Naturaquaristik-Live (http://m.naturaquaristik-live.de/index.php)
-- Aquarientechnik & Chemie (http://m.naturaquaristik-live.de/board.php?id=20)
---- Chemie (http://m.naturaquaristik-live.de/board.php?id=22)
Thema: Schneckenproblem natürlicher Art oder chemischer? (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=3262)


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 27.06.2010, 17:47:28
hallo,
in meinem größeren AQ muß ich leider einen massiven Rückgang der PHS und Blasenschnecken Population verzeichnen.
Waren es erst zuviel, sinds mir jetzt zuwenig. Von ehemals hundert sind nur noch ein paar der kleinen Schleimer über - wohingegen in meinem Nano, die Schnecken sich weiter bester Dinge erfreuen und dort auch (im gleichen Zeitraum) viel größer geworden sind.

Ab und zu sah ich im 54L Blasenschnecken die langsamer wurden, abmagerten ab und dann tot waren.

Unterschiede zwischen dem 54L und 12L sind folgende:
wöchentliche Düngung im Nano --> tägliche Düngung im 54L
Im 54L befindet sich ein Sansibargestein.
# Kann dieses Gestein oder emerse Blättern neu gekaufter AQ-Pflanzen irgendwelche Schadstoffe enthalten die Schnecken "lähmen"?
# Oder kann es durch tägliche Düngung vermehrt zu Rücklösungen im AQ von Eisen-III-Phosphat kommen? confused2
(CU als Ursache schließe ich komplett aus)


Fischbesatz: Boraras
Habe es selbst gesehen, das die Boraras den PHS alle Fühler abbeißen. wut1
Das würde das Einbrechen der PHS Population erklären, ob sie den Blasenschnecken auch die Fühler abgebissen haben, weiß ich leider nicht. Daher sicherheitshalber meine angeschlossene Frage bzgl. Schadstoffe in Sansibar Gestein und wie sich das allgemein mit Eisen-III-Phosphat Rücklösungen beim Düngen verhält?
grüße Olaf


Geschrieben von: MonikaW am: 27.06.2010, 17:58:15
Hei, bei hohen Phosphatwerten kann sich daraus in verbindung mit Eisendünger
Eisen-III-phosphat bilden...
Das ist der Wirkstoff von Neudorfs Ferramol Schneckenkorn shock2
Was ich schon festgestellt habe, ist, das Schnecken und auch Garnelen aus offenen, fast randvollen Becken flüchten, wenn man vernachlässigte Wasserwechsel in überbesetzten Becken(schnell passiert, wenn man Schnecken und Garnelen vermehren will) mit gedüngtem Wasser nachholt... Wenn ich Wasser pur nehme, ist es kein Problem...Deshalb mach ich jetzt lieber 2 große Wasserwechsel wenn ich´s verbummelt habe, bevor ich wieder dünge...
Dann klettern sie nicht raus...
Ob das wirklich der Grund ist weiß ich allerdings nicht...
Was noch in Frage käme, wäre Amoniakvergiftung...
Bei eingelaufenen Becken verhindert ein niedriger PH Amoniakvergiftung...auch durch Huminsäuren in Mulm und Filterdreck
Wenn man dann Wasser wechselt und der PH auf über 7(?) ansteigt, kann aus Amonium Amoniak werden und Tiere vergiften, bzw. bei geringerer Konzentration unwohlsein auslösen...
Hoffe, ich hab das jetzt richtig geschrieben, weil ich in Chemie nicht so gut bin...
VG Monika
Oder bist Du einfach vorsichtiger am Füttern??? Die Futterdose ist die beste Geburtenkontrolle bei Schnecken hide


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 27.06.2010, 20:08:36
hi,
Ammoniak verhindert bei Fischen zwar die Sauerstoffaufnahme, nur im Falle von Blasenschnecken kann man das denke ich ausschließen, da Blasis imo Lungenatmer sind hide (kommen zum atmen an die Wasseroberfläche). Der Rückgang ist seitdem: Neue Pflanzen + Sansibargestein + Fische drin sind.
Inwiefern neuerworbene Sachen irgendwelche Schadstoffe enthält, wüßte ich leider nicht wie ich das nachprüfen könnte genausowenig wie EisenIIIPhophat im Bodengrund, kann man das überhaupt testen ???

Was ich bzgl. der Fische nur sagen kann ist folgendes,
der neue Diamantzwergbärbling hat (ungelogen) binnen weniger Minuten sämtlichen (!) Posthornschnecken an der Scheibe alle Fühler abgebissen. Die einmal angeknabberten Schnecks kriechen dann idr. ins "Gebüsch" & machen einen verschreckten Eindruck (kopf im Haus & so)
Wäre es vielleicht auch möglich, das die Schnecken u.U. deswegen kein Futter mehr aufnehmen und daher "später irgendwo" sterben? Kann sowas möglich sein? confused2


Meine schönste Schnecks habe ich jedenfalls erstmal in meine Nanos rübergerettet, weil mir im moment nix anderes einfällt. mx5
grüße Olaf


Geschrieben von: MonikaW am: 27.06.2010, 21:19:40
Na, wenn die Fische so frech sind, hast Du ja schon die Antwort, oder???
Weiß nicht, ob Fühler nachwachsen??? Wie groß die Schmerzen sind, wenn Fühler abgebissen sind? Bei Apfelschnecken ist sowas auf jedenfall das Todesurteil...sie machen den Deckel zu wenn sie dauernd geärgert werden und ersticken bzw verhungern, wenn das öfters vorkommt...
Wenn einer den Siphon abbeißt ebenfalls...
EisenIIIPhosphat im Bodengrund wäre warscheinlich auch nicht so schlimm, wenn es nicht ins Wasser gelangt(Also keiner umrührt)... Im Wasser ist das allerdings blöd...
VG Monika


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 27.06.2010, 21:46:25
Hi,
Sollte es so sein, das abgebissene Fühler ein Todesurteil fast sind, dann wäre das ja ziemlich blöd mit den Fischen. ao3 Inwiefern die Fühler nachwachsen bin ich nicht ganz sicher, habe nochmal alles abgesucht und ein paar PHS mit Mini-Fühlern gesichtet. Ich vermute daher das die Fühler zumindest bei den PHS mit der Zeit nachwachsen, bei den Blasis hingegen sehe ich keine mit Minifühlern. Die PHS mit den "Mini-Antennen" sehen allerdings trotz größerem Gehäuse ganz schön "mickrig/dünn" aus. Hab grad eben noch welche davon seperat gesetzt, um mal zu sehen inwiefern man die wieder "aufpäppeln" kann. mx5

Zitat:
EisenIIIPhosphat im Bodengrund wäre warscheinlich auch nicht so schlimm, wenn es nicht ins Wasser gelangt(Also keiner umrührt).

Nur wie verhält sich das mal ganz allgemein gefragt auf Dauer? Pflanzen speichern ja auch sonst noch div. Schadstoffe zwischen und wenn man z.b. Mulm, abgestorbene Pflanzenteile etc. nicht absaugt - konzentrieren sich im Bodengrund dann nicht Schadstoffe irgendwann hoch?

grüße Olaf


Geschrieben von: MonikaW am: 27.06.2010, 22:04:32
Hei
---------------------------
Nur wie verhält sich das dann auf Dauer? Pflanzen speichern ja auch sonst noch div. Schadstoffe zwischen und wenn man z.b. Mulm, abgestorbene Pflanzenteile etc. nicht absaugt - konzentrieren sich im Bodengrund dann nicht Schadstoffe irgendwann hoch?
---------------------------
Dann dürfte ja in Straßengräben, temporären Pfützen und Wasserlöchern garnix wachsen...
Auch mein Gartenteich müßte umkippen, weil da seit Jahren nur nachgefüllt wird...
Bin im Aquarium wirklich kein Altwasserfan...aber mein Mulm und Bodengrund wird
immer schön in Ruhe gelassen...
Es gibt ja auch Sauerstoffarme Stellen, die Nährstoffe zurückführen können...
Zb. Eisen wird da rückgelöst...aber nur in kleinen Mengen...auch Phosphat kommt in kleinen Mengen Depotartig wieder raus...Wenn man da ständig drin rumrührt ist nicht gut...
Hier ist die Schichtung anhand von Sand erklärt...
http://www.ibdoerre.com/aqua/michael/bodengrund.htm
VG Monika


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 30.06.2010, 21:55:43
Hi,
danke für den informativen Link.
(Btw. den Bodengrund lasse ich auch in Ruhe)

Paar Schnecks hab ich übrigens in Eimerchen mal testweise untergebracht mit dem AQ-Wasser. Also es liegt wohl nicht am Wasser, weil im Eimerchen verhalten die Schnecks sich ganz anders, schnecken munter rum und fressen wieder umgehend. Anscheinend vertragen sie nicht dauernden Störungen/Bißattacken von den Fischen und verkriechen sich offensichtlich deswegen. Früher sind die Blasis auch so im Wasser rumgeschwommen (sieht voll cool aus lol2 ), seit die Fische drin sind machen sie das auch nicht mehr.
Ich hoffe das sich vielleicht die Lage ev. was bessert wenn das AQ mal dichter bewachsen ist und die Schnecks dann ev. nichtmehr so sehr gestört werden.
grüße Olaf


Geschrieben von: Lex am: 30.06.2010, 22:06:40
Hi Olaf,

die Boraras schliesse ich aus,
Beobachte mal ob du Planarien hast!
Mir fiel das an einem 25er auf das keine Schnecken mehr übrig waren und sich dann die Planarien zeigten, da konnte ich Wasser wechseln wie ich wollt,
nun behandel ich mit Sulobenol und ich bemerke bewegungsschwächen und ein abmagern bei den Scheibenwürmern!

Grüsse Alex


Geschrieben von: MonikaW am: 30.06.2010, 22:26:33
Hei, Planarien, Schnecken, Garnelen und Fische leben bei mir in 2 Becken einträchtig nebeneinanderher...
Trotzdem hab ich denen ein paar Macrobrachium Inlesee dazugesteckt, die Planarien zum fressen gern haben...
Weil so kann ich keine Pflanzen mehr abgeben... Außer es outet sich jemand, der auch Planarien "pflegt"
Dann kann er auch aus diesen Becken Pflanzen bekommen...
Das sie meinen Schnecken geschadet hätten hab ich noch nie bemerkt...
Es sind bunte PHS, Lila Apfelschnecken, schwarze PHS, normale TDS, Thiaria Winteri, Anentome Helena und Blasenschnecken drin...
Keinerlei Ausfälle würd ich mal sagen... außer im Anentomebecken...klar, da liegen Schneckengehäuse rum wink2 ...
Ja, es sind die hellen mit dem dreieckigen Kopf...von oben sind sie braun
VG Monika


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 30.06.2010, 22:51:04
Zitat:
die Boraras schliesse ich aus

hey, ich schwöre - ich hab es wirklich selbst gesehen wie der neue Petch Noi Diamantzwergbärbling meinen PHS die an der Frontscheibe rumschneckten die Fühler abgebissen + verspeist hat. glotz Die Moskitos & Merah tuen das nicht, der größere Petch Noi hingegen schon. Viele meiner paar noch verbleibenen PHS sind mittlerweile entweder ohne Fühler, haben nur einen Fühler oder Minifühler.
Die Fische schwimmen im Schwarm/Gruppen meist und haben interessanterweise eine feste Schwimmroute am äußeren Beckenbereich. Ein wenig Abhilfe hat nun gebracht täglich die Frontscheibe putzen, die Scheibe scheint seitdem für die Schnecken uninteressant und sie halten sich nun mehr in den mittleren Pflanzenzonen auf, wo die Petch Nois sich meist nicht aufhalten.

Planarien gibts glaub ich viele Arten, also die an der Scheibe hell aussehenden sind zumindest Aasfresser und greifen (soweit ich das beobachten konnte) keine lebenden Tiere an. Irgendeine agressive Planarienspezies habe ich imo zum Glück nicht im AQ. angeln
Gegen Planarien hatte ich mir zwar mal "No Planaria" gekauft, aber bisher nie eingesetzt da seitdem die Nellen drin sind die Scheibenwürmer faktisch so gut wie von selbst verschwunden sind. Anscheinend bleiben keine (Fisch)Futterreste mehr für die Schmarotzer über die sie abgreifen können bähhh und vom Nellenfutter bleibt eh nix über, weil meinen Amanos (und denen die wollen) gebe ich die Futterpeletts einzeln mit der Pinzette.

Zitat:
Trotzdem hab ich denen ein paar Macrobrachium Inlesee dazugesteckt, die Planarien zum fressen gern haben...

Echt wahr, eine Garnellenart die Planarien frißt?
Wo ist der Haken?
grüße Olaf