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#  11.02.2011, 17:20:00
Hallo,
nach ca. 1 Jahr Standzeit, haben sich im Laufe der Zeit im Kies div. "Sedimentschichten" gebildet. (die obere ist heller, die untere "dunkler")
An der Stelle wo die Garnellen gefüttert werden und wo der Filter hängt ist die Schicht "dicker" (Bild unten)

Mir ist soweit klar, das in diesen ganzen Schichten wichtige Filterbakterien leben - was mir hingegen nicht klar ist, ob der Kies irgendwann in einem AQ dennoch ausgewaschen werden sollte?
Finde nur widersprüchiges Aussagen dazu wie:
# Mulm immer alles absaugen
# Mulm nie absaugen
# nur obere Mulmschichten aber niemals die unteren.

3 Varianten und Möglichkeiten, was stimmt, was tuen oder nix tuen?

thx. Olaf


MonikaW

(Moderator)




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#  11.02.2011, 19:00:43
Hei, das hab ich auch diesen Winter hinter mir...
Ab und zu muß der mal durchgewaschen werden...
Bei Dir reicht warscheinlich so tief zu gehen, wie "dunkler Dreck" drin ist...steht ja erst ein Jahr
Darunter sind Sauerstoffarme Zonen, die auch Nitrat in STickstoff umwandeln können...Wenn es verdichtet ist, bildet sich allerdings Schwefelwasserstoff...soweit sollte man es nicht kommen lassen.

Hab auch die Erfahrung gemacht, das diese Stoffe(unter anderm Salpetersäure,die bei der Nitrifikation entsteht) im Bodengrund die Schneckengehäuse zerstören...
Is grad wieder soweit...sobald bei mir ein Becken ein halbes Jahr steht, bekommen die Schnecken Korrosionsschäden, die nicht mit nochsohäufigen Wasserwechseln behoben werden können...auch Zugabe von KH+, Heilerde und Montmorillonit hat nicht wirklich geholfen...
Dabei fällt auch KH(wird bei Nitrifikation verbraucht) und in der Folge der PH..
Nur Bodengrund und Filter reinigen hilft dagegen...Im Garnelenforum is man sich einig, das es auch den Garnelen schadet...
Sicher, im Bodengrund laufen wichtige Abbauprozesse ab...allerdings produzieren die halt auch diese Säuren, die den Tieren schaden...
Deshalb finde ich es gut, das Du es angehen möchtest...
Ein 54 Literbecken würd ich auf 4-6 Wasserwechsel reinigen...also immer eine Ecke vornehmen, den Kies absaugen und sauber durchwaschen(hast Du Düngergrund? Dann nur bis zu der unteren Schicht)...dann ist es nicht so krass auf einmal...und bis Du in der letzten Ecke fertig bist, haben sich in der ersten schonwieder neue Bakterien gebildet...
Man kann es auch Hauruck auf einmal machen...aber das ist ein Eingriff, der schon Neueeinrichtung nahe kommt...
Früher hieß es, man muß alle 4 Jahre den Bodengrund komplett ausräumen, auswaschen oder neu machen...
Das kann man damit umgehen...In unserm CPO-becken, das jetzt seit 4 Jahren steht, war es schon hart an der Grenze...Der Boden hatte schon angefangen zu müffeln...allerdiings ist das 3mm Glanzkies, in dessen Zwischenräume sich jeder Schmodder fängt...bei feinerem Bodengrund ist das nicht so schlimm...da bleibt der Dreck mehr oberflächlich...wenn man keine Wühlenden Fisch hat...
Is nicht schlimm, wirst sehen...
VG Monika
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><
# Mulm immer alles absaugen
# Mulm nie absaugen
# nur obere Mulmschichten aber niemals die unteren.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Alle drei Aussagen haben ihren Grund...je nach dem was man bewirken will...
1. Mulm besteht zum Teil aus Phosphat und Eisen, wenn gedüngt wird...
Das will man nicht, wenn man Pflanzenbecken hat.Eisen und Phosphat sollen verfügbar sein. Außerdem werden da Tierexkremente abgebaut, was obiges Problem mit den Schnecken hervorruft...allerdings ist es auch ein Nährstoff(NPK) und Co² Quelle
2.In Fischbecken hilft der Mulm beim Schadstoffabbau und kann helfen Probleme zu vermeiden
3. Auch oben beschrieben...in schwach bepflanzten Fischbecken kann es Probleme
mit Nitrat geben...dann übernehmen die Bakterien in den Sauerstoffarmen Zonen die Veratmung und basteln Stickstoff daraus, der über die Atmosphäre entweicht...

Wenn ich was nicht richtig ausgedrückt habe, bitte ich um Berichtigung...
In Chemie bin ich nicht so gut...aber es interessiert mich sehr, was da abläuft


Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  11.02.2011, 19:40:46
Hi,
also Luftblasen kommen aus dem Kies nicht und müffeln tut es auch nicht (das Blitzlicht gibt die Schicht dunkler wieder als sie tatsächlich ist)
Wühlt man drin rum, ist das wie feiner "flockiger" Staub - also es ist keine feste stinkige matschige Konsistenz oder so wie man es in Teichen kennt wenn der Boden fault und kurz vorm "kippen" ist.
Die Schicht ist auch nicht überall gleich tief, das neue pic zeigt die Seite (wo viele Pflanzen stehen und weniger von diesem blöden grobkörnigen Kies), da ist auch eigentlich kaum was zu sehen.

Das Problem was ich beim säubern allerdings sehe ist das man diese Kiesgröße nicht absaugen kann.
Ich denke ich werde versuchen beim 54L immer mal paar Kiesel mit der Zeit zu entfernen und etapennweise die stärker vermulmten Bereiche reinigen und dann auch "feineren Kies" in den Bereichen verwenden. hide


Wenn ich allerdings in mein 12L Nano gucke, frage ich mich wie man sowas säubern soll?
Dort ist ein dichter Perlkrautrasen und wenn ich an dem Teppich ziehe, habe ich nachher die ganze Bepflanzung vom Nano draußen. traurig
So ein Pflanzengewirr und Teppich kriegt man aber doch nachher nichtmehr vernünftig eingepflanzt und man müßte dafür später alles zerstückeln ums nachher zumindest in kleinen Teilen wieder eingepflanzt zu kriegen.
Nur, ist es wirklich sinnvoll alles komplett zu zerlegen und rausrupfen? confused2
(das müßte ich im Nano tuen um an den Kies zu kommen)


grüße olaf


MonikaW

(Moderator)




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#  11.02.2011, 19:52:18
Hei, das frag ich mich auch grad mit den Bodendeckern...
In dem Becken wo die ganze Zeit meine schönsten Schnecken drinwaren, haben sich jetzt schön die E. Tenellus parvula und die E. Bolivianus ausgebreitet...
Aber jetzt fangen die Schnecken an und bekommen "Wasserwechselringe"
Das war das letzte halbe Jahr überhauptnicht...
Also müßt ich was machen...Aber wie ao3
Vielleicht ist das mit ein Grund für die Neueinrichtungswut der Aquascaper?
Nee, nicht die Gehäuseschäden der Schnecken...einfach das Bedürfniss den Bodengrund mal abzusaugen und den Eisenschlucker rauszuholen...
Eigentlich ist es ja nicht so schlimm, wo gesunde Pflanzenwurzeln im Bodengrund sind...da hatte dochmal jemand ein Bild von eingestellt...Robert? Ecki?
Ich suchs mal...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  11.02.2011, 22:29:08
Hallo zusammen,

das würde aber dann heißen, dass Sand als Bodengrund, klar im Vorteil gegenüber Kies ist oder?
Ich rede jetzt nicht von extrem feinen sand, sondern so am 0,6 - 2mm Körnung?


MonikaW

(Moderator)




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#  11.02.2011, 23:33:59
Hei, klar...der ist sowieso im Vorteil, weil die Pflanzen das lieber mögen...
Nur der helle feine Sand is bei meinen Garnelen ständig verdreckt...
Da kommt man mit Absaugen kaum nach...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  11.02.2011, 23:45:29
hey,

ja das der klar im vorteil ist, weil die pflanzen das lieber mögen....
da hört und liest man ja alles mögliche....

hast schon mal jemand von euch diesen Dehner-Aquariensand/kies benutzt, ist so ne hausmarke. gibts in 0,6-1,2 oder 1-2mm, sieht wie mittelbrauner Sand aus nur etwas gröber, den werd ich wohl mal probieren, was meint ihr den kleineren oder größeren?

sebastian


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#  12.02.2011, 05:18:13
Durch die Strömung entstehen in (m-)einem Aquarium Stellen, an denen sich der Mulm stärker ansammelt und den Kies einsinkt. Dort stecke ich die Saugglocke/den Mulmsauger bis fast zum Bodenglas hinein und sauge an der Stelle solange ab, bis das Wasser in der Glocke Mulmfrei aussieht. Im Grunde ist das wie Kies waschen.

Bei den Bodendeckern ist das logischerweise nicht so einfach, einerseits wegen den Pflanzen selbst, andererseits wegen den mutmaßlich darin befindlichen Tierkindern.

Gruß,
Thomas


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#  12.02.2011, 11:40:52
Hallo,
habe zu dem Thema einiges interessantes gefunden, was ich gern in die Runde mit einbringen möchte:
http://www.aquaristik-hilfe.de/faq06.htm
http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/AnfaengerfragenPflegearbeiten/Mulm
Link A.) sagt es ist schlecht
Link b.) es ist gut (in Grenzen)
Sofern ich das richtig verstehe, läuft die Grundaussage bei beiden Aussagen allerdings auch darauf hinaus das Mulm wohl erst problematisch wird wenn der Sauerstoffgehalt im umströmenden Wasser zu niedrig ist da dadurch die Bakterien im Mulm absterben würden und das ganze gammelt dann + gibt somit Schwefelstoffe etc. frei.
Im Umkehrschluß hieße das allerdings, da der Kies bei mir sehr grob ist, wird er der Logik nach auch besser durchströmt als feiner Kies - was wiederum hieße solange die Pflanzen sichtbar blubbern und viel Sauerstoff produzieren, wird aufgrund der hohen Sauerstoffsättigung im Wasser vermutlich auch erstmal nicht gammeln können.
Sehe ich das soweit richtig (?)

Dann noch eine ganz andere Meinung:
http://www.drak.de/vb/sonstiges/503-mulm-belastet-hilft.html
Dort wird gesagt, es ist egal wieviel Mulm - denn einmal zersetzter Mulm kann nicht mehr schädlich werden. confused2
Schädlich wäre nur wenn viel Mulm aufeinmal gebildet wird (also der Zersetzungsprozewss wäre schädlich, doch nicht das Endprodukt)
Lese ich zum ersten mal sowas, hmm - stammt aber von Drak - was ist davon zu halten?


Die Mulmschicht ist bei mir an der Front am höchsten, da es bislang immer eine Freifläche zum füttern war.
Bei dem ganzen ist mir aufgefallen, das ein späteres einpflanzen von Perlkraut an der Front scheiterte - die Pflanze kümmerte in diesen vermulmten Bereichen sichtlich. Vor ca. 1Monat setzte ich Marsilea an diese "vermulmten Stellen" - die Pflanze hingegen verhielt sich ganz anders und wächst insbes. an den vermulmten Stellen außerordentlich kräftig.
Persönlich weiß ich nicht wie ich das einschätzen soll, ist das jetzt gut oder schlecht, wenn bestimmte Pflanzen vermulmte Bereiche mögen und was machen sie anders bzw. was verwerten sie vom Mulm was andere Pflanzen anscheinend nicht (ab)können?



@Monika
Wg. der Schnecken: Das Wasser ist bei uns sehr weich, die Gehäuseschäden bei den PHS sind in dem alten AQ diegleichen wie in meinen neuem 2.5L Nano. Sie haben bislang nicht mehr und auch nicht weniger Gehäuseschäden, mit der Zeit werden die Gehäuse teils was weißlich, bei den Blasenschnecken tritt das hingegen bei mir nicht auf.
grüße olaf



MonikaW

(Moderator)




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#  12.02.2011, 13:49:53
Hei Olaf,
die Frage ist immer, wie wissenschaftlich die Meinungen im WWW sind...sind sie belegt?
Oder sind es Jahrelange eigene Erfahrungen? Kann man alle Aquarien in einen Topf schmeißen?
Bei mir ist es mit den Schnecken so, das sie selbst bei extrem weichem Wasser schöne Gehäuse bilden...Fast schon bis Säuresturz...
Dann plötzlich tritt innerhalb einiger Tage die Wende ein und es enstehen am vorderen Rand des Gehäuses(wo es wächst) besagte Schäden...mehr Wasserwechseln hilft nix...Bodengrundreingung und Filterreinigung dagegen schon...

Wegen Perlkraut und Kleefarn...
Die haben einen ganz andern Habitus...Perlkraut ehr zart, brüchig und schnellwachsend...Kleefarn ehr hart, zäh und langsamwachsend...
Vielleicht liegt es daran, dass das Perlkraut empfindlicher gegen Zersetzungsstoffe ist?
Manche Pflanzen können mit ihren Wurzelausscheidungen(auch Sauerstoff) den Wurzelbereich von Fäulnis freihalten..

Man sollte zwar meinen, gröberer Bodengrund wird besser durchflutet, aber das stimmt nur am Anfang...es fallen deutlich mehr Futterreste, Kot und Schwebeteilchen dazwischen, die die Strömung verhindern...dann sind wir genausweit wie mit feinem Boden...wenn nicht sogar noch Sauerstoffärmer...

Das Mulm nach der Zersetzung tot ist, stimmt nur zum Teil...es kommt ja immerwieder was dazu und solange sterben die Bakterien nicht aus, sondern werden immer mehr...Mehr Bakterien, mehr Auscheidungen...und auch tote Bakterien, die ihren Lebenszyklus beendet haben, zersetzen sich, wenn man sie nicht entfernt...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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