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Thema: Welches Moos? (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=2455)


Geschrieben von: Ingrid am: 07.08.2009, 13:49:08
hallo,
habe beim alltäglichem gießen auf den friedhof, bei uns in einem riesenbehälter (gemauert) einer nische wo ständig wasser steht das moos gefunden, ich komme doch nicht auf den namen! ao


Geschrieben von: Berkley am: 07.08.2009, 13:56:33
moin ingrid,
mir sieht es dem quellmoos, was ich mal im becken hatte relativ ähnlich...
gruss timo


Geschrieben von: Ingrid am: 07.08.2009, 13:58:36
genau, mensch quellmooos! danke timo! lv2


Geschrieben von: Sumpfheini am: 07.08.2009, 14:01:47
Hallo Ingrid,

ich meine, das ist sehr wahrscheinlich Leptodictyum riparium. Um sicher zu gehen, müsste man sich noch mikroskopische Details angucken. Hat zwar wenig Ähnlichkeit mit dem "Stringy moss", aber was es mit letzterem wirklich auf sich hat, ist mir noch ein Rätsel.
Hier habe ich Fotos von L. riparium (mit der Moosflora v. Frahm/Frey bestimmt) u.a. aus einem Friedhofs-Gießwasserpott in Berlin gemacht:
http://aquaristiknet.de/thread.php?threadid=355
Falls Du auch das als "Drepanocladus sp. aduncus" oder "Aduncus-Moos" (kein echtes D. aduncus!) gehandelte Moos hast - das ist Deinem Friedhofsmoos sehr ähnlich.

EDIT: Quellmoos (Fontinalis): Blätter dreizeilig angeordnet, keine Mittelrippe, aber oft in der Mitte gefaltet.
Leptodictyum riparium, wie ich es kenne: abgeflacht beblättert, d.h. Blätter fast in 2 Reihen beiderseits des Stängels angeordnet, ähnlich wie beim Javamoos.

Gruß
Heiko


Geschrieben von: Ingrid am: 07.08.2009, 14:19:50
hallo heiko,
vielen dank! jo das Leptodictyum riparium ist noch ähnlicher zu dem was ich fand! auch da wo es wächt, dem friedhofsbehälter! würde ja passen... ein schönes moos!


Geschrieben von: Berkley am: 07.08.2009, 14:36:54
hehe, gegen eine expertenmeinung von diesem heini ausm sumpf hat man natürlich keine chance lol2
gruss timo


Geschrieben von: Sumpfheini am: 07.08.2009, 15:23:12
Hi Timo,
na ja, im Sumpf ist man dauernd mit Moosen konfrontiert lol2

Gruß
Heiko


Geschrieben von: MasterChief am: 07.08.2009, 20:18:23
Hallo in die Runde,
in letzter Zeit kommt es wohl öfters vor daß Leptodictyum riparium als "Quellmoos" bezeichnet wird, habe das nun schon 4-5 mal in verschiedenen Foren gelesen.

Sobald etwas abstehende Blättchen gesehen werden geht der erste Tip auf Fontinalis.
Die Sache mit den dreizeilig angeordneten oft in der Mitte gefalteten Blättern wird da gerne übersehen oder ist vielen eben nicht bekannt.

(das aber nur so am Rande...)


Ingrid, du schreibst ja daß in dem Behälter das Wasser "steht" (ist ja wohl kein Bachlauf durch euren Friedhof), daher würde ein Quellmoos durch den Standort schon fast ausscheiden.
Es kommt ja praktisch immer an Stellen mit guter Strömung vor und kann nur ab und an mal trocken- oder stillliegen.
Ich hatte bis letztes Jahr Fontinalis das ich in einem AQ bei nur geringer Strömung gehalten habe und man kann dabei deutlich eine Veränderung der Wuchsform sehen.
Da das Moos auf deinen Fotos sehr langgestreckt und "fadig" ist würde das typischerweise nicht einem ruhigen Standort entsprechen, zumindest bei Fontinalis nicht.


vG

René


Geschrieben von: Sumpfheini am: 08.08.2009, 00:15:46
Hallo René,
danke für den Hinweis! Leider gibt es für botanische Laien keine guten Möglichkeiten, sich über heimische Wassermoose zu informieren, u. wenn es in Aquarienliteratur zu diesen kommt, dann wird meistens Quellmoos genannt, u. mit Leptodictyum riparium ist das "Stringy" gemeint, nicht die Form, die Ingrid gefunden hat. Andere häufige Wasser- u. Ufermoose (Drepanocladus-, Cratoneuron-, Amblystegium-, Hygroamblystegium-, Rhynchostegium-Arten, Calliergonella cuspidata, Brachythecium fluviatile...) werden meistens nicht erwähnt.

Zitat:
Es kommt ja praktisch immer an Stellen mit guter Strömung vor

Da gibt's aber auch Ausnahmen - von Fontinalis antipyretica gibt es Stillwasserformen (z.B. die var. gigantea, die ich aus einem Tongrubensee nördl. von Berlin habe), u. die äußerst seltenen Arten Fontinalis howellii u. F. hypnoides kommen v.a. in stehenden Gewässern vor.
Aber wie Du schon schreibst, Fontinalis verträgt das Trockenfallen nicht so gut, u. ist darum in den im Winter leeren Gießwasserbehältern unwahrscheinlich - Leptodictyum u. andere amphibische Moose können in der Landform weiterwachsen, wenn die Pötte ausgeleert werden.
(Hab mal in einem Brunnenbecken was Tolles gesehen: die Betonwand war unter Wasser mit einem Fissidens crassipes - Rasen bewachsen - so was als Aquarien-Rückwand...oO)

Gruß
Heiko


Geschrieben von: Ingrid am: 08.08.2009, 00:30:29
Zitat von MasterChief :

Ingrid, du schreibst ja daß in dem Behälter das Wasser "steht" (ist ja wohl kein Bachlauf durch euren Friedhof), daher würde ein Quellmoos durch den Standort schon fast ausscheiden.
Es kommt ja praktisch immer an Stellen mit guter Strömung vor und kann nur ab und an mal trocken- oder stillliegen.

hallo rené,
ich kenne mich mit moosen so gut wie garnicht aus.
auf dem friedhof in dem behälter sind aber die bedingungen ähnlich wie in einem bach, sag ich mal so...weil das dorf ist groß...da kommen zich leute hin am tag die beim gießkannen_befüllen in dem behälter für "strömung oder umwältzung sorgen" durch "frischwasser zulauf" und wird so stets mit neuem leitungswasser versorgt + somit sauerstoff. quellmoos, das Leptodictyum riparium so scheints doch auch -> kaltwasser -> sauerstoffreich gewohnt ist und braucht...und auch nur so da überleben kann. würde das ein tümpel sein sauerstoffarm, würde es schnell braun und hätte keine chance zu überleben...vermute ich?! das was ich fand war aber gesund und super grün! da war auch noch ein anders moos, viel zarter, wie watte - nicht veralgt! mach morgen nochmal ein bild von dem.