Das Refield Ratio besagt für die Praxis leider nichts.
Denn wenn eine Alge einmal vorhanden ist, reichen (in den allermeisten Fällen) schon minimalste Nährstoffmengen um sie zumindest "halbwegs irgendwie am Leben" zu erhalten. Man kann daher auch "meistens bzw. grundsätzlich" gesehen idr. auch keine Algen über irgendein "magisches Ratio" wirklich nachhaltig beseitigen.

Ist wie mit Unkraut im Garten, entweder man reißt es mitsamt Wurzel raus = kommt nicht wieder
... oder man zupft nur oberflächig was dranrum = das Unkraut kommt wieder

Hi Kessi,

da hast Du Dir ja einen schönen Exoten eingefangen ;P
Ich finde die Alge offen gesagt gar nicht so unattraktiv ;P

Zum Redfield Ratio:

Unter dem Link und auf vielen anderen Seiten ist das Redfield falsch angegeben.
Das Verhältnis wird in mol angegeben und da PO4 durch das zusätzliche Sauerstoffatom schwerer ist als NO3 beträgt das Verhältnis 1:23. Und dann wird auch ein Schuh draus.

Das Buddy Ratio ist ein schönes Hilfsmittel um sein Becken erst einmal grob einzustellen. Wobei ich persönlich eher ein Freund von der Ermittlung der Makro-Verbräuche bin. Sprich: Ein Becken, welches gerade mal 1mg/l. NO3 täglich verbraucht, muss auch nicht dauerhaft mit 20mg/l. gefahren werden.

Ich dünge grundsätzlich nur den Wert nach, der stärker verbraucht wird, also passe jeweils nach Redfield an. Interessant finde ich, dass man sich so wirklich Algen züchten kann:

Überwiegt NO3 gegenüber PO4 und ist genug Licht im Spiel, begünstigt das sehr schnell Grünalgen.
Fällt hingegen NO3 ab und PO4 läuft aus dem Ruder, begünstigt das wiederum Cyanos. Allerdings spielt auch hier Licht eine entscheidende Rolle. Mal abgesehen davon, scheinen Substrate in denen PO4 gebunden ist eine große Rolle zu spielen. Immer wieder schön bei neu eingerichteten Diskusbecken zu beobachten: Günstiger Sand aus dem Baumarkt enthält nicht selten PO4. Richtet man nun sein Becken neu ein, fährt das Licht gleich auf max. und freut sich in den ersten Tagen über NO3 = 0 ist häufig zu beobachten, dass die Cyanos nur so spriessen und richtige Matten auf dem Sand bilden.

Zu Deinem Problem:
Die Düngeserie von ELOS kann ich nicht empfehlen. Es handelt sich zwar zweifellos um ein hochwertiges Präparat, dass aber aufgrund seiner gehaltvollen Zusammensetzung recht schwer zu dosieren ist. Mal abgesehen davon, kennt man die genaue Zusammensetzung nicht, was eine gezielte Dosierung eigentlich nur mittels Photometer halbwegs sicher ermöglicht.

Das Abzupfen Deiner Alge wird viel Disziplin benötigen, da der Bursche auf dem Holz ein schönes Substrat gefunden hat. EC kann das unterstützen. Einfach mal kurz den Filter ausmachen um die Strömung zu reduzieren und 1x täglich eine Kleinstmenge mittels Spritze direkt auf die Alge/Holz. Mit dieser lokalen Anwendung bleibt man deutlich unter der vom Hersteller empfohlenen Dosierung und bekommt trotzdem was man will.

LG
Olli

Hallo Olli,

nach einigen richtigen Ansätzen in Deinem Beitrag durfte das natürlich nicht fehlen. Es ist einfach nur noch traurig.

Hallo Bernd,

ich denke nicht, dass eine Diskussion zwischen "Landwirt" und "Ökobauer" zielführend ist. Insofern bleibt es jedem selbst überlassen, wie er sein Feld bestellt. In einem Forum sollte es ja eher darum gehen, möglichst viele glaubwürdige Meinungen zu sammeln um dann besser selbst entscheiden zu können.

Inwieweit ich Dir allerdings zutraue welche meiner Beiträge Du als richtig erachtest und welche nicht, steht auf einem anderen Blatt.

LG
Olli

Hi Monika,

ich gebe auch nichts auf Verdacht in´s Becken und empfehle grundsätzlich nur Maßnahmen, mit denen ich eigene Erfahrungen habe. Algenmittel sind mir grundsätzlich eh ein Graus, da die meisten Kupfer enthalten und die Freude über das Verschwinden der Algen häufig nur so lange anhält, bis das Fischsterben beginnt.

Missbrauch ist in der Aquaristik eh ein unterschätztes Thema. Da werden häufig direkt Antibiotika eingesetzt wo eine simple Temperaturerhöhung schon ausreichen würde. Ist halt in vielen verankert, schnell und direkt zum Ziel zu kommen ohne sich näher mit Hintergründen und Ursachen auseinander zu setzen. Naja, und viele veröffentlichen Tips & Ratschläge die sie lediglich gegoogelt haben. Ist schon nicht leicht, da brauchbare Ratschläge zu bekommen.

Das in EC enthaltene Gluteral zersetzt sich zumindest nach rd. 10h zu Wasser & CO2, was Probleme bei sachgemäßer Dosierung eher ausschliesst. Ich halte auch nichts davon es einfach stur ins Wasser zu schütten sondern besser lokal anzuwenden. In Kombi mit korrekten Wasserwerten beschleunigt es in vielen Fällen eben die Problemlösung. Allen voran Cyanos & Pinselalgen.

Ich finde es etwas anmassend, dass es in Foren immer ein paar Kandidaten gibt, die ihre Meinung als einzig wahre verkaufen und das, obwohl es von diesen Schreihälsen häufig noch nicht mal vorzeigbare Beckenfotos gibt. Häufig reicht ja schon eine schicke Homepage um Aussagen & Feststellungen als seriös zu bewerten.

Aber so funktioniert halt das Internet. Da muss man schon selektieren um an brauchbare Infos zu kommen. Dieses Forum scheint ja mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wünsche Euch, das das auch so bleibt.

LG
Olli

PS: Und Gluteraldehyd & Moos verträgt sich nicht besonders gut, würde ich da nicht benutzen.
Wirkt auch nicht wirklich gegen Grünalgen & Cladophora. Aber Rotalgen mögen es gar nicht.