Kurz zum Workshop / Vortrag zur LED-Beleuchtung auf der SiFi-Messe:
Besprochen wurden die Vor- und Nachteile (wobei es Letztere im Grunde nicht gibt) einer LED-Beleuchtung überm MW-AQ und SW-AQ, sowie ein paar Fakten drum herum. Demonstriert wurde das Besprochene anhand einiger Kurven aus bekannten Messungen und einer vor-Ort Vergleichsmessung der Produkte dreier auf der Messe vertretener Anbieter, nämlich TropicMarin, aquaLEDs und schieferberg.
Zunächst erklärte der Referent die technischen Grundlagen in groben Zügen und veranschaulichte es mittels einiger Kurven aus Messungen zu AQ-Beleuchtungen, die wir zum großen Teil schon kennen. So zeigte er die Unterschiede dessen, was Pflanzen bzw. Algen aus dem für uns Menschen sichtbaren Spektrum weißen Lichtes sehen und was wir selbst davon bzw. wie sehen.
Dann wies er auf die entsprechenden Pferdefüße der so oft herangezogenen Lumen / Watt Vergleiche hin, die, wie ich immer wieder hier erklärte, einen gewaltigen Nachteil haben, nämlich die Fokusierung auf das menschliche Sehempfinden, wonach ein reiner Blaustrahler (und das sind von Haus aus alle LEDs zunächst) dem menschlichen Sehempfinden dunkler erscheinen, als den Pflanzen, weil wir unser Empfindlichkeitsmaximum im Gelb-Grün-Bereich haben, höhere Pflanzen aber im Blau und Rot, Algen komplett durchgehend. Daher muß man die "Lumen / Watt" Betrachtungen immer korrigierend sehen, nämlich wissen, daß dabei eine blaulastige LED immer schwächer abzuschneiden scheint, als eine geld-grün-lastige, womit der Vergleich in Wirklichkeit gewaltig hinkt und lediglich hinsichtlich elektrischer Energie, die dem Netz abgefordert wird, einen groben Anhalt gibt.
Zum Schluß ließ er die von den jeweiligen Anbietern mitgebrachten Beleuchtungen direkt gegeneinander antreten, indem er deren Lichtmenge mittels Luxmeter in definierten Abständen einmal mittig unter der Beleuchtung und einmal in einem seitlichen Abstand dazu maß, der exakt die Hälfte des mittig ermittelten Wertes ergab, um so die Nutzbarkeit der seitlichen Abstrahlung zu ermitteln, ein Anhalt für die aquaristische Beleuchtungspraxis. Die Ergebnisse stimmten, einen bei so grobem Vorgehen anzunehmenden, aber erstaunlich kleinen Meßfehler akzeptierend, auf frappierende Weise nach Umrechnung auf vergleichbare Anordnungen, überein. Damit ist belegt, daß die Lichtleistungen jener LED-Beleuchtungen offenbar valide sind und man mit deren technischen Daten planen kann. Die Beleuchtungen von aquaLEDs und schieferberg waren so stark, daß sie einen mehr als zweiminütigen Blendeffekt hervorriefen, wenn man nur wenige Sekunden hineinsah. Die Beleuchtung von TropicMarin ist nicht so Wattstark, aber in ihrer umgerechneten Leistungen absolut vergleichbar.
Interessant war ebenfalls, daß alle vorgestellten Hersteller ihre LEDs nie bis an die Leistungsgrenze fahren, sondern stets etwa 25-35% darunter bleiben, um einen noch akzeptablen Kompromiß zwischen Lebenserwartung und Lichtleistung zue erzielen - auch das hatte ich hier mehrfach gesagt. Schön, es so bestätigt zu wissen.
Der einzige dieser drei Anbieter des Workshops, der seiner Beleuchtung auch eine RGB-Komponente, zumindest in einer Ausführung, beigibt, ist TropicMarin. Für ein Cube bis etwa der 60L Größe à la Dennerle eine gute Wahl, solange die Ansprüche nicht extrem hoch sind. Und ich finde, auch Beachtung wert, da der Anbieter sich Mühe gibt, durchdachte Modellpflege zu betreiben.
Beim Rundgang durch die Halle fiel mir noch eine lineare Nano-LED-Beleuchtung im Format einer zB von AquaEl bekannten Nano-Leuchte auf, die 109.- bzw. (etwas länger) 129.- € kostet und aus rein weißen LEDs besteht, die rundum gegen Spritzwasser geschützt sind. Leider fällt mir trotz angestrengtem Hirnen der Name des Herstellers/Anbieters nicht merh ein. Na ja, vielleicht läuft sie mir irgend wann noch mal über den Weg, dann schreib ich's auf.
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