Hallo,
hatte heute, anläßlich einer Bestellung, ein ausführliches Telefonat mit einem Techniker eines LED-Versandes. Thema war zum einen die geschickteste Energiespeisung für flexible LED-Strips und zum anderen waren es die Ausfälle von LEDs bei solchen Strips sowie weitere Fragen zu seltsam anmutenden Erscheinungen.
Der Gesprächspartner machte auf mich einen recht kompetenten und sachlichen Eindruck, der Gesprächsverlauf war freundlich, der Service an sich recht kundenorientiert.
Zur Energiespeisung von flexiblen LED-Strips wurden auch hier stabilisierte NTs empfohlen, die etwa 20% Reserve bei der Wattleistung mitbringen, also bei in meinem Fall 12V= nicht grenzlastig betrieben werden müssen und deren Restwelligkeit des Ausgangsstroms entsprechend niedrig liegt. Auch von anderen Anbietern erhielt ich unisono jene Auskunft. Sofern es ein LPS/LPV geprüftes/zertifiziertes NT dieser Auslegung ist, liegt man wohl an dieser Stelle ohne KSQ auf der sicheren Seite. Soweit, so gut.
Die Tatsache, daß bei meinen Strips, wie vorgesehen auf ein 3x die Stripfläche messenedes Alu-U-Profil zur Wärmeableitung geklebt, auf dem Layer an jedem Plus-Pol dunkle Verfärbungen zu sehen sind, an den Minus-Polen jedoch nicht, führte der Techniker auf eine chemische Reaktion mit dem den Layer halbkreisförmig bedeckenden Silikon zurück. Es sei unwahrscheinlich, daß die Unterseite des Layer mit dem Scotch-3M-Wärmeleitklebeband hierfür verantwortlich sei, so meinte er. Das ginge daraus hervor, daß ein Teil meiner Strips fehlerfrei, ein anderer Teil fehlerhaft sei und überall das gleiche Tape benutzt werde. Hmh, das schien mir nicht ganz so schlüssig, aber erst mal sehen. Das Blindwerden des Silikon der erkalteten Strips deutet allerdings darauf hin, daß es hier irgendeine Reaktion geben muß, denn die warmen (bestromten) Strips sind eine viertel Stunde nach Einschalten glasklar, was nahe legt, daß es im feuchten, knapp bemessenen Raum unter der Abdeckung zum Eindringen von Feuchtigkeit kommen dürfte, die diese Reaktion zumindest initiiert oder fördert. Der Techniker erklärte weiter, daß essigsäurehaltiges Silikon, wie bei AQ-Silikon üblich, zu chemischen Reaktionen mit der Oberfläche der LED-SMDs führe und diese beschädigen würde (solange das Lösungsmittel noch im Silikon ist). Nochmal hmh, diesmal aber eher mit Blick auf den Hersteller meiner Strips, denn falls das stimmen sollte, macht der möglicherweise etwas falsch.
Ich möchte daher jedem von Euch, der plant, solche Strips zur Beleuchtung von AQen zu nutzen, folgendes raten:
1) Nehmt keine silikonbeschichteten, sondern "normale" LED-Strips, die ihr anschließend (nach ihrer Montage) entsprechend selbst "isoliert".
2) Benutzt eine dünne Acryllackschicht, um das Alu-Kühlprofil gegen den Strip zu isolieren; d.h. die Kontaktfläche vor Montage der Strips damit dünn einstreichen, trocknen lassen usw., erst dann die Strips drauf kleben und wenn sie drauf sind, nicht mehr lösen!
3) Benutzt ein dünnflüssig eingestelltes PMMA (Acrylglas, flüssig), um die zuvor mit Alkohol entfetteten Strips auch Oben und seitlich zu isolieren. Dabei sollte das PMMA die Oberfläche der LEDs nicht oder nur sehr dünn überziehen. Man kann auch Silikon auf alkoholischer Lösungsmittelbasis verwenden.
4) Befestigt die mit Strip beklebten Alu-Kühlprofile frei über dem AQ, aber möglichst nicht innerhalb einer geschlossenen AQ-Abdeckung - nehmt ein Netz im Rahmen, um Tiere am Herausspringen/Ausbüchsen zu hindern, keine Deckscheibe.
5) Isoliert alle Verbindungsstellen etc. sauber und dauerhaft gut mit geeignetem Silikon.
6) Sorgt für etwas Luftzirkulation an den LED-Profilen.
Mit diesen Maßnahmen, hoffe ich, wird es wirklich klappen, dauerhaft, ohne Ausfälle von LEDs.
Die bei mir vorgekommenen LED-Ausfälle könnten folgende Ursachen haben:
a) Undichigkeit der Isolation unterseits der Strips (also auf der Klebebandfläche) wegen Wiederablösen und erneutem Aufkleben an ein paar Stellen.
Das solltet Ihr unbedingt NICHT machen.
b) Materialprobleme durch herstellerseitige Verwendung ungeeigneten Silikons.
c) Verarbeitungsprobleme durch unzuverlässige Isolation herstellerseits.
d) Betriebsprobleme durch Verwendung eines ungeeigneten NTs.
e) Betriebsprobleme durch ungeeignete Parallelschaltung der Strips am Ausgang des NTs (obwohl so empfohlen worden).
Bislang kenne ich die wahre(n) Ursache(n) nicht und ob ich es je werde, ist noch offen. Aber ich bleib' dran. Zunächst muß ich auf die Zusendung von 3m Wärmeleitklebeband warten, wie es von Scotch-3M standardmäßig an diesen Strips verwendet wurde. Dann erfolgt der Zusammenbau der neuen LED-Strip-Beleuchtung. Danach nehme ich mir die "alte" LED-Strip-Konstruktion vor und versuche, das Problem zu analysieren. Mal sehen, ich bin gespannt.
Fest steht für mich jedenfalls, daß für solche Strips eine KSQ nicht erforderlich scheint und man bis etwa 20% unter die vom Hersteller angegebene Strecke Stripabschnitte auf geeignete Weise in Reihe geschaltet betreiben sollte/kann.
Fest steht für mich auch, daß eine geeignete Isolation wichtig ist und es steht für mich fest, daß die Verwendung im Feuchtraum zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung des AQ NICHT angestrebt werden, sondern die LED-Kostruktion von Luft umgeben sein sollte.
Wenn ich nicht schon mit Teilen entsprechend ausgestattet wäre, die ich nicht ungenutzt lassen wollte, würde ich heute ein 24V-System vorzeihen, da dann die anliegenden Ströme kleiner ausfallen bzw. noch mehr Leistung nutzbar wird.
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