In meiner ersten Lehre habe ich gelernt: Pflügen zerstört die wichtigen/nützlichen Bodenlebewesen, bzw. wirft sie in ihrer Entwicklung so stark zurück, daß man den Boden für den darauf erstrebten Pflanzenwuchs künstlich zudüngen und chemisch behandeln muß. Unsere Lehrer waren in der Mitte der 80er Jahre davon überzeugt, daß die althergebrachte Art des Pflügens zeit- und somit geldaufwändig ist und für den Boden in mehrfacher Hinsicht schädlich. Warum? Die sich in den Schichten entwickelten Lebewesen können nur in ihrer Schicht leben. Bringt man sie nur ein wenig von oben nach unten, und die unten lebenden ein Stück weit nach oben, dann sterben sie. Die Lehrer empfahlen lediglich eine oberflächliche Lockerung der harten Bodenkruste. Aber, da ging es um emerse Pflanzen.
Ob man das auf die Aquaristik übertragen kann? Falls ja, würde das bedeuten, den Bodengrund im Aquarium, bezogen auf seine geringe Höhe, oberflächlich nur leicht abzusaugen, und es zu vermeiden, die sich darin aufgebauten Mulmschichten zu vermischen. Ein Aquarium ist aber kein Acker unter freiem Himmel, wo ein Tag saurer Regen nicht gleich den Boden vergiftet. Da man ein Aquarium auf lange Zeit sich nicht selbst überlassen kann, weil sich die Werte innerhalb kürzerer Zeit ins Gefährliche verschieben könnten, muß man bei Bedarf handeln. Diesen Bedarf kann man einerseits durch Messung, und andererseits durch Beobachtung ermitteln.
Da ich keine neue und aktuelle Aquariumliteratur zur Verfügung habe, kenne ich es nur aus der alten. Dort stand geschrieben, Mulmschicht ja, aber sie muß an ihrer Oberfläche noch von Sauerstoff erreicht werden. Je feiner das Substrat, um so schneller die Fäulnis.
Ich weiß, wir sind damit nicht weiter gekommen, aber letztendlich muß man eigene Erfahrungen sammeln, beobachten und immer wieder beobachten.
Gruß,
Thomas
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