Hey, klasse,
das hat ja wohl gefunzt.
Im ersten Bild sieht man die ersten beiden Bauschritte des Unterschranks. Die doppelte Rückwand, die beiden äußeren Seitenwände des Korpus und die doppelte Mittelwand leigen unter bzw. über Decke bzw. Boden des Korpus, die doppelte Rückwand dabei zwischen den äußeren Seitenwänden, die doppelte Mittelwand ist vor die doppelte Rückwand gesetzt. Das ganze ergibt einen nach Vorn offenen Korpus mit Boden, Seiten- und Mittel- sowie Rückwand und Decke.
Zuerst wird Maßgenommen und gezeichnet, dann eine Stückliste gemacht, auf der alle Teile den Abmessungen und Stückzahlen nach aufgelistet sind, wobei noch das jeweilige Material anzugeben ist. Damit kann der Schreiner (z.B. im Baumarkt) dann was anfangen. Aber denkt dran: zuschnitt kann man nicht retournieren.
Als ersten Bauschritt sollte man die Teile, so gut es möglich ist, zusammen stellen, so, wie sie später verbaut werden sollen. Dazu braucht man Stützen und / oder Helfer, sonst klappt alles ratz-fatz wie ein Kartenhaus zusammeb und ist u.U. beschädigt.
Jetzt geht's los. Zunächst werden jeweils die beiden Rückwände und die beiden Mittelwände zusammengeleimt, flach aufeinander. Da ich keine Schreinerwerkstatt habe, mit die Schraubzwingen fehlen, habe ich Bier- und Wasserkisten genommen und alles auf dem Boden auf einer Schutzfolie geleimt - ging gut.
Nach dem Leimen Kanten verputzen, fertig. Zur Fixierung der Teile habe ich während des Zusammenfügens Spaxschrauben eingedreht, um alles in Position zu fixieren. Das klappte gut.
Jetzt werden doppelte Rückwand und Mittelwand miteinander verleimt, so daß die doppelte Mittelwand wirklich mittig senkrecht an der doppelten Rückwand steht. Spax zur Fixierung von Hinten rein und fertig. Der Ponal-Expreß Weißleim ist in einer halben Stunden so fest, daß man weiter arbeiten kann.
Anschließend kommen nacheinander Boden, dann Decke aus MDF auf die senkrechten Bauteile, leimen, Spax reindrehen, Winkel noch mal kontrollieren, trocknen lassen, fertig.
Ich drehe die Box (so nenne ich den MDF-Korpus) auf den Kopf, so daß ich die Unterseite sehe. Auf den Boden lege ich die passend zugeschnittenen Weißholzbalken, zwei längs, dazwischen Außen je einen, mittig zwei (doppelt) quer, aneinander stoßend. Leimen, in korrekte Lage fixieren, schwere Platte drauf legen, noch mal korrekte Lage kontrollieren, Bier- und Wasserkästen drauf und trocknen lassen. Hier sind die Leimflächen so groß, daß Spax-Schrauben nicht erforderlich sind. Nach dem Trocknen eine LAge hochdichten Schaumstoff flach auf die Unterseite der Sockelbalken geklebt (doppelseitig klebendes Teppichverlegeband) und fertig, das Teil auf seine Füße stellen, respektive auf seinen Rücken legen.
Auf dem Rücken liegend, erhalten alle Stirnflächen eine Buche-Leiste zur Abdeckung der MDF-Schnittflächen. Jetzt kommt die Box auf ihre Füße und die beiden etwa 90mm Durchmesser großen, kreisrunden Löcher zur Kabel- und Schlauchdurchführung werden links und rechts Oben in die Rückwand gebohrt. Bei der doppelten Lage (2x19mm) gar nicht so einfach. Bohrer zentrisch ansetzen, einmal von beiden Seiten und von einer dann komplett durchbohren. Das Ansetzen auch von der anderen Seite verhindert ein Außreißen der Oberfläche dort, wenn der Bohrer durch kommt.
Die Deckplatte aus echten Buchen-Vollholz, stabverleimt und desgleichen Links und Rechts als von Außen angesetzte Blenden werden erst nach Lackierung angesetzt und von Innen her angeschraubt.
Die Lackierung des Unterschranks ist bei allen Sichtflächen (außer MDF-Korpusflächen) mehrschichtig. Zuerst wird 2x gebeizt (ohne Zwischenschliff), dann leicht geschliffen (mind. 180er), entstaubt und mit Holzgrund (2x, mit Zwischenschliff) grundiert. Zwischen diesen Anstrichen wird geschliffen. Die Lackierung nach Trocknung und Reinigung des Grundierungsschliffes erfolgte mit Acryl-Klarlack. Es war eine gute Entscheidung.
Die beiden Türen und die Sockelblende Vorn werden separat hergestellt, gebeizt, grundiert, lackiert und ihre Scharniere angeschraubt. Ich habe 165° öffnende Topfscharniere verwendet. Sie lassen sich sehr bequem öffnen und in mehreren Richtung gut einstellen. Habe es nicht bereut, auch wenn sie teuer sind.
Jetzt fehlt dem Unterschrank nur noch der Anbau zweier Türknaufe zum Öffnen / Schließen und der farbige Innenanstrich, dann kann das Becken drauf usw.
Die Kosten lagen bei ca. 280.-€, mit etwas wenger Aufwand geht's sicher auch für rund 250.- €, das schafft kein Schreiner. Wichtig ist aber auch, daß die Konstruktion das enorme Gewicht des Aquariums dauerhaft aushält.
Lg,
Joachim
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