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#  02.05.2008, 13:12:51
Hallo,

ich möchte ein paar Kommentare einmal zur Artikelserie von Dr. Dittmar, die mir in "Das Aquarium" 9-12/05 vorliegt und in das Algenheft von aqua planta eingeflossen ist, machen.

prozentuale Häufigkeit ausgewählter Blaubakterien- und Algengattungen in Süßwasseraquarien

--> Diagramm 1

zur Blaualgenstatistik
Angegeben werden die Gattungen Oscillatoria, Lyngbya und Leptosira.
Ocsillatoria und Lyngbya sind fadenförmige Algen, wobei Lynbya sich von Oscillatoria anhand ihrer Scheide unterscheiden. Leptosira sind mehr oder weniger kugelförmig.
Alle 3 Gattungen werden mit annähernd gleichen Prozentzahlen angegeben.
Für das Verhältnis Oscillatoria/Lyngbya zweifele ich das stark an. Ohne Statistik würde ich Oscillatoria über 90% der optischen Schadensbildern durch fädrige Blaualgen zuordnen, vielleicht sogar 95%.
Eine reine statistische Häufigkeit von ca 7% durch Oscillatoria kommt mir auch zu niedrig vor. Ich schätze das in wenigstens jedem 10. Aquarium sich zumindest als Begleitalgen Oscillatoria nachweisen lassen, wahrscheinlich sogar in jedem 5.
Die in der Statistik angegebene Gattung Phythophora dürfte Pithophora heißen.

gruß jo


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#  02.05.2008, 16:06:14
elende Tippfehler
Leptosira
Lyngbya


Lighty

(Administrator)




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#  02.05.2008, 16:13:27
Zitat von eumel6 :
elende Tippfehler

... ja ja, immer diese Tehlerfeufel ! lol
( habs korrigiert ) wink

lg, Lighty ( Jürgen ) wink

www.j-remmer.de
Lightys PC Hilfe Forum

Kleine Bitte an die NEUEN USER, bitte stellt euch in der Mitgliedervorstellung kurz vor, DANKE !


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#  02.05.2008, 20:38:43
Hallo Jo,

das lässt sich nicht schätzen. Auch der Wert dieser abgedruckten Statistik ist gering, es ist zu wenig über die Methode der Erhebung bekannt.

Das ist eine gute Gelegenheit für einen meiner Lieblingswitze :

Es waren einmal 3 Wissenschaftler im Zug durch die Schweiz unterwegs. Ein Biologe, ein Physiker und ein Mathematiker. Sie fuhren zusammen im Zug durch einen Kanton und stiegen in einer größeren Stadt aus, um ein Bier zu trinken.

"Komisch", wunderte sich der Biologe, "alle Kühe in diesem Kanton sind schwarz-weiss."

"Ihr Biologen mit eurer unpräzisen Ausdrucksweise", warf der Physiker ein. "Richtig muss es heissen: Alle Kühe, die wir gesehen haben im Kanton sind schwarz-weiss."

"Aber ihr Physiker habt auch keine Ahnung von Statistik" mischte sich der Mathematiker ein. "Korrekt ist: Alle Kühe die wir gesehen haben im Kanton sind auf mindestens einer Seite schwarz-weiss!"

Gruß
Ecki




www.wunderkanone.de

Bernd Kaufmann

(Moderator)




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#  05.05.2008, 00:18:23
Zitat von eumel6 :
Hallo,

ich möchte ein paar Kommentare einmal zur Artikelserie von Dr. Dittmar, die mir in "Das Aquarium" 9-12/05 vorliegt und in das Algenheft von aqua planta eingeflossen ist, machen.

prozentuale Häufigkeit ausgewählter Blaubakterien- und Algengattungen in Süßwasseraquarien

--> Diagramm 1

zur Blaualgenstatistik
Angegeben werden die Gattungen Oscillatoria, Lyngbya und Leptosira.
Ocsillatoria und Lyngbya sind fadenförmige Algen, wobei Lynbya sich von Oscillatoria anhand ihrer Scheide unterscheiden. Leptosira sind mehr oder weniger kugelförmig.
Alle 3 Gattungen werden mit annähernd gleichen Prozentzahlen angegeben.
Für das Verhältnis Oscillatoria/Lyngbya zweifele ich das stark an. Ohne Statistik würde ich Oscillatoria über 90% der optischen Schadensbildern durch fädrige Blaualgen zuordnen, vielleicht sogar 95%.


Hallo Jo,

Dittmar hat das Diagramm von Mario Salisch und hat es auch noch verändert. Im Original (Aquarium heute, 1, 2001) sieht man, dass Salisch die Zahlen aus 165 untersuchten Aquarien hat. Es ist anzunehmen, dass dies nicht alles "Blaualgenaquarien" waren, ja noch nicht einmal sicher überhaupt "Problemaquarien". Untersucht man ganz normale Durchschnittsaquarien, kann es durchaus sein, dass man zu so einem Ergebnis kommt. Anders wird es erst, wenn man gezielt wuchernde Blaualgen untersucht. Dann kommt man ziemlich exakt auf Deine Zahlen.

Zitat:
Eine reine statistische Häufigkeit von ca 7% durch Oscillatoria kommt mir auch zu niedrig vor. Ich schätze das in wenigstens jedem 10. Aquarium sich zumindest als Begleitalgen Oscillatoria nachweisen lassen, wahrscheinlich sogar in jedem 5.


Das ist allerdings auch eine grobe Schätzung und wenn sie zutrifft, auch wieder nur annähernd richtig bei Problembecken. Wenn ich die beiden Diagramme anschaue, gefällt mir das von Salisch weit besser. Es ist nicht so streng nach Blau-, Kiesel- Grün- und Rotalgen geordnet. Trotzdem oder gerade dadurch wird es für mich verständlicher. Wenn ich meine eigenen Untersuchungen der letzten Jahre reflektiere, komme ich für die "Nicht-Problemfälle" ziemlich nahe an Salischs Zahlen heran. Ziehe ich allerdings untersuchte Blaualgenbecken für eine Statistik heran, liegt bei mir Oscillatoria sogar noch einen Tick über Deiner Schätzung.

Zitat:
Die in der Statistik angegebene Gattung Phythophora dürfte Pithophora heißen.


Ja. Im Original ist es auch richtig geschrieben.


Viele Grüße

Bernd ©¿©
www.aquamax.de

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#  05.05.2008, 15:51:26
Hallo Bernd,

ich bin von deiner Argumentation nicht überzeugt bzw die Zähl- und Betrachtungsweise ist für mich unklar. Da gibt es noch mehr Ungereimtheiten.
Wie wurde gezählt: ein paar Exemplare der jeweiligen Algengruppe angetroffen und dann gab es einen Strich? Und wie wurde die Häufigkeit ermittelt?
Diatomeen sind zuwenig vertreten und Rhodochorton zuviel. Da müßte ja auf jedem 4.Blatt eine Pinselalge sitzen. Mit meinen Aquarien würde ich schon fast allein die Statistik kippen. freuen
Ich denke, dass man die Algen in verschiedene Kategorien einteilen sollte:
- echtes Ärgernis wie ein Blaualgenteppich oder pflanzenhemmender Bewuchs
- störend wie zB ein Oedogoniumknäul am Boden
- wenig störend wie geringer Bewuchs an Vallisnerien
- Begleitalgen
- Zufallsfunde
Pro nachgewiese Alge gibt es einen Strich in der Kategorie
Die Häufigkeit ergibt sich als Verhältnis aus Strichanzahl zu Aquarienanzahl.

gruß jo



Bernd Kaufmann

(Moderator)




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#  05.05.2008, 16:45:55
Zitat von eumel6 :
Hallo Bernd,

ich bin von deiner Argumentation nicht überzeugt bzw die Zähl- und Betrachtungsweise ist für mich unklar. Da gibt es noch mehr Ungereimtheiten.
Wie wurde gezählt: ein paar Exemplare der jeweiligen Algengruppe angetroffen und dann gab es einen Strich? Und wie wurde die Häufigkeit ermittelt?


Hallo Jo,

ich muss und will da nichts und niemanden verteidigen, sondern nur darauf hinweisen, dass eine Statistik nicht nur auf verschiedenen Kriterien bei der Erfassung beruhen kann und bei veränderter Widergabe durch Dritte, bzw. Vierte, auch falsch und unzutreffend interpretiert werden kann.

Ich habe die beiden Originalbeiträge in "AQUARIUM heute" 1 u. 2 2001 von Mario Salisch und weiß noch, wie er damals auch über das Internet Algenproben usw. gesammelt hat. Er scheint mir, was die Systematik und Praxis der Bestimmung angeht, absolut kompetent zu sein.

Zitat:
Diatomeen sind zuwenig vertreten und Rhodochorton zuviel.


Das verstehe ich nicht. Bei "mikroskopisch erkennbar" haben die Diatomeen den größten Anteil und das entspricht durchaus der Realität.

Zitat:
Da müßte ja auf jedem 4.Blatt eine Pinselalge sitzen. Mit meinen Aquarien würde ich schon fast allein die Statistik kippen. freuen


Wenn ich nach den Anfragen bei mir gehe, sind Pinselalgen die absoluten Spitzenreiter und im Gegensatz zu einem sehr schwachen Blaualgenbefall auch makroskopisch extrem viel häufiger erkennbar. Für mich ist die Statistik durchaus schlüssig, wenn es NICHT um echte Problemfälle, sondern um Durchschnittsaquarien ging.

Zitat:
Ich denke, dass man die Algen in verschiedene Kategorien einteilen sollte:
- echtes Ärgernis wie ein Blaualgenteppich oder pflanzenhemmender Bewuchs
- störend wie zB ein Oedogoniumknäul am Boden
- wenig störend wie geringer Bewuchs an Vallisnerien
- Begleitalgen
- Zufallsfunde
Pro nachgewiese Alge gibt es einen Strich in der Kategorie
Die Häufigkeit ergibt sich als Verhältnis aus Strichanzahl zu Aquarienanzahl.


Okay, so kann man das sehen. Salisch schreibt in seinem Artikel:

Zitat:

... Welche Algen in den Aquarien anzutreffen sind und welche von ihnen als die häufigsten "Problemalgen" anzusehen sind, war der Gegenstand einer Algenstudie, die am Institut für Botanik, Bereich Angewandte und Allgemeine Botanik der Universität Leipzig für die Firma Tetra erstellt wurde. Durch das gute Außendienstnetz von Tetra war es möglich, von mehr als 160 Aquarien die Algenflora zu untersuchen. Weil die Beprobung bundesweit erfolgte, konnte mit den Untersuchungen ein repräsentativer Überblick über die in Deutschland häufigsten "Problemalgen" gewonnen werden. ...


Ich denke, dass unter diesen Voraussetzungen keine gravierenden methodischen Fehler gemacht wurden und es gibt auch keinerlei Anlass zur Annahme, dass aus irgendwelchen kommerziellen oder sonstigen Gründen an der Statistik "gefeilt" wurde.



Viele Grüße

Bernd ©¿©
www.aquamax.de

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#  07.05.2008, 10:26:30
Hallo Bernd,

Zitat:
Das verstehe ich nicht. Bei "mikroskopisch erkennbar" haben die Diatomeen den größten Anteil und das entspricht durchaus der Realität.

Aber nicht nur unter 30%. Im Prinzip dürfte in fast jedem "Normalaquarium" irgendeine Kieselalge herumschwirren.
Und damit steht das Problem des Erfassens und statistischen Wichtens.
Einfache Frage: Von wieviel % der Aquarienscheiben hole ich Kieselalgen runter? (auch ohne dass sie ein Problem darstellen)


gruß jo


Bernd Kaufmann

(Moderator)




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#  07.05.2008, 11:53:08
Zitat von eumel6 :
Hallo Bernd,

Zitat:
Das verstehe ich nicht. Bei "mikroskopisch erkennbar" haben die Diatomeen den größten Anteil und das entspricht durchaus der Realität.

Aber nicht nur unter 30%. Im Prinzip dürfte in fast jedem "Normalaquarium" irgendeine Kieselalge herumschwirren.
Und damit steht das Problem des Erfassens und statistischen Wichtens.
Einfache Frage: Von wieviel % der Aquarienscheiben hole ich Kieselalgen runter? (auch ohne dass sie ein Problem darstellen)


gruß jo


Hallo Jo,

die absolute Prozentzahl spielt doch keine Rolle. Wichtig ist doch nur das Verhältnis zueinander. Da finde ich die Information, dass Diatomeen am häufigsten und Rhodocherton auf Platz zwei sind usw. doch vollkommen in Ordnung. Er hat Algenproben bekommen, keine ganzen Aquarien, bei denen er auch die Scheiben untersuchen konnte.

Aber ich will da jetzt nicht mehr weiter drüber diskutieren, es ist nicht meine Statistik, sondern sie kommt meinen eigenen Vorstellungen nur ziemlich nahe. Vielleicht bin ich ja auch nur deshalb anderer Meinung als Du, oder wir sprechen von grundverschiedenen Dingen. Damit werden wir aber trotzdem leben können, oder? wink2


Viele Grüße

Bernd ©¿©
www.aquamax.de

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