Hi
ist mir schon klar dass es hier nicht allzuviele LED-Freaks gibt aber dort wo sich die meisten Halbleiterfreunde rumtreiben interessiert das Thema scheinbar niemanden.
Drum geh ich jetzt Euch hier damit auf die Nerven.
Hat hier zufällig schon mal jemand ne Lichtdusche (Lichttherapielampe) mit LEDs gebaut?
Ich bin ja ein militanter Gegner von allem was in Richtig Esoterik abdriftet, aber der Lichtmangel SAD ist nach allem was ich lese auch von der Schulmedizin absolut anerkannt.
Zum Hintergrund:
Meine Mutter (76) hatte letzten Winter eine massive Depression die sich seltsamer Weise nicht durch Traurigkeit, sondern durch eine Art andauernden Schüttelfrost zeigte (Laut Max-Plank-Institut zeigen sich die meisten Depressionen körperlich und nicht Psychisch).
Nach 5 Wochen stationärer Behandlung inkl. Psychopharmaka war der Spuk zum Glück behoben und im Sommer ging's ihr wieder prima und sie hat die Tabletten entgegen dem Rat der Ärzte, ohne negative Auswirkung, ganz weg gelassen.
Aber nun haben wir ja schon wieder das Dauergrau am Himmel und die Temperaturen und der Nieselregen laden ja sowieso eher zum drinnen rumhocken ein, als zum draußen Lichttanken ein.
In den Zusammenhang (und weil sich ein Freund gegen den Winterblues (SAD) zufällig die Tage so ein Teil gekauft hat) bin ich auf das Thema der Lichtduschen gestoßen.
Der Lichtmangel scheint ja garnicht so selten zum Problem zu werden, dass es letzte Woche sogar beim Lidl eine im Angebot gab (ich war mal wieder zu langsam).
Angeblich hat im Herbst und Winter jeder 5te (bewusst oder unbewusst) mehr oder weniger starke Symptome vom Winterblues SAD, weil die Zirbeldrüse durch Lichtmangel verstärkt das Hormon Melatonin produziert und auf Winterschlaf schaltet.
Das sollten auch mal meine Arbeitskollegen lesen, die ständig abdunkeln und in Panik verfallen wenn mal 5min die Sonne durchs Fenster schein (vermutlich alles Vampiere).
So ne Lichtdusche fände ich für meine Mutti natürlich viel besser als irgendwelche Medikamente und vor allem kann sie das Ding vorbeugend anwenden.
Hier mal ein nicht so staubtrockener Testbericht zum Thema Lichttherapie-Lampen im Test.
http://testblatt.de/lichttherapie/index.htm
Sowas gibt's in LED bereits teuer zu kaufen:
Guckst Du (10.000 bei 22cm Abstand aus nur 7W) Lumie DESKLAMP - Schreibtischlampe
oder
Sowas wie die Tageslichtlampe 24 W Philips HF3419/01
Aber 160-170€ (für LED-Varianten) ist mir doch zu teuer wo ich nicht mal abschätzen kann ob sie das Teil auch wirklich benutzt. Aber die billigeren mit den Energiesparlampen (Quecksilber-Thema) begeistern mich nicht so sehr, auch weil sie mehr Strom benötigen und für den LUX-Wert theoretisch auch kürzere Entfernungen.
Weil ich den Selbstbau einer LED-Lichtdusche aber allerhöchstwahrscheinlich nicht mehr vor Weihnachten schaffe, hab ich jetzt trotzdem erst mal die günstigste
Beurer Lichtdusche bestellt, dass ich an Weihnachten ein Geschenk für Mutti habe, aber das Teil mit den Quecksilberträchtigen Energiesparröhren wird dann bald möglichst gegen eine selbstgebaute LED-Lichtdusche mit
doppelt so starker Lux-Leistung ausgetauscht, wenn ich sie erstmal gebaut habe.
Den Bau werde ich hier dann dokumentieren.
Hier ein paar Fakten die ich in dem Zusammenhang in den letzten Tagen gelesen habe:
Unsere Wohnräume beleuchten wir durchschnittlich mit
100Lux.
Unsere Büros sind durchschnittlich mit
300Lux belichtet, (wenn nicht gedimmt wird).
Die käuflichen Lichttherapielampen (Lichtduschen, Tageslichtlampen) bringen die angeblichen
10.000Lux nur bei minimalen Entfernungen von durchschnittlich 15-30cm. Bei
45-70cm bringen die fast alle nur noch 2500Lux oder weniger.
Bei 10.000Lux (15-30cm Abstand zum Licht) benötigen Patienten im Durchschnitt
30min täglich um den Lichtmangel auszugleichen und sich so zu sagen wieder aufzuladen.
Bei 2.500Lux (45-70cm Abstand zum Licht) schon
2 Stunden (man kann zwar nebenbei lesen oder was arbeiten, aber 2h ist schon sehr lange).
Die Sonne im Sommer zur Mittagszeit bei blauem Himmel powert mit ca.
100.000Lux, mal so zum Vergleich.
Leider ist die Helligkeit Lux am beleuchteten Objekt im Vorfeld nicht so leicht zu berechnen wie die Lumen einer Lampe. Das hängt vor allem vom Abstrahlwinkel der Lichtquelle ab, was schon mal stark für LEDs spricht.
Hier ein Berchnungstool wo man die Winkel verändern kann und sieht wie extrem das die LUX am Zielort beeinflusst.
Um mit 70-100cm Abstand noch immer die vollen 10.000Lux für 30min Belichtungsdauer zu erreichen werde ich im Vergleich zu den käuflichen Lösungen die doppelte Helligkeit (20.000Lux bei 30cm Abstand) anstreben.
Dass och dabei unter 30Watt bleibe werde ich mit Linsen vor den LEDs arbeiten müssen weil ja bei Lux der Abstrahlwinkel in Kombi mit der Entfernung ganz entscheidend ist.
Ein anderes Thema ist, dass die LEDs scheinbar kein völlig UV-freies Lichtabgeben und die Fertiglampen daher eine UV-filternde defuse Milchglasabdeckung verwenden. Damit bringt die LED natürlich auch kein zielgerichtetes Licht mehr zustande, wenn auch immer noch besser als die Rundum strahlenden Leuchtmittel.
Wie hoch der UV-Anteil ist muss ich mich erst mal schlau machen, aber bei 1h Bestrahlung werden geringe UV-A und -B Anteile sicher nicht ins Gewicht fallen.
Eine Sonnencreme wird da sicher nicht nötig sein und mit offenen Augen mitten ins Licht wird man bei LEDs sicher auch nicht gucken (außer die Depression ist schon zu fortgeschritten
).
Robert