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#  14.08.2009, 13:13:22
Hallo zusammen,
ich habe mir einen KH-Test gekauft (Ich sag nicht wer, ich verate nur, nicht bei Anton). Bei meinen messungen habe ich festgestellt, dass die 5ml-Marke nicht mit meiner Spritze übereinstimmt. Von 5ml zu 10ml passt es wieder. Also habe ich bei der Firma reklamiert. Lest selber mal:

Anfrage
Hallo zusammen,
benutze von Ihnen den KH-Test. Wenn ich in das Messglas 5ml Testwasser rein schütte. ist das weit über ihrem 5ml Eichstrich. Die 5ml-Marke von ihnen ist bei ca. 3 1/3 ml.
mfg
Jörg Mohnke

Antwort:

Hallo,

> benutze von Ihnen den KH-Test. Wenn ich in das Messglas 5ml Testwasser rein schütte. ist das weit über ihrem 5ml Eichstrich. Die 5ml-Marke von ihnen ist bei ca. 31/3 ml.

in solchen Fällen bitte mit einer Einwegspritze einmessen, denn diese sind aus medizinischen Gründen immer präzise. Bei den Küvetten kann es herstellungsbedingt leider gelegentlich dazu kommen, dass sie beim Aufdrucken der Skala etwas verrutschen.

Viele Grüße

Meine Antwort darauf:

Hallo,
ich denke die Spritze passt, da bei anderen Herstellern es keine Abweichung gibt. Wenn das nun verrutscht ist, dan stimmt mein Messwert ja nicht mehr!

Mit freundlichen Grüßen

Darauf:


genau deswegen habe ich ja in der letzten Mail empfohlen, in solchen Fällen die Spritze zu verwenden ;-).

Die prozentualen Abweichungen werden bei den meisten anderen Tests wegen des größeren Probevolumens geringer. Hinzu kommt bei den kolorimetrischen Tests noch, dass sie semiquantitativ* arbeiten und die Abweichungen in der Größenordnung von max. +/- 15 % für das Auge nicht erkennbar - und i.d.R. in der Aquaristik auch unerheblich - sind.

*d.h., man kann die Größenordnung bestimmen, also z.B. ob 1 oder 10 mg/l, aber nicht den exakten Wert, also z.B. ob 0,95 oder 1,05 mg/l - das betrifft alle Tests mit Farbskala

Also: Beim KH-Test (der arbeitet ja titrimetrisch und damit quantitativ) einfach die Spritze nehmen, und alles klappt reibungslos!

Viele Grüße

Habe beide Varianten getestet und bin gespannt ob auf mein Mail noch eine Antwort kommt:

Hallo,
bei mir macht das einen Unterschied von 1-2° KH aus. Klar kann man das mit einer Spritze auffüllen. Es gibt aber sehr viele Benutzer, die auf ihren Eichstrich sich verlassen. Ich finde, dass sie das etwas zu sehr auf die leichte Schulter nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Mohnke


Werde euch informieren







Grüßle Jörg
________________________________

Düngen von Naturaquarien
Früher war alles besser, sogar die Zukunft.


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#  14.08.2009, 15:35:57
Es geht weiter :

Hallo,

> bei mir macht das einen Unterschied von 1-2° KH aus.

von wenigen (extreme Weichwasserverhältnisse) Ausnahmen machen 1 - 2 °dKH mehr oder weniger in der Aquaristik nicht allzuviel aus (zum Glück, denn sonst wäre dieses Hobby wegen ständiger dadurch bedingter Fischgesundheitsprobleme ein reines Nischenphänomen und kein weit verbreitetes Hobby), auch wenn es natürlich eigentlich nicht sein sollte.

> Klar kann man das mit einer Spritze auffüllen. Es gibt aber sehr viele Benutzer, die auf ihren Eichstrich sich verlassen.

Es ist in diesem Zusammenhang nicht so wichtig, aber es ist *kein* Eichstrich, weder dem Prinzip nach noch "juristisch". Eichstriche (z.B. an Trinkgläsern zur Verhütung von zu geringem Ausschank) müssen in der Tat präzise sein - das wird vom Eich(!)amt auch kontrolliert.

Die möglichen Abweichungen der Skalenmarkierungen und damit einhergehende Messabweichungen, die nun einmal gelegentlich vorkommen, sind - und das ist wirklich ein Erfahrungswert - aquaristisch unproblematisch. Für andere Anwendungen (z.B. Laborzwecke) können die Anforderungen erheblich höher liegen, und auch das kann natürlich umgesetzt werden - allerdings mit erheblich höherem Auwand (apparativ und finanziell).

> Ich finde, dass sie das etwas zu sehr auf die leichte Schulter nehmen.

Nein, das tue ich nicht. Ich nehme das durchaus ernst und bin als Chemiker mit entsprechenden Messverfahren und den gestellten Anforderungen seit Jahrzehnten vertraut, sowohl im Bereich allgemein chemischer Laboratorien als auch der Trinkwasseraufbereitung, und eben auch in der Aquaristik.

Im konkreten Fall bin ich aber der Ansicht, dass man hier die sprichwörtliche "Kirche im Dorf" lassen kann und sollte, zumal das Einmessen der Probe mit einer Spritze weder zeitlich noch finanziell mit nennenswertem Aufwand verbunden ist (und, ganz wichtig, dem Aquarianer bzw. seinen Fischen auch ohne Einmessung per Spritze kein erkennbarer Schaden entsteht).

Viele Grüße



Grüßle Jörg
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Düngen von Naturaquarien
Früher war alles besser, sogar die Zukunft.


Seepferdchen

(Tauschbörse)




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#  14.08.2009, 20:36:27
Hallo Jörg,

bisher hab ich immer für jede Messung mit der Spritze aufgezogen und auch festgestellt, daß die Markierungen teils nicht stimmen.
War mir aber egal, denn ich weiß, daß die Spritzen korrekt abmessen und außerdem klettert Wasser in einem Zylinder immer an den Rändern hoch und in der Mitte ist eine "Delle". Mein Augenmaß ist mir da viel zu ungenau.

Viele Grüße
Andrea

Natürlich ist sein Horizont begrenzt, aber wie weit ist der meine? ( John Steinbeck über seinen Hund Charley )

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#  14.08.2009, 21:42:09
Hallo,

bei richtigen Messzylindern und Glasgefässen aus der Chemie muss die "Delle" mit der Markierung übereinstimmen damit das Volumen stimmt. Das am Rand "hochstehende" Wasser (durch die Adhäsionskraft des Wassers ausgelöst) wird beim Anbringen der Markierung berücksichtigt.

Die meisten Wassertests liefern tatsächlich nur eine scheinbare Genauigkeit und sind eher für das Seelenheil des Aquarianers gedacht und nicht um präzise Messwerte zu bekommen. Wie sehr ein Chemiker anscheinend über diese Tests (die sein Arbeitgeber verkauft) lacht, sieht man daran, dass er es anscheinend noch nicht mal für nötig erachtet, richtige Messbecher mitzuliefern lachen

Ich habe in diesem Beitrag mal auf die Ungenauigkeit von Messungen und die Gefahr, zwei gemessene Werte miteinander zu kombinieren hingewiesen:

http://www.naturaquaristik-live.de/nal_415/topic.php?id=2053&

In der Physik wird nach einer Messung erstmal die Messungenauigkeit, d.h. die Unschärfe, festgestellt.

Wer wirklich genau messen will muss (auch mit Antons Wunderwaffen) folgendes tun:

1) Fotometer muss warm sein
2) Nullstellung mit Aquarienwasser (hat auch eine Farbe!) einstellen
2) Identischer Messplatz und Licht (es gibt IMMER Streulicht dass ein Fotometer beeinflusst). Bei colorimetrischen Tests muss der Vergleich mit den Farbtafeln bei Tageslicht erfolgen!
3) Mehrere Messvorgänge mit jeweils neuen Wasser für jeden Test, um die Unschärfe zu festzustellen

Alles andere dient nur der ungefähren Bestimmung von Werten und dem Seelenheil der Aquarianer. Insofern ist der ungenaue Messbecher auf den Jörg gestossen ist eigentlich konsequent lachen

Gruss
Ecki

www.wunderkanone.de

Seepferdchen

(Tauschbörse)




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#  14.08.2009, 22:07:04
Hallo Ecki,

wir haben hier aber keine richtigen Meßzylinder, sondern (meist) Plastikgefäße für den Aquaristikbedarf. Die Firma mit den 3 Buchstaben hat Gläschen ohne jede Markierung, auch nicht dumm, und die Spritze beigelegt wink2 .

Adhäsionskraft war das Wort, das mir nicht eingefallen ist, ich aber gemeint habe.
Danke! Den Rest seh ich auch so.....

Viele Grüße
Andrea

Natürlich ist sein Horizont begrenzt, aber wie weit ist der meine? ( John Steinbeck über seinen Hund Charley )

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#  15.08.2009, 07:31:59
Zitat von Seepferdchen :
Hallo Jörg,

bisher hab ich immer für jede Messung mit der Spritze aufgezogen und auch festgestellt, daß die Markierungen teils nicht stimmen.
War mir aber egal, denn ich weiß, daß die Spritzen korrekt abmessen und außerdem klettert Wasser in einem Zylinder immer an den Rändern hoch und in der Mitte ist eine "Delle". Mein Augenmaß ist mir da viel zu ungenau.


Gebe ich dir Recht Andrea, man kann dieses Problem umgehen. Ich finde es nur frech, dass so etwas bekannt ist bei der Firma und man so locker damit umgeht. Wenn ich Messinstrumente verkaufe, sollte ich im Rahmen meines Budgets doch nach der Besten Präzision streben.

Grüßle Jörg
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Düngen von Naturaquarien
Früher war alles besser, sogar die Zukunft.


MonikaW

(Moderator)




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#  15.08.2009, 07:57:36
Hei, wenn ich das lese, hab ich schon wieder garkeine Lust mehr was zu messen mislay
Ganz am Anfang hab ich das noch gemacht vor 22 Jahren... die Testreagenzien hab ich aber schon damals aufgegeben und bin auf die Teststäbchen umgestiegen...
Die sind zwar auch ungenau, aber für das was ich wissen will reicht es... Nur wollte ich einmal sparen und hab andere gekauft... Die waren für mich absolut unlesbar, weil die Farbscala zu ähnlich war...Da anscheinend nur ich Probleme mit dem Ablesen habe und andere Leute sehr gut damit klarkommen, hab ich sie dann vertauscht...(mit einem Hinweiß das ich nicht klarkomme)
Ab und zu nehm ich Wasser mit zu meinem Händler und der misst es mir dann und betätigt mir damit die Werte meiner Teststäbchen... Alles andere les ich mit den Augen an meinen Pflanzen ab...
Nur Antons Methoden würden mich noch interessieren...Aber das ist ja wieder ein eigenes Hobby für sich wink2
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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