Fortsetzung:
Kleiner Exkurs zum (inneren) Aufbau von HighPower-LEDs (Strips, Module)
Ob als flexible, unflexible (auf feste Platine gesetzte), kreis- oder sternförmige Platinen gelötet - alle Hochleistungs-LEDs haben im Prinzip ähnlichen (elektrischen) Aufbau. Häufig finden sich im SMD-Gehäuse einer Hochleistungs-LED, auch bei rein weißen, drei oder vier LEDs, nicht eine einzelne, obwohl es bei oberflächlicher Betrachtung wie eine aussieht.
Dabei sind diese 3 oder 4 LEDs in diesem SMD-Gehäuse in Reihe verschaltet; d.h. die Spannungen jeder Einzel-LED im SMD addieren sich und die Stromstärke nicht. Da eine weiße LED ungefähr 3 Volt (mal etwas mehr, mal etwas weniger) hat, sind das bei vier Einzel-LEDs auf einem SMD zusammen ca. 12V, die man einspeisen muß, um sie zum Leuchten zu bringen, auch "Vorwärtsspannung" (Vf) genannt. Angegeben wird meist die "typische" "Vf", also die, die mit dem "typischen" Speisestrom (A typ) gekoppelt ist, der ebenfalls in den technischen Spezifikationen angegeben wird - häufig 350mA oder 700mmA. Zwischen dem zum Leuchten der LED erforderlichen Minimalstrom (A min), der unter dem typischen Wert liegt, und dem maximal möglichen (A max), der über dem typischen liegt, besteht eine, je nach LED, unterschiedlich große Spannbreite. Dabei führt die "A min" zu einer etwas kleineren Speisespannung, als bei "A typ" bzw. bei Nutzung von "A max" zu einer etwas höheren. Beide Kenngrößen sind also miteinander gekoppelt.
Die Bemessung der strom-/spannungsspeisenden Netzteile wird anhand der gewünschten Helligkeit der LED, in den Spezifikationstabellen in "Lumen" angegeben, oder der gewünschten Effizienz der LED, in den Spezifikationstabellen in "Lumen/Watt" angegeben, ermittelt. Die Spezifikationstabellen seriöser LED-Anbieter zeigen meist drei Rubriken: je eine für "A min", "A typ" und "A max", mit den daran jeweils gekoppelten Werten für "V min", "V typ" und "V max" sowie "Lumen" und "Lumen/Watt". Dazu werden oft noch ergänzende Angaben gemacht, die uns zum hier erklärten Sachverhalt aber im Moment nicht kümmern sollen.
Daraus folgt, daß man ein und dieselbe LED in jenen Grenzen verschieden hell werden lassen kann, je nachdem, welchen Strom man anlegt und welche weiteren Werte daraus resultieren.
Helligkeitswerte zu LEDs, gleich welcher Art, werden idR zu deren Maximalspeisung angegeben, also zur höchstmöglichen Belastung der LED. Die läßt die LED am hellsten strahlen, aber auch am kürzesten leben. Wählt man die Werte der "X typ" Spalte der Spezifikationstabelle, liegt die damit erreichbare Helligkeit der LED niedriger, aber ihre Lebenserwartung beim Maximum (bei sehr guten LEDs bei 60000 MTBF, das sind, bei 10-12 Stunden Betrieb pro Tag, deutlich über 10 Jahre). Die minimale Werte jener erwähnten Tabelle zu wählen, führt also nicht zur Streckung der Lebensdauer einer LED, sondern nur zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz, anders formuliert, zur Verbesserung der Stromeinsparung. Deswegen ist der Effizienzwert "Lumen/Watt" hinsichtlich des Themas Lichtausbeute irreführend - was ich ja schon länger sage. Und die daraus folgenden Energieeinsparungen stehen nach meiner Auffassung in keinem vernünftigen Verhältnis zur Helligkeitsminderung, Reduktion der LEbensdauer (auch hier!) und den An- und Wiederbeschaffungskosten.
Netzteile sollten so bemessen sein, daß sie etwa 20% mehr leisten können, als nach einer solchen Tabellenauswahl errechnet. Damit hat man eine kleine, ausreichende Reserve.
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