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#  16.03.2014, 11:07:52
Hallo Zusammen,

Seit meinen schlechten Erfahrungen mit den optisch sehr störenden Eiern die Rennschnecken (Vittina coromandeliana) waren alle Schneckensorten, die sich über Larven im Brackwasser vermehren, für mich erstmal erledigt.
Es war mir ohnehin ein Dorn im Auge dass man Tiere einsetzt die nicht gezüchtet werden können und immer wieder aufs neue aus der Natur entnommen werden.
Aber dann dürften viele Leute auch ihre liebsten Fische nicht halten.

Nach dem aber nun von mehreren glaubwürdigen Seiten zu hören war, dass die Geweihschnecken sehr viel weniger Eier platzieren und diese nicht unabtrennbar wie Beton auf den Untergrund sitzen, wie das bei Rennschnecken der Fall ist, wollte ich es mit ihnen doch auch mal versuchen.
Der sehr unbefriedigende und moralisch zweifelhafte Zustand der bisher unmöglichen Nachzucht bedrückt mich aber nach wie vor etwas.

Zudem besteht laut vielen Berichten eine sehr große Gefahr, dass sie in Becken mit zu wenig Aufwuchs und flächigen Algen einfach verhungern.
Es wird aber auch beschrieben dass man sie an Kunstfutter wie manche Gemüßescheiben gewöhnen kann. Das werde ich bei Bedarf noch testen.

Laut den gefundenen Infos, sind viel Todesfälle auch auf den Umstand zurück zu führen, dass geschwächte Tiere durch den Transport, oder durch Verletzungen beim zu schnellen und gewaltsamen abziehen von Scheiben, nicht mehr in der Lage sind, sich aus der Rückenlage mit eigener Kraft aufzurichten. Sie verhungern auch in solchen Fällen.

Liegt also eine Schnecke länger als 1 Sunde auf dem Rücken sollte man sie unbedingt von Hand umdrehen und nach Möglichkeit gleich ganz gezielt auf einen veralgten harten Untergrund legen dass sie sich ohne weitere Anstrengung gleich mal stärken kann.

Von einem Händler weis ich dass bis zu 30% der gelieferten Geweihschnecken bei Ankunft im Laden nicht mehr in der Lage sind sich selbst umzudrehen um früh genug an Nahrung zu kommen. Wird das übersehen sterben sie in wenigen Tagen.


So habe ich mir nun vor 1 Woche erst mal die 2 Letzten der Asiatischen Geweihschnecken (Clithon sp.) aus dem Aquaristik-Paradies in Haidhausen mitgenommen und in die Felsenschlucht gezielt auf Algenflächen gesetzt, wo die Garnelen und O. negros dem aufkommenden Algen nicht ganz her werden.
Und wegen der überraschenden Gründlichkeit der ersten 2 vorgestern hab ich noch mal 10 neu gelieferte geholt und auf meine Becken, die ausreichend Patina bieten, verteilt.

Ich werden die Schnecken je nach Bedarf und Algenaufkommen in meinen Becken rotieren lassen und bei Futtermangel einfach in Peters Schaufensterbecken als mobilen Putztrupp einsetzen.



Zu meinen frischen persönlichen Erfahrungen.

Die Geweihschnecken sind auf den ersten Blick extrem Bewegungsfaul und langsam.
Aber im gleichen Maße unvergleichlich gründlich und fleißig im Fressen von nicht zu langfasrigen Algen.

Sie rutschen nicht wie andere Schnecken über eine Algenfläche und fressen oberflächlich sie Spitzen ab, oder lutschen nur das Plankton raus, sondern fressen die umgebenden Algen Millimeter für Millimeter mit Stumpf und Siel bis der Stein an der Stelle optisch Blitzblank ist.

Meine noch recht kleinen Clithonen (zwischen 6-10mm Durchmesser) zeigen schon sehr häufig Interesse an Artgenossen wo sie gerne mal aufsitzen und sich 1-2 Tage lang spazieren tragen lassen.
Ich bin unsicher ob das etwas mit Paarung zu tun hat, gezielt und nicht zufällig sind diese Ritte aber zweifelsfrei.

Setzt man nun eine Geweihschnecken auf einen veralgten harten Gegenstand, bewegt sie sich von dort in meinem Fall tagelang nur im engsten Umkreis bis der Gegenstand blitz blank ist. Erst dann wird eine neue Weide gesucht.

Hier mal die ersten Bilder mit den gereinigten Flächen.
Auf Bild 3 und 4 sieht man sehr gut dass auch kurzfädrige Algen rigoros gefällt werden.
Auf den letzten beiden Bilder werden die Neuen hoffentlich auch so gründlich vorgehen.

Ob ihnen auch noch längere Fadenalgen zum Opfer fallen werde ich bei Gelegenheit beobachten und berichten.

Robert

- Mein Betta-Biotop

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- 540 Liter versunkener Wald

- D.I.Y. Edelstahl HMF

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- Die Schlucht

MonikaW

(Moderator)




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#  16.03.2014, 11:18:36
Huhu Robert, danke für Deinen ausführlichen Bericht.
Ja..auf Messe steh ich auch immerwieder davor und nur die Angst vor Planarien läßt mich dann doch wieder abdrehen grmpf

Wenn Du eine ähnliche Art suchst, die sich auch vermehrt, kann ich Dir Kahnschnecken empfehlen. Allerdings möchten die es etwas kühler, da sie ja aus Europa sind.
Sie legen auch Kokons, aber die sind so klein, das sie kaum auffallen.
Die zersetzen sich auch in annehmbarer Zeit uns sind nicht noch jahrelang zu sehen...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  16.03.2014, 12:08:04
Hallo ihr zwei,

wie der ahnungslose Anfänger so ist, hab ich mir natürlich Schnecken eingesetzt ohne von dem erhöhten Risiko zu wissen. lol2

Meine Erfahrungen sind allerdings bis jetzt ganz andere als deine Robert. Meine drei sind Clithon corona und die bewegen sich wirklich fleißig durchs Becken. Sie hocken keine 3 Std. irgendwo rum. Fressen tun sie auch bei mir richtig gründlich wink2

Hab mal zwei fotografiert, die dritte hab ich grad nicht gefunden.

LG Julia



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#  16.03.2014, 13:32:25
Servus Julia,

gut mal ne andere Beobachtung zu hören.
Aber ...... bei dir würden sie nach den Bildern zu urteilen ja auch verhungern wenn sie auf einem Fleck sitzen bleiben würden.
Vergleich doch mal den Untergrund (Algenbestand) auf meinen Bildern mit deinen Scheiben.
wink2

Wenn dein Becken überall so Nahrungsarm für Algenfresser ist musst du aufpassen dass sie nicht verhungern. Versuche mal ob sie an Gurken- oder Zucchinischeiben gehen und darauf zum Fressen sitzen bleiben.

Die wandern eben bis sie eine fette Weide gefunden haben und da beissen sie sich dann im wörtlichen Sinn fest bis nichts mehr zu holen ist und ziehen dann weiter.



Danke Moni

aber zur erfolgreichen Zucht von Kahnschnecken findet man auch nicht wirklich was brauchbares.
Überhaupt gibt es zu denen nur wenige Berichte die bald abreißen.
Das ist meist der Fall wenn die Tiere schon bald verstorben sind.
Daher vermute ich mal die sind eher schwierig bis ungeeignet für Aquarien.
Zumindest für Warmwasserbecken die hier ja fast jeder hat.

Robert

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#  16.03.2014, 13:54:44
Hey Robert,

war nur Zufall mit dem algenlosen Bildern. Ich weiß nicht warum sie sich gerade da aufhalten, wo mit Abstand die sauberste Ecke im Aquarium ist. Im Rest schauts so aus. Sie ziehen aber trotzdem rum nick Man sieht schön ihre Fressbahnen und die Blätter wo sie sauber gemacht haben.

Genug zu fressen muss es geben, denn meine Garnelen verschmähen das Blatt das ich ihnen rein hab und fressen lieber das Zeug das rum liegt.

LG


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#  16.03.2014, 15:34:02
Hi zusammen,

ich habe 3 kleine Geweihschnecken in meinem kleinen 5l Nano, das bei Zimmertemperatur läuft - da sind sie langsam aber auch sehr gründlich.

Vor kurzem ist eine gestorben, vermutlich weil sie meine femanga Algen stopp spezial Kur gegen Blaualgen nicht vertragen hat - die anderen hat es nicht erkennbar gestört.

Sonst frage ich mich: Kriegen die genug zu fressen, wenn alle sichtbaren Algen weg sind (das geht bei dem kleinen Becken schnell)?


Eine Sonnenschnecke ist auch dabei und die putzt die Steine, dass es eine Pracht ist. Leider kann ich die nicht in mein großes Becken setzen, weil die anentome helena sofort über sie herfallen würde.

VG Kalle





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#  16.03.2014, 16:03:35
Servus Kalle

z.B. mit sie einer Schneckenfalle.
Die ist schon seit mindestens 30 Jahren bewährt.

http://www.zooroyal.de/aqua-tools-aquarium-schneckenfalle?sDetail=6406?campaign=Google%20Produktsuche/Gearbox&gclid=CNqD8bmpl70CFeKWtAodYRYAWA

Robert

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MonikaW

(Moderator)




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#  16.03.2014, 16:46:37
Hallo Robert, da mußt Du nur im richtigen Forum gucken...
Ich hab meine Kahnschnecken jetzt 2 Jahre lang...
Das einzige Problem ist nur das meine Becken oft zu voll sind mit Pflanzen und deshalb beschattet sind. Dann wachsen nicht genug Staubalgen...Sie lieben auch Kieselalgen. Jetzt werden ja die Becken wieder geplündert und dann wird die Speisekarte der Kahnschnecks wieder etwas erweitert...
Wie warm ist Dein betreffendes Becken?
Sie gehen auch entgegen anderer Behauptungen auf Pflanzen und ich muß beim aufräumen gut aufpassen, das ich keine mit entsorge traurig
Ich würd sie wenn auchnicht im WWW bestellen, sondern in einem Forum bei Leuten die sie nicht in der Natur mopsen, sondern selber vermehren...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  16.03.2014, 18:41:30
Hi Moni

im rechten Bild sieht das so aus als hättest du ja auch nachwuchs in dem Becken.
wink2
Geht das bei dir von alleine?

Ich hab in den Becken um die 25°C aber in den 3 oberen Becken kann es im Sommer vorübergehend auch mal wärmer werden.
Aber so lange könnte ich sie ja nach unten umsetzen.

Robert

PS

im Gardasee, genau dort wo ich auch die Süßwasserschleimfische beobachte, gibt es auch Kahnschnecken und reichlich sehr kleine Muscheln von maximal 15mm Länge. Aber die Kähne sitzen dort meist unter den Steinen.

Ich hab bisher noch nie versuch welche bei mir anzusiedeln, weil ich denke die brauchen kühles und extrem sauerstoffreiches Wasser.
Der Lago de Garda ist ja ziemlich frisch, aber im August erreicht selbst der im Oberflächenmeter seine 25°C.
Die Temperatur müssten sie also schon verkraften, aber der Sauerstoffgehalt von unentwegten Wellenschlag ist in einem Pflanzenbecken nicht zu machen.

Robert

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MonikaW

(Moderator)




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#  16.03.2014, 20:09:16
Hei Robert, hier bei Wikipedia steht:
Zitat Wikipedia>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Die Art kommt in fast ganz Europa und Teilen Asiens (Iran, Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan) und vereinzelt in Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten) in den größeren Flüssen sowie im Brackwasser vor. Es gibt Vorkommen in der Ostsee und im Kaspischen Meer. Sie fehlt in den Alpen und im nördlichen Alpenvorland.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Kahnschnecke
Von daher würde ich es nicht von der Temperatur abhängig machen, ob sie eine überlebenschance hat, sondern ehr vom Aufwuchs im Becken..also frisch aufgesetzte Becken sind tödlich für sie. Wenn die Anfangskieselalgen auftreten, ist der früheste Zeitpunkt wo man sie einsetzen kann..sie liiiieeeben Kieselalgen...Staubalgen tuns aber auch


Theodoxus fluviatilis/Gemeine Kahnschnecke ist die Art die ich seit drei Jahren pflege...Sie kam aus einem langjährigen Aquarienstamm. Sie aus der Natur zu entnehmen ist mehr als verwerflich..Es gibt noch eine Art, die in Aquarien noch seltener ist...von denen kenn ich auch jemand die sie schon jahrelang pflegt...
Im Aquarium sind Kahnschnecken allerdings selten größer als 7mm..das sind schon die Riesen unter den Kahnis...

Zitat Wikipedia>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><<<
Die Gemeine Kahnschnecke ist in Deutschland als stark gefährdet eingestuft. In der Schweiz ist sie sogar vom Aussterben bedroht. In Tschechien ist sie bereits ausgestorben.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Klar vermehren die sich von alleine, wenns ihnen passt...wie sollte ich da nachhelfen???
VG Monika


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