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Thema: Wunderwaffe Bodengrund (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=3774)


Geschrieben von: unbekannt am: 13.07.2011, 17:31:52
Hallo Norbert,

drücke Dir die Daumen. Solche Mißgeschicke passieren jedem mal, kenne das auch (eine Amazonas raus holen wollen und Du stehst im Nebel).

Hast Du noch einen Innenfilter parat? Den mit feinster Perlonwatte stopfen und Du hast schneller wieder klare Sicht. Aber das hast Du wohl schon selbst überlegt.


Geschrieben von: Beowulf am: 13.07.2011, 17:35:05
hi Joe,

hab leider keinen mehr parat, aber ich seh ja langsam wieder Licht am Ende des Tunnels, wird schon wink2


Geschrieben von: MonikaW am: 13.07.2011, 17:35:48
Ja, normale Härte, bei dem System...
Is halt so...bis morgen is das ja wieder weg...
Trotzdem nervts...deshalb kommt in mein nächstes Becken als unterste Schicht Florapol...Ach da fällt mir was ein...muß ja noch eine Bewertung schreiben hide
VG Monika


Geschrieben von: ecipower am: 13.07.2011, 21:27:25
Zitat von Joe :
Hallo zusammen,

melde mich mal wieder zu diesem Thema.


@alle:
versuche derzeit, Daten zu verschiedenen Soils zu sammeln. Neben Beschreibungen wären mir dabei Messwerte zu pH, KH, (GH,) NH4, (NO2,) NO3, PO4, Fe wichtig, nach Aufguß einer definierten Soilmenge mit einer definierten Menge Aqua dest. gemessen.

Sobald ich genug Daten habe, erstelle ich eine Tabelle und setze sie hier rein. Dann kann jeder nachsehen und, wer möchte, kommentieren. Mit der Zeit sollte so eine ordentliche Erfahrungssammlung zusammen kommen. Ich selbst kann leider bislang nur eigene Erfahrungen zu einem aus Belgien stammenden Soil beitragen. Über ich bin ja nicht allein.


Hallo Joachim,

vielleicht kannst Du ja diesen Daten gebrauchen:

http://aquascaping.f......w.de/aquascaping/naehrstoffe/111-ada-aqua-soil-analyse


Geschrieben von: unbekannt am: 13.07.2011, 21:34:55
Hallo Engelbert,

ja, kann ich. Vielen Dank für den Link, der auf jeden Fall gut zu gebrauchen ist. Mir fehlen noch die Daten zum AQ-Wasser, aber die bekomme ich vielleicht aus Norddeutschland (habe einen Händler angeschrieben, der das Soil anbietet). Abwarten. Vielen Dank, Du hast mir damit wirklich ein großes Stück geholfen.


Geschrieben von: unbekannt am: 03.10.2011, 11:19:29
Hallo zusammen,

hier ein Anfang, auch um zu prüfen, wie diese Darstellung ankommt:

SOILs

Hersteller: AquaticNature, B-8800 Roeselare, Belgien
Typ: FertiSoil, 3-5mm Körnung
Farbe: dunkelgrau-schwarz
Konsistenz: kugelig rund, ohne scharfe Kanten, glatte Oberfläche mit feinsten Poren, fest, steinig
Gebinde: Beutel à 5kg (ca. 4,5L)
Anwendung: laut Hersteller ungewaschen anwenden, keine Mengenempfehlung
[der Autor empfiehlt kurzes Auswaschen in handwarmem Wasser, um
staubfeine Partikel vor der Einbringung in’s AQ zu entfernen]
Meßwerte: in frischem Leitungswasser (weich – mittelhart),
frisch angewendet
pH sinkt von 7-7,2 auf 6,2-6,4
KH sinkt von 6-7 auf 3-4
GH entsprechend
weitere Parameter nicht gemessen
Erfahrungen: Wirkung läßt mit jeder Woche mehr und mehr nach; d.h. die
Absenkung von pH und KH verschwindet allmählich, nach etwa 6
Monaten war in rund 65-70L Wasser nichts mehr nachweisbar.
Diskussion: Die Wirkung von 5kg in einem 85L AQ, mit Nubix-Kies schwarz in
1-2mm Körnung etwa gleichhoch überschichtet, auf den Wuchs von
Rosettenpflanzen ist positiv, die Entwicklung einer Bodenfauna
wird nicht gestört, sondern offenbar gefördert. Als nachteilig
empfindet der Autor die nach ca. 6 Monaten nicht mehr
vorhandene Wirkung der pH- und KH-Senkung, als vorteilig die
Tatsache, daß die Konsistenz des Soil erhalten bleibt und es
daher bei einer Neugestaltung wieder ausgesiebt / entfernt und
durch neues Material ersetzt werden kann (was nicht bedeuten
soll, daß eine halbjährliche Neueinrichtung empfohlen wird,
sondern nur daß die erneute Verwendbarkeit des Nubix-Kieses
möglich ist). Da ein AQ idR erst ab 6-12 Monaten Standzeit
biologisch rundum stabil ist, kann der Autor dieses Soil nur
denjenigen empfehlen, die nach ca. 6 Monaten sowieso eine
Umgestaltung planen, anders ist der zu betreibende Aufwand zu
hoch und mit gewissen Risiken verbunden.
Einschätzung: kurzzeitig gut brauchbar, für Dauereinrichtungen eher
ungeeignet.
Hinweis: das gleiche Material führt der Hersteller auch in feinerer
1-2mm Körnung, ist im Handel aber schlechter erhältlich


Geschrieben von: unbekannt am: 04.10.2011, 10:45:47
Hallo zusammen,

da leider niemand antwortet, mache ich mal weiter, in der Hoffnung damit wieder etwas Reaktion zu bekommen.

Früher als es noch keine Soils gab, mußte man die Wasserwerte pH und KH (sowie ggf. GH) auf andere Weise regulieren (zum Teil auch heute noch) und im Boden auf andere Weise ein entsprechendes Klima herstellen.

Im Wasser tat man das per Ionenaustauschharzen, als Teil- oder Vollentsalzer in einer (Plexi-)Glassäule mit entsprechendem Durchlauf zum AQ, später dann auch mittels Umkehrosmoseanlagen. Bei größeren Unterschieden zwischen vorhandenen Werten im Leitungswasser und gewünschten Wasserwerten im AQ muß man heute noch so nachhelfen, weil wahrscheinlich kein Soil das auf Dauer schaffen wird, zumindest nicht bei sehr großen Wasservolumina im AQ.

Im Boden machte man das durch Zugabe von Schwarztorf in krümeliger oder Faserform, durch Lehm- und / oder (später) Lateritgranulatbeigabe.

Alles hat Vor- und Nachteile.

Der größte Nachteil von Soils aller Art ist ihr Preis, wobei man fairer Weise berücksichtigen sollte, daß gute Soils auch Dünger und andere Kostenfaktoren zumindest reduzieren können (und idR auch tun). Wie gut und nachhaltig Soils ihre positiven Effeke "leben" (vgl. z.B. FertiSoil, nach ca. 6 Monaten starkt nachgelassene Wirkung), inwieweit sie vielleicht über's Ziel hinausschießen (vgl. z.B. die problematische Bepflanzung mit HCC in frisches Amazon / Amazon II), sollte man daher vorab genau recherchieren, auch, welches Soil für die eigene Situation am besten geeignet scheint. Sicher spielen auch die Ausgangswerte des Leitungswassers eine Rolle z.B. beim Ressourcenverbrauch der Soils, der Massivität der Wasserbeeinflussung usw.

Der unbestreitbare Vorteil von Soils ist ihre Unterstützung des Pflanzenwuchses, wobei, von der Logik her, am meisten Rosettenpflanzen profitieren dürften und unter den Stengelpflanzen vor allem jene, die ein Wurzelwerk bilden, das sie nicht nur zur Verankerung, sondern auch (zumindest teilweise) zu ihrer Ernährung nutzen. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist ihre Pufferwirkung hinsichtlich der anschließenden Flüssigdüngung; d.h. Soils helfen uns, die kritische Phase des langsam anzusetzenden Düngens mittels Flüssigdünger zu überbrücken und geben uns mehr ZEit und Spielraum, hierfür die geeigneten Düngergaben zu finden. Das ist ein beachtlicher Schritt, da gerade in der Anfangsphase eines neu eingerichteten AQs über etliche Wochen bzw. Monate hinweg ein heftiges Hin und Her im AQ-Milieu besteht und schon kleine Unregelmäßigkeiten zu großen Problemen (starke Veralgung usw.) führen können.

Ohne Frage geht es auch heute noch ohne Soils, doch das erfordert mehr Geduld, Wissen und Gefühl, Faktoren, die in unserer heutigen Zeit leider immer mehr ins Hintertreffen geraten. Es wäre mE falsch, deswegen zu Soils zu raten und das möchte ich auch nicht, aber es wäre auch irreführend, Soils generell zu verteufeln, immerhin sind sie eine Option, sofern richtig gewählt und angewendet. Doch genau hier fangen die Schwierigkeiten damit an. Alles, was wir bislang zu Soils wissen, sind mehr oder minder vollständige bzw. dürftige Angaben zu Konsistenz, Farbe, Form, evtl. ein paar Wasserwerten und ihr Anfangsverhalten im AQ. Zu letzterem liegen mE bislang eher dürftige Daten vor, weshalb ich es für sehr wichtig halte, hierzu mehr Daten zu sammeln und, entsprechend strukturiert, zu publizieren, um zumindest eine bessere Orientierung geben zu können.

Erfahrungswerte sind ein wichtiger Faktor dabei, Meßwerte ebenso, genaue Beobachtungen und Beschreibungen bilden eine weitere Informationssäule.

Desgleichen gilt auch für gebrannte Tonerden, wie z.B. Manado oder andere. Deren Eigenschaften resp. Verhalten, neu ins AQ gebracht, ist noch mal etwas Anderes und gerade deswegen ist es wichtig, auch hierzu Daten zu sammeln und strukturiert zu veröffentlichen.

Das fatale an der Thematik ist u.a., daß hier idR recht emotional diskutiert wird (bin auch nicht gefeit, bemühe mich aber immer wieder um mehr Sachlichkeit), wodurch eine Schwarz-Weiß Sicht entstehen kann, die uns nicht weiter, sondern in eine Sackgasse führt. Wie mit allem im Leben, muß man sich, um weiter zu kommen, auch mit dieser Materie etwas eingehender befassen und versuchen, durch Versuch und Irrtum, Informationssammlung und -auswertung sowie eigene Erfahrung zu lernen.

Ich bitte Euch daher alle, zu diesem Thema beizutragen, Eure Erfahrungen und möglichst auch Messungen beizusteuern und zu beschreiben. Ich bemühe mich dann gern um eine Ordnung, Analyse, die ich selbstverständlich wieder zur Diskussion stellen möchte.

Die konventionell; d.h. ohne Verwendung von Soils eingerichteten AQen sind dabei genauso wichtig - Erfahrungen mit Sand, Kies, Erde usw. Also auch hier: bitte schreibt dazu. Vielen Dank vorab.


Geschrieben von: Garnele am: 04.10.2011, 13:33:44
Hallo Joachim,
vielen Dank für Deine ausführliche Erläuterung über Soil´s es ist für M I C H total interessand.Hatte ja schon vor längerer Zeit angedeutet,daß ich mein 1,20m Becken neu machen m u ß da es schon fast 5 Jahre auf dem Puckel hat und das Wasser nicht mehr klar wird.Habe eine Bodenheizung drin(was ich nichtmehr machen würde,da mein HC immer aufgeschwommen ist) grmpf ca.3cm Kies,darauf 5cm AmazoniaII und dieses "Zeugs"zersetzt sich mit der Zeit und lässt das Wasser eintrüben.Da wir seeehr weiches Wasser haben,GH 4,KH 3,da diese Wehrte immer schwanken muß ich mir nun neue Wehrte holen v.Wasserwerk denn da hängen ja noch einige Sachen mit an.Zudem hat sich wohl die Heizung total mit diesem zersetzten Kram,zugesetzt.Also,alllles raus und neu gestalten,dabei dachte ich nur ein reinen grobkörnigen Kies von 8cm und im Vordergrund eine weiße Sandzone.Würdest Du mir raten wirklich n u r Kies oder denkst Du dann wachsen die Pflanzen nicht??Wollte dann Punktdünngung(an jede Pflanze)Tonkugeln,was hälst Du Davon,Deine Meinung trösten wäre mir sehr wichtig da Du viel davon verstehst.Werde anschließend wenn das AQ "läuft" ,berichten über meine gesammelten Erfahrungen.
LG
Annemarie.


Geschrieben von: Ursula am: 04.10.2011, 14:24:04
Hallo Joachim,
ich weiß jetzt nicht ob meine Erfahrungen auch gelten?.
Aber ich schreibe mal.
Die ersten Becken vor Jahren eingerichtet mit Kies, mit sehr groben Kies.
Gefiel mir gut und gedüngt habe ich damals mit diesen Lehmkugeln.
Damals habe ich immer den Boden mit einer Mulmglocke gesäubert, so etwa einmal im Monat.
Das jetzige AQ betreibe ich mit weißem AQ Sand, bei 120cm Länge, 35 Kilo.
Das erste halbe Jahr düngte ich mir Flüssigdünger, täglich, dann hörte ich auf wegen der Garnelen.
Jetzt läuft das AQ gänzlich ohne Düngung und mit diesem weißen Sand sehr gut.
Allerdings wachsen tatsächlich nicht alle Pflanzen gleich gut, obwohl ich oft Ableger von Pflanzen im Becken entnehme, die da, an dieser Stelle sehr gut wachsen und an anderer Stelle im AQ rumkümmern, sehr seltsam.
Solche Schnecken die den Boden durchpflügen habe ich nicht.
Einige wenige Mulmecken dafür schon.
Ich hoffe ich habe das Thema nicht so sehr verfehlt.


Geschrieben von: MonikaW am: 04.10.2011, 14:42:53
Hallo Annemarie, mit feinem Kies 1-2 mm wächst es auch ohne Bodendünger wunderbar...Die Pflanzen, die gerne bissi mehr bei den Füßen haben kriegen ab und zu eine Kugel und gut rolleyes
Da kann man auch eine Bodenheizung drin haben und trotzdem prima den Boden mit der Mulmglocke bearbeiten...
An der Bodenheizung liegt es nicht, wenn Dein HCC hochtreibt...da muß was anderes schuld sein...
VG Monika