Hallo Ingrid,
ich weiß nicht, woher Du die Angaben hast, aber sie sind, bis auf eine Ausnahme vielleicht, definitiv falsch.
Mit meinem Becken von 40 cm Tiefe (Höhe des Wasserstandes) habe ich selbst HCC und Rotala wallichii einwandfrei und nachweislich so gut zum Wachsen gebracht, daß ich schneiden mußte. Daß die HCC nachher einging, hat absolut nichts mit LED-Licht zu tun. Die LED-Beleuchtungsintensität war dabei grenzwertig niedrig. Mit den genutzten 28.8 Watt LED-Strip-Technologie könnte man unter Verwendung zweier Cree-Module die fast 7fache Lichtmenge bei nur knapp 20 Watt Zuspeisung erreichen, und zwar mühelos und ohne Vorsatzlinsen. Mit Vorsatzlinsen würde sich die Lichtenergie in der Wassersäule um nochmals mindestens 50% erhöhen, also bei mehr als dem 10fachen der Lichtenergie liegen, die meine LED-Strips liefern.
Im Verlauf dieses und meines Nachbar-Threads "Pläne für mein 85er" habe ich mit etlichen Fotos belegt, daß dieses relativ ungünstig konzipierte LED-Licht allemal ausreicht, einen üppigen Pflanzenwuchs zu erhalten, der dem unter T5 oder T8 in keiner Weise nachsteht. Um wieviel mehr zu holen ist, wenn ich an der Energieschraube drehe, wird man in Kürze sehen können, wenn ich meine Anlage umbaue und neu gepflanzt habe. Das dabei höhere Wattzahlen hinsichtlich Verbrauch heraus kommen, sollte nicht darüber täuschen, daß diese Strips dafür nicht gedacht und somit hierbei, im Vergleich zu anderen LED-Konstruktionen nicht mehr effizient genug sind, aber immer noch effizient genug, ein üppiges Pflanzenwachstum selbst in 40cm Wassertiefe zu erreichen. Hierbei geht es mir, wie schon beschrieben, nicht darum, zu zeigen, daß LED-Strips die sinnvollste Lösung seien (sind sie eben nur in bestimmten Fällen), sondern darum, welche Lichtenergiemengen bei LED-Technik in der Praxis wozu befähigen.
Entscheidend für eine Tiefendurchdringung ist übrigens nicht nur die Höhe des eingespeisten Stroms, mit dem LEDs im Übrigen grundsätzlich effizienter umgehen, als viele andere Leuchtenkonstruktionen, solange es keine Billigware ist, sondern das Spektrum, beim dem LEDs schon jetzt wesentlich mehr bieten, als alle T5 oder T8 Röhren und die Parallelität der Strahlung, die sich durch Reflektoren oder Vorsatzlinsen bestens umsetzen läßt.
In einem Punkt kann ich Dir unumwunden Recht geben: leider gibt es noch zuviele Hersteller, die im LED-Geschäft mitmischen möchten (was ja verständlich ist), aber noch nicht verstanden haben (oder es ignorieren), daß GUTE LED-Technik nicht darin bestehen kann, eine möglichst billige LED in einem kühltechnisch und hinsichtlich Lichtausbeute ungeeigneten Kunststoffgehäuse anzubieten, das den Ansprüchen in keiner Weise gerecht wird. Solche Konstruktionen würde ich kontraproduktiv nennen, denn sie tragen dazu bei, daß man der LED-Technik noch nicht traut - zu Unrecht, weil nicht die LED-Technik an sich, sondern das vorgelegte Konzept von Firma XY nicht stimmig ist. Es gibt immerhin langsame Fortschritte. Aber in vielen Industriebetrieben sitzen ebenfals Skeptiker "am Drücker", die vielfach eher bremsend, als Entwicklungs-fördernd wirken, u.a. indem sie Innovationsbudgets derart minimieren, daß innerhalb solch enger Korsetts kaum Sielraum für ernst zu nehmende Entwicklung bestehen kann.
Mir ist nicht so wichtig, wer Gegner oder Befürworter von LED-Technik ist, das muß jeder für sich entscheiden. Mir geht es um Aufklärung über falsche Darstellungen, Behauptungen usw.
Ingrid, ich freue mich, daß Du Dich beteiligst. Ich weiß auch, daß es mühsam ist, einen oder gar mehrere lange Threads zu lesen, das fällt mir selbst oft genug verflixt schwer. Ich mußte mich, um mir das Wissen sdazu anzueignen, durch viele Internet- und Buchseiten wühlen, was manchmal ziemlich quälend war. Heute bin ich froh, es gemacht zu haben, weil mir immer wieder gute Ideen / Gedanken dazu kamen.
Wenn Du interessiert bist, will ich gern versuchen, Deine Fragen dazu zu beantworten, so gut ich kann.
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