version von Algen provozieren!

Wieso krieg ich eigentlich keinerlei Mulm ?

ps: Leider wird das Becken wegen Umzug in 4 Wochen abgebaut.

Gruß
Dirk
29.03.2012, 21:02:55

fair64

hallo dirk

das hängt ganz von der masse der bewohner und der pflanzen etc. ab.
bei geringem besatz und einem " perfektem" verhältniss zueinander bauen die kleinslebewesen das meiste ab.
da du in 4 wochen umziehst .... musst du ja alles auspacken aus dem becken, berichte uns doch dann ob du "mulm" gefunden hast, ich denke schon.
29.03.2012, 21:05:24

MonikaW

Hei, wenn der Filter freie Bahn hat, also nicht so sehr viele Pflanzen im Weg stehen oder Hardware, hinter denen sich Mulm ansammelt, kann er alles rausholen...Wo aber viele Pflanzen stehen, wird es immer Stellen geben, wo was liegen bleibt...
VG Monika
29.03.2012, 21:37:08

Kessi

Hallo,

damals bei meinem ersten Elos Bodengrund habe ich nie Mulm abgesaugt, da es der Händler meines Vetrauens so angeraten hatte. Das Becken war gut bepflanzt und auch beim Ausräumen kamen nur minimale Mengen Mulm zum Vorschein.DAs konnte ich damals kaum glauben. Es hat auch nicht so komisch gerochen wie beim Ausräumen von ehemaligen Kiesbecken.

Erst als später Turmdeckelschnecken drin waren gab es Berge von Mulm. Der Fischbesatz als auch die Futtermenge waren ähnlich, daran kanns also nicht gelegen haben.
29.03.2012, 21:48:36

Coldfire0

Hallo Kessi,
kann es sein dass sich der Mulm zwischen dem Kies angesammelt hat, bzw er in die Ritzen gesickert ist? Möglicherweise haben die Turmdeckelschnecken ihn dann beim durchwühlen wieder nach oben befördert.

Ich hatte so etwas Ähnliches mal bei meinem alten Kies, da kam dann beim durchwühlen Unmengen von Mulm raus..
29.03.2012, 21:58:56

Kessi

Hallo,


nein, die Turmdeckelschnecken hatte ich erst beim 2. Elosboden und da war dann Mulm ohne Ende.

Elosboden eins ohne TDS war nie vermulmt, von daher denke ich, daß die Schnecken eine Menge Mulm produzieren.
30.03.2012, 00:09:37

Kalle

Hallo Jan,

hast du es geschrieben? - Ich hab es nicht gefunden: Was für einen Bodengrund verwendest du, irgendein Soil?

VG Kalle
 
 
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