Hi Swen,
ich bin
keineswegs beleidigt aber du schreibst ja selbst, dass eine Provokation deines Themas durchaus
"beabsichtigt" ist.
Also ist meine Antwort daran angepasst und somit wollte ich von Dir wissen warum deinen Becken der dehnbare Begriff Biotopaquarium zusteht und den dort gezeigten Becken nicht. :wink2:
Zitat:
Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden,
Ja das glaube ich auch, bzw. weis ich jetzt, dass wir 2 völlig verschiedene Vorstellung haben, was ein Biotopaquarium ausmacht.
Meine einfachgestrickte Milchmädchen-Definition entspricht eben einem Aquariumforum in dem es um die Gestalltung von Lebensräumen geht und nicht um einen wissenschaftlichen Versuchsaufbau.
Fische und Pflanzen aus dem selben Tümpel in einen Glasquader zu setzen macht für mich in keinster Wiese gleich ein
Biotopaquarium aus.
Wenn ich deine Definition der Regionalen Beschränkung zu Grunde lege hast du aber "fast" Recht.
In einem begrenzten Biotop kommt in der Regel aber über weite Strecken oft nur eine einzige Pflanzenart vor und erst 20 - 50 oder gar 100m weiter wieder eine andere und das ganze beschränkt sich dann meist auf 3-6 Arten insgesamt die in einem Teich, Bach oder Flussabschnitt vorkommen und ganz sicher nicht auf 100x50cm.
In vielen Biotopen mit Pflanzlichem Leben kommen sogar hauptsächlich nur Algen vor und nur sehr wenige Pflanzen und trotzdem steht man davor und staunt dass man sofort den Begriff des Biotops im Kopf hat.
Das Auge/Gehirn hat da wohl einen ganz eigenen instinktiven Auslöser der zwischen Pfütze und Biotop oder Aquascape unterscheidet.
Also entspricht z.B. ein 200L Becken in dem einfach alle in einem real existierenden Tümpel wachsenden Pflanzen komprimiert
"untergebracht" werden plus 1-2 Fischarten daraus, für mich optisch nur einem Opa-Becken und keiner Nachbildung eines Biotops und somit auch nicht
meiner Definition eines Biotopaquariums.
Wer den Anspruch erhebt dass in einem Biotopaquarium nur Pflanzen und Fische eines Biotops (oder von mir aus auch einer ganzen Region) vorkommen dürfen, muss dann auch den original Bodengrund, die selben Gesteinsarten und die möglichst genauen Wasserbedingungen bieten (mit Weichwasser alleine ist das im Grunde auch nicht getan).
Das kann man dann noch weiter spinnen und auf die richtigen abgestorbenen Holzarten und das richtige Falllaub der Region bestehen weil die ganz bestimmte lösliche Stoffe freisetzen die unser Holz und Laub nicht bietet. Gefüttert werden dann auch noch Insektern der Region.
:angeln:
Dann fehlt natürlich auch noch dass auch die realen Fressfeinde eines Biotops zusammen in das Becken müssen.
Da aber die Bodengründe, Wasserbedingungen, Pflanzenarten, Falllaubsorten und Todholzarten schon in einer kleinen Region ganz extrem unterschiedlich ausfallen ist die aquaristische Kombination der Pflanzen und Fische einer Region in der realen Natur, genau so, beinahe ebenso unwahrscheinlich als wenn ich ganz simpel die Arten kombiniere die einfach nur die selben Ansprüche und ein harmonierendes Verhalten aufweisen.
Ich bin auch ein Tropen-Reisender und finde alleine schon die Aufteilung der Becken nach Regionen- Ländern oder Kontinenten lächerlich.
Dann müsste ganz einfach DAS Becken gewinnen, in dem eben alles (Wasser, Boden, Pflanzen, Fische, Algen, Totholz und Falllaub) aus ein und dem selben Tümpel entnommen wurde und nicht mehr das Becken mit dem optische realsten und gefälligsten Biotop-Karakter.
Denn der optische Karakter eines Biotops ist in jedem Kontinent eines ähnlichen Breitengrades genau der selbe.
Die Unterschiede bestehen alleine durch die Umgebung und die kommen in allen tropischen Kontinenten immer wieder nahezu identisch vor und kann höchstens an einem Tier oder einer Pflanze unterschieden werden. Bei so einer Veranstaltung geht es aber nun mal um Optik und nicht um eine Artbestimmung.
Das wäre dann auch der Tod der Veranstaltung wo es eben um den ganz speziellen optischen Reiz eines Biotops geht was hauptsächlich mit Gespür für die natürliche Gestaltung der Natur und dem künstlerischen Geschick geht, wie man diesen ganz speziellen geheimnisvollen optischen Reiz eines Biotops auf so kleinem Raum einfangen kann.
Es gibt also zumindest 2 Sorten von Biotopaquarien wenn nicht 1000 die sich den Begriff mehr oder weniger berechtigt teilen.
Robert
PS
ich würde nach wie vor gerne Bilder deiner Biotop-Aquarien sehen!!!
Nicht um sie zu verreißen!!! :tr: