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Thema: Reines Moos- und Farnbecken (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=3449)

Geschrieben von: wurstsemmerl am: 29.09.2010, 13:52:44
Zitat von Lizard King :
Primär verbesserst du die Wuchsbedingungen der höheren Pflanzen.

Jetzt hab ich mal ne echt doofe Frage mislay

Welche Pflanzen fallen denn eigentlich genau unter die höheren Pflanzen? Moose schon mal nicht... Farne? Schwimmpflanzen? Algen fallen sicher auch nit darunter...

Geschrieben von: Lizard King am: 29.09.2010, 17:43:27
Hallo Johanna,

für diese Frage gibt es hier weitaus kompetentere
Leute als mich.
Laß es mich mal ganz Laienhaft ausdrücken:
Algen sind die am einfachsten aufgebauten Wasserpflanzen,
alle anderen sind höhere,auch Moose.


Gruß,Josef

Geschrieben von: wurstsemmerl am: 06.10.2010, 21:37:49
Ich hab noch eine Frage... Und zwar bzgl. der schnellwachsenden Pflanzen...

Es heißt ja immer, je mehr schnellwachsende Pflanzen man im Becken hat, umso besser, weil diese Pflanzen viel Nährstoffe aufnehmen und Konkurrenz für Algen darstellen. So... und gerade in der Einlaufphase soll man diese Pflanzen einsetzen. Kann ich ja irgendwie nachvollziehen.

Und trotzdem heißt es von Beginn an düngen. Zwar weniger als sonst, aber trotzdem...

Das versteh ich irgendwie net. Wenn ich zu viele Nährstoffe drin hab, und dann extra Pflanzen reingeb die Nährstoffe aus dem Wasser ziehen, wieso soll ich dann eigentlich düngen?

Geschrieben von: MonikaW am: 06.10.2010, 21:42:56
Hallo, Algentechnisch geht es um Nitrat und Phosphat...
Das muß niedrig gehalten werden...
Wenn man Fische drinhat, ist es mit wenig schnellwachsern schnell zuviel und das holen dann die Algen...
Im normalen Volldünger is kein Nitrat und Phosphat drin...das muß man extra zudüngen, wenn man es später braucht...
VG Monika

Geschrieben von: robat1 am: 06.10.2010, 21:55:11
Hallo Johanna,

im Übertragenen Sinn düngen wir, weil Pflanzen genau wie wir ein Problem mit der Nährstoffaufnahme bei Trennkost haben.
Wie Trennkost wirkt ist dir ja vermutlich vom Menschen bekannt?

Das heißt, fehlen aus der üblichen Nährstoffpalette ein paar Bestandteile, können Pflanzen die vorhandenen nicht mehr richtig verwerten.
Algen sind da nicht so anspruchsvoll, und nutzen dieses Ungleichgewicht der Nährstoffe sofort aus, während die Pflanzen im Wachstum stocken.

Düngen muß man also, weil nicht alle Nährstoffe gleich schnell verbraucht werden und nicht jede Pflanze von jedem Einzelbestandteil genau so viel benötigt wie eine andere. Dadurch entstehen Nährstofflücken und bei anderen Bestandteilen Überschüsse.

Der 50% Wasserwechsel ist dann das Gegengewicht, bei dem die überschüssigen Nährstoffe die nicht verbraucht wurden zur Hälfte entfernt werden.
Und nach dem Wasserwechsel wird wieder gedüngt um die Nährstoffpalette wieder zu vervollständigen.

Algen treten dadurch immer dann auf, wenn die Pflanzen schwierige Bedingungen haben (Schlankheitskur durch Trennkost). Daher müssen wir die Pflanzen immer bei Laune halten.

Robert

Geschrieben von: wurstsemmerl am: 07.10.2010, 21:12:01
Hmmm... aber wenn eben zu wenig Nährstoffe drin sind bzw. ein Ungleichgewicht herrscht, wieso soll man dann schnell wachsende Pflanzen reingeben die Nährstoffe zehren?

Ich mein Düngen und schnell wachsende, nährstoffverschlingende Pflanzen widersprechen sich doch eigentlich. Versteh ich net... traurig ao3

Geschrieben von: MonikaW am: 07.10.2010, 21:27:09
Hei, die Pflanzen brauchen alle Stoffe...
Nur ist in normal mit Fischen besetzten Becken Nitrat und Phosphat zu hoch...
Das sollen die schnellwachser verbrauchen, sonst holen es die Algen!!!
Wenn aber andere Stoffe fehlen, können die Pflanzen nicht wachsen und haben somit auch keinen Verbrauch an Nitrat und Phosphat...Algen is das anscheinend wurscht...
Justus Liebig hat das ganz gut zu Papier gebracht...
http://www.chemie-master.de/FrameHandler.php?loc=http://www.chemie-master.de/lex/begriffe/l03.html
Volldünger sind ja in der Regel NPK-frei...damit ersetzen sie nur die Stoffe, die nicht für Algen relevant sind...
Ok, bei zuviel Eisen gibts Pinselalgen, aber nur wenn sie auch genug NPK vorfinden...
VG Monika

Geschrieben von: @mazonas am: 08.10.2010, 19:17:55
Hallo!
Zum Moosthema:
Die Nährstoffversorgung ist meist nicht der Knackpunkt. Gerade in Altwasserbecken findet man oft das schönste Moos.
Vor allen Dingen solltest du aufpassen das die Temp. nicht zu hoch werden.
Nach meinen Erfahrungen mit vielen Moosen sind so 24-24°C die besten Temp..
Im Diskusbecken(28-30°C) halten sich einige Arten gerade so.
Gruß Holger

Geschrieben von: wurstsemmerl am: 08.10.2010, 22:21:34
Ok. Danke für die Antwort. Also verbrauchen schnellwachsende Pflanzen in der Regel mehr Nitrat und Phosphat im Vergleich zu den anderen Nährstoffen... Oder hält sich das die Waage und man muss bei nem Becken mit viel schnellwachsendem Grün dann auch mehr düngen als bei langsam wachsendem? Schon oder?

@mazonas
Meine Pfützen sind nicht beheizt. Allerdings können die Temperaturen schon mal auf 24-26° klettern. Sind ja nur 20 und 25 Liter und durch die Beleuchtung heizt sich das doch ganz gut auf. Moos wächst bei mir aber prinzipiell recht gut.
Das große Projekt ist auch nicht beheizt geplant. Garnelen wollens ja auch eher kühl. Und wenns kühl genug bleibt, kommen dann sicher noch Kardinälchen rein. Ansonsten schaun ma mal wie der Besatz ausschaun wird.

Geschrieben von: robat1 am: 08.10.2010, 22:35:15
Hi,

Zitat:
man muss bei nem Becken mit viel schnellwachsendem Grün dann auch mehr düngen als bei langsam wachsendem? Schon oder?

Ja
Ebenso bei viel Licht mehr als bei wenig Licht.

Aber nicht jede Sorte Pflanzen verbraucht die Einzelkomponenten des Düngers in der gleichen Menge. Daher ist irgend ein Bestandteil als erster zu ende und dann der nächste usw. Bis die Algen ihre Chance nutzen.
Daher jede Woche düngen und zuvor 50% Wasser wechseln.

Es gibt schon Altwasserbecken die wirklich schöne Moospolster haben, aber die schönsten Polster sind nun doch in den Naturaquarien zu sehen, die völlig anders behandelt werden.
Es gibt eben immer mehrere Wege zum Ziel.
Nur versuchen wir hier so wenig wie möglich den Zufall zu überlassen, denn wer auf Glück hofft wird meist enttäuscht.

Die Temp. hat auf die Moose in meinen Becken offensichtlich weniger Einfluß. Hab im Winter 25-26C° und im Sommer (ungewollt) vorübergehend bis zu 30C°.
Bei höheren Temp. sind nur die Algen etwas aktiver und man muß sich noch konsequenter an Düngen und Wasserwechsel halten damit alles optimal bleibt und keine Algen entstehen.

Daher ist immer im Urlaub die Algengefahr am größten.

Robert