Hi Sabine,

hatte vor 10 Jahren mal was ähnliches.
Den genauen Namen von damals hab ich vergessen.
Die war aber noch langsamer als die üblichen A.-Aretn und auch eher ein Sensiebelchen.
Jedenfalls sind die Blätter deutlich größer als bei der A.bonsai, falls du nach was Kleinem gesucht hast.
Sieht man auch bei der Bild-Suche bei Google, wo die Hand mit drauf ist.

Ich bin dabei auch gerade auf einen neuen Phantasienamen gestoßen:
Anubias barteri Petite
Sieht für mich wie die normale A. bonsai aus.

Robert

Hi Sabine und Johanna,

die Gattung Anubias (immer mit "s" am Ende, gleich, ob Singular oder Plural) hat keine neue Spezies, sondern im Handel kursieren leider häufig "Handelsbezeichnungen" resp. es kursieren "Synonyme".

Die wissenschaftlich beinahe korrekte Bezeichnung in all diesen Fällen ich "Anubias barteri var. nana". Besondere Züchtungen erhalten dann noch eine mit Großbuchstaben beginnende, in Apostrophe gesetzte Handels- bzw. Sortenbezeichnung, wie z.B. 'Petite', die einfach angehängt wird, womit die beinahe vollständige, wissenschaftlich korrekte Bezeichnung dann z.B. < Anubias barteri var. nana 'Petite' > wäre. Die Abkürzung "var." steht dabei für "varians"; d.h. Varietät. Das ist KEINE eigene Artbezeichnung, sondern eine lokale Varietät der (in diesem Fall) Art "Anubias barteri" (Gattungsname beginnt immer mit Groß-, Artname immer mit Kleinbuchstabe).

Was bedeutet "beinahe"? Nun, vollständig korrekt ist eine wissenschaftliche Bezeichnung normalerweise erst mit Angabe des Nachnamens des Erstbeschreibers, die dem letzten Wort stets völlig in Großbuchstaben geschrieben, durch Komma getrennt, angehängt wird, gefolgt von der vierstellig anzugebenden Jahreszahl der Erstbeschreibung, ebenfalls durch Komma getrennt. Bei Handels- oder Sortenbezeichnungen macht man das nicht so, sondern läßt den Namen des Erstbeschreibers weg, da es sich nicht um eine wissenschaftliche Novität / Originalität handelt, sondern um eine kommerziellen Zwecken entsprungene Zuchtform. Schwierig wird das Thema deswegen manchmal, weil es durch vorkam und -kommt, daß neue Arten kommerziell entdeckt wurden / werden, deren wissenschaftliche Beschreibung quasi nachgereicht wurde / wird. Dann trifft wieder das wissenschaftliche Interesse und der Nachname des Erstbeschreibers wird, wie o.a., angehängt, gefolgt von der Jahreszahl der Erstbeschreibung.

Synonyme sind Relikte wissenschaftlich falscher oder überholter Beschreibungen (z.B. aus wissenschaftlich offiziell anerkannten Revisionen hervorgegangen).

Hört sich kompliziert an, ist aber, hat man die grundsätzlichen Regeln erst einmal verstanden, recht einfach zu merken ist.

Hi Johanna,

stimmt bei De...le steht nix davon, nur der 3.2.1. Händler hat sich darauf berufen. Sowas macht sich halt gut in ner Beschreibung, aber nur wenns keiner merkt

LG Sabine

Ist zwar keine Anubia, sondern ein Javafarn...
Da ich gerade auf der Suche nach Microsorum pteropus 'short narrow leaf' - der wohl leider im Moment nirgends zu bekommen ist - und bin dabei auf den Microsorum pteropus 'Malaysia' gestoßen. Das ist doch ein Windelov oder nicht???

Hallo Johanne,

kann ich nicht genau beantworten. Aber die Wuchsform erinnert zumindest stark an M.p. 'Windelow'.

Sofern solche Varietäten / Züchtungen NICHT durch einen Virus in der Pflanze ausgelöst sind (z.B. bei manchen Echinodorus so), wird auf Antrag i.A. ein "Sortenschutz" erteilt; d.h. eine Art "Geschmacksmusterschutz" (wobei das mit dem Geschmack nicht wörtlich, sondern im Schönheitssinne zu verstehen ist), da es sich nachweislich um echte Zuchtarbeit handelt, bei der der Züchter ein berechtigtes Interesse an Plagiatsschutz hat (sein wirtschaftliches Interesse, die Investition in diese Arbeit zu schützen). Das verschafft dem Züchter für die Schutzzeit einen zumindest formalen Schutz vor wirtschaftlich schädigenden Plagiaten. Den Gebrauchsmusterschutz gibt's allerdings nicht umsonst und er ist zeitlich begrenzt. Der Züchter muß versuchen, in dieser Zeit Gewinne aus den Investitionen zu schöpfen.

Weshalb Virus-induzierte Varietäten KEINEN Sortenschutz erhalten, ist einsichtig: hier hat die Natur die "Arbeit" geleistet, nicht der "Züchter". Was die Natur präsentiert, gehört allen resp. niemandem; somit läßt es sich juristisch nicht schützen.

In solchen Angelegenheiten ist auf dem Weltmarkt längst ein Kampf mit teils harten Bandagen entbrannt. Da geht es rechtlich / widerrechtlich bunt durcheinander und wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Das nutzen manche aus, andere halten sich an die Regeln. (OT) Übelstes Beispiel manipulativer Machenschaften dieser und anderer Art auf dem Sektor der Nutzpflanzen und weltweit längst bekannt, ist eine Firma mit quasi Monopol im Nutzpflanzen / Sämlingssektor, die mit "Mon..." anfängt und mit "...to" aufhört. Kanadische Bauern z.B. wissen ein Lied von mehr oder weniger legalem Genfruchtanbau im Grenzbereich zu den USA mit Windvertreibung von solchem Samen zu berichten. Ein Deutscher, der Biofrucht anbaut und AUF SEINEM ACKER eine Getreideart anbauen wollte, darf das nur zum Eigenbedarf, den Verkauf hat man ihm, nach Einwirken jener Firma, offiziell verboten. So gehen der Welt gute Ideen und gute Nahrungsmittel verloren, weil sie gegen die Machtansprüche dieser Firma sind. Wo kämen wir denn hin, ein Monopol zu brechen, das eine Goldgrube ist?