Ein bisschen aus dem Nähkästchen,aus der Erinnerung heraus.
Irgendwann in meiner Frühzeit,da ich Zeit und Muße hatte mit allem herum zu experimentieren,was sich mir anbot, holte ich vom Zoohändler meines Vertrauens,dem einzigen in unserer Stadt, für eines meiner Guramibecken, eine ganz reizende Pflanze mit tellerartigen Blättern, die ganz neu damals war: Hydrocotyle leucocephala.
Ich steckte sie einfach in den Sand und sie ließ sich nicht mehr aufhalten.Alle meine Guramibecken standen,ohne Zusatzbeleuchtung in meinem breiten Fenster,allein ausgestattet mit einer,nicht zu regulierbaren Heizung,wie damals üblich in der DDR.
Wassertemperatur nahe dreißig Grad. ich muss nichts hinzufügen.
Meine Guramis balzten und laichten sich fast zugrunde und aus dem Pflänzchen wurde eine Medusa, deren Tentakeln sich nicht von der Beckenlänge aufhalten ließen.
Ich fand es sonderlich,dass eine tropische Wasserpflanze gesunde Blätter in der Zimmerluft meines mitteleuropäischen Kinderzimmers entwickelte.
Dann wollte ich es genauer wissen.
Kurzentschlossen knippste ich einige Senker ab,setzte sie in einen Blumentopf und stellte sie oben aufs Aquarium. Und siehe da: Nach uneingeschränktem Wachstum über mehrere Monate,bei dem mein Pflänzchen ein beträchtliches Ausmaß von einem halben Meter Länge erreicht hatte,bildeten sich aus den Blattachseln heraus und massenhaft,die hübschen,langestielten und weißen Blütenköpfchen.
Fast überflüssig zu erwähnen,dass ich mit diesem "Wundertopf" der absolute Star bei der nächsten Versammlung unseres Aquariumvereins war.
Was für eine schöne Erinnerung!
Helge.