Hi,
Mein Walstad Aquarium läuft jetzt so lange, wie dieser Thread alt ist. Ich habe sie damals gelesen um zu erfahren, ob es mit Walstad funktioniert. Damals keine Anwort (und heute immer noch nicht), aber jetzt kann ich sie selber geben.
Ich habe das 650 Liter Aquarium nie mit Hightech im Griff bekommen, und es gab zu viel Arbeit und zu hohe Kosten. Walstad versprach Abhilfe und ich habe sie bekommen. Ich fülle jetzt nur noch Wasser nach, fülle den Futterautomaten auf und entferne Unmengen an Pflanzen. Alle halbe Jahre lasse ich die 300 Liter Wassertonne voll laufen und mache damit WW. Hier nur kurz die Erfahrungen:
Es wachsen noch etwa 20 verschiedene Pflanzen.
Es sind recht viele Fische drinn: 5 Scalarer. 20 Neon. 30 Platy. 10 Guppy. 2 blauer Antennenwelse. 15 Panzerwelse (Marmorierte & Panda). 3 Siemesische Saugschmerlen. 5 Ohrgittehanischwelse
Es sterben kaum Fische, viel weniger als vorher. Platys müssen regelmäßig ausgedünnt werden.
Sie wirken glücklich, vor allem weil ständig "überfüttert" wird (ist ja des Düngemittel für die Pflanzen).
Fütterung mit Trockenfutter, getrocknete Flohkrebse/Mückenarven und Tablettenmix jeweils zu 25%.
Selbst die Saugschmerlen haben jedliche aggressivität abgelegt - denn auch sie bekommen genug zum fressen.
Es sind tausende (wörtlich!) von Schnecken drinn, vor allem Turmdeckenschnecken. Morgen ist die Vorderscheibe davon fast undurchsichtig!
Sauerstoffgehalt ist ein Problem, morgens sehr niedrig. Am Anfang dachte ist, die Schmerlen (Atempuls > 300 pro Minute) und Scalarer (Atempuls 100) überleben nicht lange. Aber Fehlanzeige.
Ich habe Sand als obere Belag und Pumpe tagsüber etwa 200 Liter Wasser im altem Bodenfilter herunter (unter der Erde). Nicht zu empfehlen.
Im Sommer zu heiß, bis zu 27 Grad. Probleme mit Wärmeeintrag durch die Beleuchtung.
Keine Algenprobleme, aber die Vorderscheibe hat immer eine leichte Algenschleier. Die Schnecken frisst den Schleier erst, wenn er dick genug ist.
Das Aquarium wirkt gegenüber früher sehr dreckig. Die Sicht ist eher schlecht. Ist aber Gewöhnungssache.
Ich habe nie Mulm abgesaugt. Verschwindet einfach vom selber.
Ich lasse die Pflanzen in ruhe, entferne nur überwuchs.
Kräftigen Wasserlinsenwuchs, Oberfläche nach 3 Wochen vollständig zu.
Fast keine Arbeit.
Eine Freundin war begeistert und richtete ein Aquarium noch mehr nach Walstad ein. Ihres ist noch schöner.
Ich baue gerade in einer Westwand zwei neue Fenster ein, dann wird das Aquarium ersetzt, umgestellt und nur noch mit Naturlicht beleuchtet. Ist sinnlos im Sommer die Überschußwärme von der Aquarienbeleuchtung mit der Klimaanlage aus dem Haus zu pumpen: Kostet gleich zwei mal Strom.
Gemachte Fehlern:
Kunstlichtbeleuchtung
Sand als obere Belag
Aquarium mit 60 cm zu Tief, 40 - 50 cm besser.
Aquarium mit 60 cm zu hoch, bei 30 - 45 cm können die Pflanzen besser herauswachsen.
Beleuchtung und Möbelierung behindert Pflanzenwuchs außerhalb des Aquariums. Es muss ein Mehrfaches an Pflanzen außerhalb als im Wasser sein, sonst Sauerstoffmangel.
Antennenwelse und Schmerlen fehl am Platz. Sie schmeißen die Turmdeckelschnecken herunter, wodurch die Vorderscheibe nicht ausreichend geputzt wird (die Turmdeckenschnecker sind ewig langsam (10 cm / Stunde) aber sehr effektiv).
Immernoch zu viel Technik.
Anubias fehl am Pflatz: Werden von Schmieralgen überwuchert, obwohl die Schmieralgen sonst nicht gedeihen.
Der Begriff "Altwasseraquarium" trifft wohl nicht zu. Gerade die Altwasserliebende Pflanzen (z.B. Javamoos) sind eingegangen. Die Erde macht mit den Pflanzen zusammen irgendetwas, so dass das Wasser nicht "alt" im Sinne vom "Verbraucht" wird. Auch die Messwerte sind über Zeit 100% stabil und perfekt, dass hatte ich früher, vor allem durch die CO2 Anlage, nie.
Ich denke, die Erde macht es!
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