Hallo zusammen,
um Verwirrung zu vermeiden: Robert hat mindestens zwei wichtige Themen im Zusammenhang mit LEDs nochmals angesprochen. Darauf möchte ich noch mal eingehen.
1. Die Wärmeabfuhr von den LEDs
Sie ist in der Tat wichtig für eine möglichst lange Lebensdauer. Seriöse Anbieter von LEDs geben sowohl die maximale Betriebstemperatur an, bis zu der eine angegebene MTBF (frei übersetzt: mittlere Betriebsdauer ohne Ausfälle) auch erlebbar ist.
Das bedeutet, daß man eine ausreichende Kühlfläche schaffen muß, um die Betriebswärme der LEDs zuverlässig abzuführen (und Hochleistungs-LEDs erreichen locker deutlich über 100°C !), bevor die LED Schaden nimmt. Am besten bleibt man dabei deutlich unter der angegebenen maximal möglichen Betriebstemperatur (ich würde immer anstreben, sie nicht wärmer als maximal 40°C werden zu lassen, soweit möglich).
Das bedeutet auch, daß der wärmeleitende Kontakt NICHT unterbunden werden darf (worauf Robert zu Recht hinwies), also über elektriosch ABER NICHT THERMISCH isolierenden Wärmeleitkleber, Wärmeleitpads oder Wärmeleitpaste (dann die LEDs mechanisch und elektrisch isoliert befestigen) mit der metallenen Kühlfläche verbunden sein sollte.
Die Kühlfläche sollte man großzügiger bemessen, als evtl. angegeben - das schadet nie. Da Wärme nach Oben steigen möchte, muß auch dafür gesorgt sein, daß sie das kann; d.h. es muß für ungehinderte Ableitung der Wärme nach Oben und Zufuhr kühler Luft von Unten gesorgt werden.
2. Die Stromersparnis:
Sie ist eher gering einzustufen, aber bei sinnvoller Planung durchaus registrierbar. Die Investition in LEDs sehe ich im Moment eher als eine in eine viel variablere Beleuchtung, als das mit LSR (LeuchtStoffRöhren) so machbar wäre und eine, die eine wesentlich gezieltere Lichtführung über dem AQ ermöglicht.
Von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der LED-Technik ist auszugehen, da es einen riesigen Markt dafür gibt. Die sachgerechte Entsorgung von LSR ist durch Umweltschutzbedingungen problematischer, als die von LEDs. Die Herstellkosten von LEDs sind günstiger - alles Gründe für die Hersteller, hier weiter zu entwickeln und zu investieren.
Mit sinnvoll geplanten LED-Beleuchtungen für AQen lassen sich m.E. realistisch bis etwa 20% Stromkosten sparen. Ein wichtiges Kriterium ist die Lichtleistung pro Fläche und Wassersäule; d.h. wenn man sich in der Höhe der Wassersäule einschränkt (z.B. nur 40cm) und die zu beleuchtende Fläche ausrechnet, dabei einen Wert von etwa 8000 Lumen pro Quadratmeter einhält, wird man Erfolg haben und kann, plant und baut man geschickt, Strom sparen, besonders, wenn man die Wärmeableitung großzügig dimensioniert hat. Wer es wie Sergio macht und die Abwärme auch noch für sein AQ nutzbar macht, spart auf alle Fälle. Ich kenne keine LSR-Konstruktion, die das möglich macht, es sei denn, man nimmt wasserdichte Fassungen und setzt die Röhre als UW-Leuchte ein. Doch das wird man zumindest für mehrere Leuchten und ala Dauerlösung sicher nicht im Sinn haben, denn, von den hohen Kosten und Lebensgefahr bei einem Defekt mit Netzstrom abgesehen, hat man man Blendeffekte und es sieht einfach Sch... aus.
Einen entcheidenden Platz in der LED-Technik nimmt die elektronische Steuerung ein. Hier stehen wir erst am Anfang und durch Weiterentwicklungen in diesem Bereich, ebenfalls kostengünstig für die Industrie realisierbar, läßt sich mit Sicherheit noch einiges aus der LED herauskitzeln, was sich letztlich auch am Portemannaie bemerkbar machen dürfte (wobei die einmaligen Anschaffungkosten gekaufter Technik im Moment noch hoch liegen). Auch die Technik der LEDs selbst wird noch zulegen und höhere Lichtausbeuten pro LED ermöglichen. Das hat sicher alles auch Grenzen, aber da ist noch ordentlich "Musik" drin.
Ein Cube üblicher Abmessungen ist mit einmaligen Anschaffungskosten zwischen etwa 80.- bis 120.- € heute problemlos mittels LEDs beleuchtbar - bei sehr guten Erfolgen in der Pflege selbst anspruchvoller Pflanzen. Käufliche Lösungen gibt es, aber die schlagen heftig zu Buche, mit gut den doppelten Kosten wäre zu rechnen. Das empfinde ich auch als zu hoch. Ich hoffe, mittels gesammelter Erfahrungen und einer Idee diese Kosten auf etwa 150.- € drücken zu können, wobei man mit einer solchen Konstruktion in Serie gehen könnte. Ich kann das nur entwickeln, bis zur Musterreife bringen, den Rest müßte jemand anderer übernehmen oder ich kalkuliere es als Einzelanfertigung. Das bedeutet, daß bei meiner Planung als modulares Konzept gewisse Optionen zur Variation bestehen, aber keine endlosen Möglichkeiten, denn das würde sich so nicht realisieren lassen - wäre aber auch nicht nötig. Die Ideen dazu habe ich im Kopf, denke, bald auch auf Papier. Um mich vor Trittbrettfahrern, die Ideen mopsen und selbst vermarkten, zu schützen, muß ich damit jedoch zurück halten und kann es dann zugänglich machen, wenn es soweit ist. Bis dahin bitte ich um Geduld. Diese Idee hatte ich nicht von Beginn an, sie hat sich aus verschiedenen Gründen erst im Laufe meiner eigenen Versuche entwickelt. Und ich finde es ok.
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