Hallo zusammen,
bin derzeit dabei, mich in Sachen Licht noch etwas umzusehen. Dabei ist mir in einem Nachbarforum (in dem ich mich ja nicht alleine bewege) etwas aufgefallen, das ich sehr interessant und aufschlußreich finde.
Dort wurde auf externe Seiten aus dem angelsächsischen Sprachraum verlinkt, wo es um das Thema AQ-Beleuchtung ging. Der Autor des Threads stieß dabei die Diskussion um die Frage an, wieviel Licht, nachgemessen im AQ, von der über dem AQ hängenden Beleuchtungseinheit tatsächlich in verschiedenen willkürlich gewählten) Wassertiefenbereichen eines AQ ankommt. Die für uns "krummen" Wassertiefenangaben kommen durch die Umrechnung aus dem Angelsächsischen Inch-Maß zustande, ich habe sie leicht, aber nicht Resultatverfälschend, gerundet, um nicht unnötig zu verwirren (korrekt: 1 Inch = 2,54cm).
Davon unabhängig finde ich es interessant, auf welchem Niveau man diese Fragen dort diskutiert. Die Schlußfolgerungen aus den Beobachtungen / Messungen fallen entsprechend aus.
Gemessen wurde mit einer UW-Meßsonde und nachgeschalteter Elektronik, die PAR-Werte direkt anzeigt; d.h. genau die MEßgröße, die pflanzenphysiologisch relevant ist. Anschließend wurden die Resultate diskutiert und die Meßwerte per Bilder vrogestellt (AQ-Foto im Hintergrund, darauf per PC eingetragene Meßdaten).
Beleuchtet war das Becken (75 Gallonen; d.h. 350 Liter (1 US-Gallone = 3,785 Liter) mit 4x 39Watt T5 Röhren. Über die Farbwerte war leider nichts genaueres angegeben ("weiß").
Der Witz daran: eine Meßserie wurde mit einem Reflektortyp aus US-Produktion, eine andere mit ebensolchen aus DE-Produktion (= deutscher) gemacht - und die Ergebnisse waren deutlich unterschiedlich, bei jeweils 3 Meßreihen (das absolute Minimum, um eine wissenschaftlich haltbare Aussage zu treffen). Gemessen wurde ad Wasseroberfläche (WO), in 3" (ca. 7,5cm), 5" (ca. 13cm), 7" (ca. 18cm) und direkt am Boden des AQs.
An der WO betrug der PAR-Wert 1500 (laut Autor sind 2000 PAR typisch für grelles Sonnenlicht), in den unterschiedlichen Wassertiefen (WT) dann jeweils andere Werte, je nach WT und verwendetem Reflektor.
Für die US-Reflektorversion kamen folgende Werte heraus: 3" = 180-200 PAR, 5" = 120-123 PAR, 7" = 100-110 PAR und direkt am Boden 74-85 PAR. Das allein ist schon erstaunlich resp. bestärkt mich in meinen bisherigen Gedanken zum Thema, dazu später mehr.
Für die DE-Reflektorversion kamen folgende Werte heraus: 3" = 315-320 PAR, 5" = 232-265 PAR, 7" = 200-250 PAR und direkt am Boden 150-180 PAR. Und jetzt die Diskussion dazu.
Zunächst bleibt leider im Dunkel, um welche Reflektorformen präzise es sich jeweils handelte, aber das ist zunächst nicht so wesentlich für die doch insgesamt recht aufschlußreichen Daten.
Fest steht, daß die Lichtmenge mit zunehmender Wassertiefe bereits in oberflächennahen Tiefen rapide abnimmt (komme später darauf zurück) und am Boden nur noch ca. 5-10% dessen hat, was direkt an der WO gemessen wird - bei T5, wohlgemerkt.
Fest steht ebenfalls, daß zumindest der zum Test verwendete deutsche Reflektortyp eine eindeutig höhere Lichtausbeute ergab, wobei seine Präzision oberflächennahe sehr gut ist, mit zunehmender WT jedoch bereits recht früh einbricht. Der US-Reflektortyp hingegen weist eine insgesamt (d.h. über die gesamte, ermittelte WT hin) vergleichsweise geringe Streuung auf, bleibt jedoch, wie schon erwähnt, im Gesamtresultat hinsichtlich verfügbarer Lichtmenge, deutlich hinter dem deutschen Pendant.
Die daraus gezogenen, resp. zu ziehenden Schlußfolgerungen sind hochinteressant.
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