Hallo Annemarie,
erst mal danke für Deine Beteiligung (gilt natürlich auch für alle anderen KollegInnen, die mitgemacht haben).
Mit Amazonia kennt Tutti sich sehr gut aus. Soweit ich (nicht nur von ihm) mitbekommen habe, sind darin bestimmte, säuernde Erden, weshalb bei sehr weichem Ausgangswasser vielleicht ein anderes Soil eher geeignet ist. Frage bitte Tutti dazu, er gibt Dir gern und kompetent Auskunft. Ich weiß nur, daß ADA noch weitere, aber hellere Soils im Programm hat, die vielleicht eher passen. Möglicherweise würde auch die Verwendung einer geringeren Menge hlefen, daß Deine Wasserwerte kontrollierbar bleiben. Die Konsistenz des Soil ändert sich dabei natürlich nicht und wenn es tatsächlich "weich" wird, stimmt entweder mit der gekauften Charge etwas nicht, oder es ist nicht gut geeignet (denn das verdichtet ja den Boden, was eigentlich nicht sein soll). Wäre selbst für eine Stellungnahme von Tutti hierzu dankbar.
Wie Monika schreibt (und auch ich es geschrieben habe) geht es natürlich auch mit reinem Kies, dauert dann halt ein bißchen länger und Du hättest nicht den Puffer des Soils in Sachen Nährstoffversorgung, allerdings auch nicht so einen "Überdosis"-Effekt am Anfang. Ich hatte früher reinen Kies verwendet, davon eine sehr dünne Schicht ins AQ gegeben, darauf Laterit gestreut und dann die Masse an Kies oben drauf. Hatte teilweise noch guten Fasertorf daziwchen, was allerdings auch schnell matschig werden kann und dann nicht gut wäre. Erde, wie es etwa die bekannte amerikanische Autorin Diana Walstad beschreibt, hatte ich so nie verwendet, aber soweit ich mich erinnere, hat das auch hier im Forum jemand ausprobiert. Ich hatte nach Einrichtung dann größeren Rosettenpflanzen, wie z.B. Amazonas, etwas Lehm/Laterit-Gemisch in Form von Düngekugeln, teils zerteilt, in den Kies gedrückt. Das funktionierte recht gut, aber um Mulmabsaugen kam auch ich nicht herum - allerdings gilt das mE auch für Soil-AQen, da sollte man vielleicht auch nicht allen Mulm dauerhaft liegen lassen.
Ich würde grundsätzlich und regelmäßig für ein vernünftiges Maß an Boden"hygiene" sorgen; d.h. regelmäßig zumindest die oberen Schichten absaugen. Zu viel Mulmm zehrt ordentlich Sauerstoff und anaerobe Komplettzustände sind im AQ auf Dauer nicht gut.
Wenn Kies, dann kalkfreien in 1-2mm Körnung (vgl. auch Monikas Äußerungen dazu). Ganz Unten könnte man auch etwas gröberen beimischen, ob das viel bringt ist eher Ansichtsache. Das Problem bei solchen Mischungen ist aber, daß durch Vertikalbewegungen des Materials (Wurzeln führen zu Verschiebungen, hantieren im Becken, gründelnde Fische usw.) ein "Aufwärtstransport" der gröberen Körnung entsteht und die Dinger irgendwann zum Teil obenauf liegen. Nur bei sehr hohen Schichtungen ist das Risiko, wenn man nur weit Unten gröberes Material nimmt, minimiert. Schaden würde es nicht, aber es ist Geschmacksache, ob man es Oben sehen möchte. Mit Kies und der beschriebenen Laterit / Lehm / Tonkugel _ Nachdüngung geht sicher auch.
An Heizern lagert sich Material, das Bestandteile enthält, die durch Erwärmung leicht verfestigt werden, gern ab. Könnte beiDeinem Wasser gut sein, daß hier die geringe Restkalkmenge mit im Spiel ist.
Ich denke, der Nachteil aller AQ-Böden ist, daß ihre "Kraft" irgendwann erschöpft ist (ist ja bei Blumenerde auch so) und entweder mit Kugeln o.ä. nachgedüngt oder der Boden erneuert werden muß. Ich habe zum Nachdüngen gern feines Laterit mit zerriebenen Lehmkugeln und Wasser zu einem Brei vermischt, der gerade noch durch einen Luftschlauch mit Rohr als Verlängerung einer Plastikspritze zu drücken war. Diese Paste habe ich dann punktuell in der Nähe "hungriger" Pflanzen in den Boden gedrückt - Menge nach Gefühl. Das muß man mit Augenmaß machen, sonst verdichtet es den Boden an solchen Stellen zu sehr, aber es geht und die Pflanzen haben positiv drauf reagiert.
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