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Thema: Alge oder Pflanze wo liegt die Grenze ? (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=1342)


Geschrieben von: robat1 am: 05.11.2008, 19:05:33
Hallo Zusammen aus Ulm,

mir geht da seit ein paar Tagen die Frage durch den Kopf, ab wann eine Alge keine Alge mehr ist sondern eine Wasserpflanze.

Nun alle Algen sind auch Pflanzen, aber wo liegt die Grenze zu höheren Pflanzen.
Irgenwo las ich mal eine viel zu einfach klingende Definition, daß bei Algen alle Zellen nur in Reihe angeordnet sind und keine Blätter oder gergleichen ausbilden.
Aber das kann angesichts der Rotalgen ja nur Blödsinn sein.
Oder liegt der Schlüssel in der Art der Fortpflanzung?
Oder ist das nur eine Frage der Gattung, egal wie das Teil aussieht?

Ich hab vorhin auch mal bei Wickipedia gespickt, aber keine Definition gefunden.
Als Unterscheidung taugt die Definition dort aber auch nicht:
Zitat:
Im weiteren Sinn bezeichnen sie im Wasser lebende, eukaryotische, pflanzenartige Lebewesen, die Photosynthese betreiben, jedoch nicht zu den eigentlichen Pflanzen gehören.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Algen

Als Beispiel mal meine Cladophora.
Klickt das Bild mal ganz, ganz groß und betrachtet sie rechts unten.

In meiner leihenhaften Betrachtung ist das keine Alge mehr sondern das was wir allgemein als Wasserpflanze bezeichnen.



Aber was sagt ihr Algen-Profis, Jo, Ecki, Bernd, Ingrid, usw. zu der Frage?

Robert


Geschrieben von: Ecki am: 05.11.2008, 19:10:51
Hallo Robert,

man unterteilt das wie folgt:

Prokaryoten - Einzeller ohne Zellkern, d.h. DNA "schwimmt" in der Zelle (Bakterien, Cyanobakterien)
Eukaryoten - Einzeller mit Zellkern (Algen)
Metazoen - Mehrzeller

Bei den Mehrzellern oder Zellstaaten gibt es Zellen unterschiedlicher Funktion. Ich schreibe mal eine kurze Geschichte über die Entwicklung in den nächsten Tagen.

Gruss
Ecki


Geschrieben von: robat1 am: 05.11.2008, 19:27:43
Hi Ecki,

ja danke.
Bin schon gespannt. bitte bitte

Das klingt für mich bisher so, als daß die Unterscheidung bei den komplizierten Algen die verschiedene Zellarten mit unterschiedlicher Funktion haben, wie einige Rotalgen usw. sich doch nur durch die Gattung von den Pflanzen unterscheiden?

Was ich mir garnicht in den Kopf will, ist daß Algen laut Wikipedia noch nicht mal zur Gruppe der eigentlichen Pflanzen gehören sollen!

Robert


Geschrieben von: eumel6 am: 05.11.2008, 19:48:06
Hallo robat,

du kannst Fragen haben.
Zitat:
Eukaryoten - Einzeller mit Zellkern (Algen)
Metazoen - Mehrzeller

Zur Sysrematik
Die Eukaryota werden in verschiedene Reiche eingeteilt, u.a
- Tierreich
- Pilzreich
sorry Fachbegriffe habe ich nicht gerade zur Verfügung - müßte man inde Wiki nachsehen
Für Algen und Pflanzen gibt es in der Eukaryota 3 Reiche.
Das wären die Einzeller(Protozoa. Diese stehen im wesentlichen den Mehrzellern gegenüber.
Von der Algenseite werden hier die Augentierchen(Euglena) eingeordnet. Weiterhin müßten dazu die ganzen Wimpertierchen(Ciliata) gehören, die aber keine Photosynthese betreiben und deshalb nicht den Algen zugerechnet werden.
Das 2. Reich wäre Chromista. Dazu gehören Gold-, Kiesel- und gelbgrüne Algen.
Ein Abgrenzungsmerkmal zu dieser Gruppe von den Pflanzen(Reich Plantae) dürfte der Bau der Zellwand sein.
Das Reich Pflanzen teilt sich vereinfacht in Rotalgen und Viridaeplantae(Grünpflanzen auf.
Beide müßten sich dürch das Chlorophyll und die Farbpigmente unterscheiden.
Die in der Viridaeplantae angesiedelten Grünalgen unterscheiden sich von den Pflanzen dadurch, dass die Pflanzen verschiedene Organe ausbilden.

gruß jo
besser Sumpfheini erklärt das traurig


Nachtrag:
Zitat:
wie einige Rotalgen usw. sich doch nur durch die Gattung von den Pflanzen unterscheiden?

Die Rotalgen unterscheiden sich von den Pflanzen aufgrund ihres Chlorophylls.
Zitat:
Als Beispiel mal meine Cladophora.
Klickt das Bild mal ganz, ganz groß und betrachtet sie rechts unten.

In meiner leihenhaften Betrachtung ist das keine Alge mehr sondern das was wir allgemein als Wasserpflanze bezeichnen.

Eine Cladophora hat nicht die Organe der Pflanzen - Wurzeln, Rhizom, Blätter. Bis auf die Geschlechtszellen keine differenzierten Zellgruppen.
Auch die Zellen einer Caloglossa machen auf mich nicht den Eindruck von differenzierten Zellgruppen


Geschrieben von: robat1 am: 15.11.2008, 09:09:25
Hi Jo,

vielen Dank für die Erklärungen!

Hatte deine Antwort schon vor längerem gelesen, aber grad keine Zeit zu schreiben.
Und beim nächsten 24Std.-Aufruf erschien sie mangesl Beteiligung nicht mehr, so daß ich das Ganze vergessen habe.

Außerdem hab im Moment mal wieder anderes Sorgen, bin außerdem zur Zeit (für 10-12 Monate) 150km vom meinem PC und meinem Becken getrennt und kann nur sporadisch hier vorbeischauen, oder wenn ich am WE in München bin wie soeben.

Ich hab schon unzähliche ellenlange Beiträge mit x zusammengesuchten Links usw. für Hinz und Kunz zusammengestellt und trotz dem ganzen Aufwand (ich geb mir immer richtig Mühe) oft genug dafür nicht die kleinste Reaktion erhalten.
Ich gehe aber davon aus, daß das meist nicht geschiet um mich zu ärgern und nur selten aus Ignoranz wenn meine Antwort nicht nach dem Wunsch des Fragestellers ausfiel.

Was ich über die PN denke kannst Du dir ja vorstellen........

Robert


Geschrieben von: Ecki am: 15.11.2008, 09:32:08
Zitat:
Was ich über die PN denke kannst Du dir ja vorstellen........


Ich verstehe nur Bahnhof!

Gruss
Ecki


Geschrieben von: robat1 am: 15.11.2008, 09:50:13
Hi,

sorry, war nicht so wahnsinnig Wichtig!


Anderes Thema........

Was denkst Du wenn man Moos emers mit täglichem besprühen zieht, werden doch wohl kaum Algen aufkommen können ao2
(Sprühwasser nach Aquariumdosierung gedüngt)

Die Moose neben den Wasserfällen haben nie Algen, die Im Wasser aber oft schon ao2

Hmmm?

Robert


Geschrieben von: Ecki am: 15.11.2008, 12:51:07
Hallo Robert,

wie Du die Woche ohne PC aushalten kannst - mir unverständlich wink

Viele Moose leben in einer Art Symbiose mit Cyanobakterien.

Ich würde sehr wenig düngen - aber ich habe von Pflanzen im Gegensatz zu den meisten Lesern und Schreibern hier wenig Ahnung.

Gruss
Ecki


Geschrieben von: Mark1 am: 15.11.2008, 14:21:53
Ich habe wenig Hoffnung daß es hilft, aber letztenendes ist die ganze "Systematik" eine Art Modell (von Linne), die helfen soll die Natur in den richtigen Stückchen in Schubladen einzupassen, damit auch der Mensch ansatzweise verstehen zu können glaubt.

Gottseidank gibt es immer wieder Lücken im Modell bzw. Lebensformen die sich der strikten Unterscheidung entziehen, wie z.B. Pilze und hier die Schleimpilze im Besonderen...das hält das menschliche Gehirn davon ab zu glauben, der selbst hervorgebrachte Erklärungsversuch wäre ausreichend!

Will sagen, wir sind aus der Natur hervorgegangen, versuchen diese jetzt einzuordnen und nutzen hierzu eine ungenügende Vorstellung bzw. stülpen unsere schematische Sicht einem weit vielfältigeren Bereich über.

Mir ist es egal ob und wie sich Algen von Pflanzen unterscheiden und ob die Einen "niedere Pflanzen" und die anderen "höhere Pflanzen" heißen...wichtig ist die Erkenntniss welchen Nutzen die Beiden im ökologischen Zusammenhang haben und interessant, daß die einen aus den anderen hervorgegangen sein könnten.

Sorry, ich bin heute wieder "rebellisch" hide

LG Mark.


Geschrieben von: robat1 am: 15.11.2008, 15:32:42
Geh Mark, du bist doch nicht rebellisch trösten

Zitat:
Sorry, ich bin heute wieder "rebellisch"


Hast ja Recht mit der Ansicht.
Nur daß die Fachleute die Algengarnicht garnicht den üblichen Pflanzen einordnen wollen.
Das wollte nur ich persönlich mislay

Robert