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Thema: Fädrige Grünalgen vs. Aspirin + Bio Mittel (http://m.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=4374)


Geschrieben von: Ingrid am: 08.12.2011, 02:03:42
Zitat von MonikaW :

Die Menschen sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen...
VG Monika


So ist es...

Hallo,
ungeduldige...greifen zu Gift! wink2 Gift gegen Algen ist raus geschmissen Geld! Und jedes Gift zieht andere Veränderungen nach sich.

Da fällt mir grad ein schöner Spruch ein... rolleyes

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann." - Weisheit der Cree Indianer...


Geschrieben von: Bernd Kaufmann am: 08.12.2011, 02:49:21
Zitat von Der_Lurchi :
Hallo,
ah ok, wußte ich nicht - vermutlich steht aber dann auch nicht drauf was ansonsten drin ist, oder?

Bernd Link zu der Datenbank hatte ich mal ausprobiert, da steht ein JBL Algol gelistet - wie man dort aber die Inhaltsstoffe angezeigt bekommt, habe ich irgendwie nicht geschnackt. mislay
grüße olaf


Hallo Olaf,

also noch einmal: In der Suchmaske auf https://www.biozid-meldeverordnung.de/offen/ gibt man im ersten Eingabefeld den (möglichst genauen) Handelsnamen des Präparates ein und lässt suchen. Dann wird die Registriernummer angezeigt.

Das Mittel hat die Registriernummer N-19236. Diese muss man vollständig in einer neuen Suchmaske eben unter "Registriernummer" eingeben, dann wird das Algizid angegeben: In diesem Fall also Monolinuron: http://biade.itrust.de/icscde/lpext.dll/Infobase/m/icsc1273_ger.htm

Kannst auch hier mal nachlesen: http://www.aquamax.de/HG06UG10.htm


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 08.12.2011, 15:12:05
Zitat:
was macht man denn mit Pflanzen im Aquarium, die einem irgendwann einfach nicht mehr gefallen,. . Ich nehme an, dass niemand von sich aus auf die Idee käme, nach einem Giftstoff zu suchen, der genau diese Pflanzenart umbringt

Zitat:
Der Denkfehler ist, dass man auf "den Feind" fixiert ist, ihn um fast jeden Preis ausradieren will und nicht erkennt, wie eng vernetzt alles Lebendige in so einem System ist.


Hallo Bernd,
Eine in "Ungnade" gefallene Pflanze läßt sich binnen Sekunden entfernen und an andere weitergeben, die sie u.U. darüber freuen. Die Algen hat man sich idr. aber nicht selbst ausgesucht und das sich Herrscharren von z.b. Pinselalgen manuell umgehend aus einem AQ entfernen ließen und sich dafür freudige Abnehmer einfinden, dürfte man zumeist anzweifeln.

Das alles lebendige miteinander vernetzt ist bezweifelt hingegen gewiß niemand, ob das dulden ganzer Algenkolonien oder auch einen Cyanoteppich als "Vordergrundbepflanzung" allerdings für einen stabilen Aquarienbetrieb zwingend erfordlich ist oder von den Besitzern so erwünscht - kann man prinzipiell verneinen. Das ist daher auch kein fixiert sein auf den Feind, sondern nur das viele gerne den Gang eines Aquarium selbst bestimmen möchten und es eben -nicht- von irgendwelchen Umständen in irgendeine unerwünschte Richtung dirigieren oder abdriften zu lassen. Und so mancher wird eine störende Alge daher u.U. auch einfach "wegspritzen", wenn derjenige sich ebend nicht monatelang fortwährend damit beschäftigen möchte. Man kann es den Leuten auch nicht verübeln, denn nicht jeder bringt eine Gedult wie @Monika auf das sie über Monate und vielleicht gar Jahrelang hier und dort manuell immer alles rauszupft.

Und auch Sachen wie EC sind selbst in diesem Forum weit verbreitet, wird vermutlich auch von vielen "prophylaktisch" gegeben und wie gesagt kann ich zu langfristigen EC Gebrauch nix beitragen, nur wenn es so ist, das dieses Mittel wie du sagst angeblich Langzeitschäden verursacht - was macht es dann letzlich sicherer als manch anderes Algenmittel (bei sachgemäßen) Gebrauch?


Zitat:
Das Manadobecken, das jetzt ein Jahr steht, hat noch die meisten Algen im Vergleich zu den andern.

Also ich glaube ich hätte nicht die Gedult mich ein Jahr mit Algen rumzuärgern, aber finde das wie gesagt bemerkenswert die Gedult deinerseits was sowas angeht. hide

grüße olaf


Geschrieben von: MonikaW am: 08.12.2011, 16:04:09
Hei Olaf, im Moment hab ich 12 Becken...von denen 11 "sauber" sind..und man mit der Lupe nach Algen suchen muß...
Wieso sollte ich dann in Hektischen Aktionismuß verfallen???
Und wenn ich neu einfahren lasse...läuft das immer nach dem gleichen Muster ab...4 Wochen sauber...erste Bartalgen...Fadenalgen...Staubalgen...ferdisch...
Ich weiß halt, das jede Maßnahme gegen Algen, die nicht meiner Philosophie entspricht mein Becken zum entgleisen bringen kann(habsch auchschon gemacht mislay )...das lass ich lieber mal und sitz die paar Fäden aus hide

Und außerdem...wozu das ganze Gift reinschütten, wenn man, so wie viele andere behaupten, das Problem mit einfachem NPKdüngen in Griff kriegt lol

Warum verkaufen die ganzen Händler dann nicht NPKdünger, statt Algenmittel?

Zumindest in Lowtecbecken funzt das nicht...
Hightecbecken hatte ich noch nicht..deshalb kann ich das nicht bestätigen...
Also lass ich das auch...

Im Prinzip muß jeder persönlich seinen giftfreien Weg passend zum Becken finden...
Anleitungen gibts im Netz genug...einfach mal durchprobieren...

Für mich ist klar...
-die Bakterien müssen sich bilden...
-ein gewisses, niedriges Maß an Mulm und Huminstoffe=Gleichgewicht/Puffer...
Verbrauch überschüssiger Nährstoffe und Einstellung eines gesunden Verhältnisses aus Nährstoffen:Pflanzenverbrauch=Düngen nach Dosierungsanleitung+persönlich angepasst durch Guck
-das dauert ziemlich genau ein halbes Jahr...
-dann sind die großen, ungemütlichen, frustrierenden Algenmengen soweit in die Schranken gewiesen, das man damit Leben kann...
-die restlichen paar Futzel kann man dann ignorieren bzw. immermal ein bisschen zupfen(weniger Arbeit als Pflanzen schneiden/neu stecken) das kann man mal beim Füttern oder Wassewechseln machen...wozu is das unser Hobby?

Ich will auch nasse Hände haben und nichnur im Sessel davorsitzen, das is langweilig...
Es vergeht kein Tag, wo ich nicht auf Tauchgang gehe, um irgendwas zu richten oder beizutätscheln...
Genauso wie ich keinen Gärtner oder betonierten und grüngestrichenen Garten haben will...ich will selber in der Erde wühlen rolleyes ...

VG Monika


Geschrieben von: Bernd Kaufmann am: 08.12.2011, 16:42:37
Zitat:

Eine in "Ungnade" gefallene Pflanze läßt sich binnen Sekunden entfernen und an andere weitergeben, die sie u.U. darüber freuen. Die Algen hat man sich idr. aber nicht selbst ausgesucht und das sich Herrscharren von z.b. Pinselalgen manuell umgehend aus einem AQ entfernen ließen und sich dafür freudige Abnehmer einfinden, dürfte man zumeist anzweifeln.


Hallo Olaf,

darum ging es mir auch nicht. So schlau bin ich schon selbst. Es geht darum zu zeigen, dass man Algen, eben weil sie Pflanzen sind, nicht mit chemischen Mitteln oder mit gezielten anderen Maßnahmen (außer Dunkelkur bei Cyanos) ausrotten kann, ohne den höheren Wasserpflanzen zu schaden. Genau das versuchen aber alle, die Algizide anwenden.

Zitat:
Das alles lebendige miteinander vernetzt ist bezweifelt hingegen gewiß niemand, ob das dulden ganzer Algenkolonien oder auch einen Cyanoteppich als "Vordergrundbepflanzung" allerdings für einen stabilen Aquarienbetrieb zwingend erfordlich ist oder von den Besitzern so erwünscht - kann man prinzipiell verneinen.


Wer spricht denn davon? Ich sage nur, dass man Algen aller Art auch ohne Giftstoffe und sonstige pflanzenschädliche Maßnahmen allein durch Schaffung gesunder Konkurrenz, mechanischer Dezimierung und Wasserwechsel in den Griff bekommt.

Zitat:
Das ist daher auch kein fixiert sein auf den Feind, sondern nur das viele gerne den Gang eines Aquarium selbst bestimmen möchten und es eben -nicht- von irgendwelchen Umständen in irgendeine unerwünschte Richtung dirigieren oder abdriften zu lassen.


Nun ja, das versuchen ja zahllose Aquarianer seit ungefähr fünf Jahrzehnten. Scheinbar ist mir der Durchbruch in diese Richtung entgangen, denn die Algenprobleme werden nach meiner Beobachtung keineswegs weniger, sondern deutlich mehr.

Zitat:
Und so mancher wird eine störende Alge daher u.U. auch einfach "wegspritzen", wenn derjenige sich ebend nicht monatelang fortwährend damit beschäftigen möchte. Man kann es den Leuten auch nicht verübeln, denn nicht jeder bringt eine Gedult wie @Monika auf das sie über Monate und vielleicht gar Jahrelang hier und dort manuell immer alles rauszupft.


Jede(r) kann das halten wie sie/er es will.

Zitat:
Und auch Sachen wie EC sind selbst in diesem Forum weit verbreitet, wird vermutlich auch von vielen "prophylaktisch" gegeben und wie gesagt kann ich zu langfristigen EC Gebrauch nix beitragen, nur wenn es so ist, das dieses Mittel wie du sagst angeblich Langzeitschäden verursacht - was macht es dann letzlich sicherer als manch anderes Algenmittel (bei sachgemäßen) Gebrauch?


Wären da keine Tiere drin, könnte es mir vollkommen gleichgültig sein.


Geschrieben von: Tom Toe am: 08.12.2011, 18:58:14
Ich bin seit einiger Zeit beruflich (zum Glück) wieder vollzeitig eingespannt und habe deshalb weniger Zeit für die "intensivere" Aquaristik. Und genau das hat geholfen in Sachen Algen nicht in Panik fallen zu können.

Was ist geschehen? Nachdem Ende Juli der Inhalt des alten Aquariums in ein größeres gewechselt ist, lief soweit alles klar. Aber nach etwa einem Vierteljahr kamen wieder Algen auf, wie seinerzeit im alten AQ. Bart-/Pinselalgen, punktförmige Algen auf den Scheiben und Steinen und die vor wenigen Wochen vorgestellte algige Kahmhaut. Wenig Zeit habend habe ich nur alle 14 Tage die Kahmhaut abgeschöpft, die Algen von den Scheiben gekratzt und 50% Wasser gewechselt. Das CO² ist seit einigen Wochen alle und erst kommende Woche wird es wieder angeschlossen. Was ich auch endlich in Ruhe lassen konnte, ist der Filter.
Nun der Hit, seit rund 14 Tage gehen die Algen wieder zurück.

Geduld ist vielleicht doch nicht so unwichtig, auch wenn es schwerfällt.

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: MarkusL am: 08.12.2011, 19:11:34
Hallo!

Also ich habe mittlerweile ALLE sogenannten Wundermittelchen in den Sondermüll verbannt.
Ich mache die Steine jede Woche mit einem Heizkörperpinsel sauber. Bei den Pflanzen mache ich es leicht mit den Fingerspitzen.
Auf dem Bodengrund werden sie abgesaugt, und auch die Reste die rumschwimmen.
Ansonsten warte ich mal ab.

VG

Markus


Geschrieben von: Bernd Kaufmann am: 10.12.2011, 00:57:16
Hallo Olaf,

inzwischen habe ich wenigsten zwei einigermaßen intakte Fäden aus der Probe mit den Armleuchteralgen isoliert und fotografiert. Welche der 150 Arten es ist, kann ich leider nicht sagen. Das mikroskopische Bildmaterial ist vergleichsweise rar im WWW. Ich vermute aber, dass es in Richtung Nitella geht.

Bei den mutmaßlichen Oedogonium bin ich inzwischen allerdings mehr als skeptisch, weil sich noch immer keine Kappen zeigen und auch nirgends andere typische Entwicklungsstadien. Dazu später mehr.


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 10.12.2011, 02:06:30
Hallo Bernd,
herzlichen Dank für die tollen Bilder und das du dir die ganze Mühe machst. bitte bitte
Sind die Auswüchse auf der Armleuchteralge eigentlich andere Algen (die draufsitzen?) oder gehören die dazu? Falls du die Art pflegen möchtest, sie fühlt sich in Kaltwasser am wohlsten (gedeiht zwar auch im Aquarium aber bei höheren Temps nur sehr sehr langsam)

Wg. der anfänglich vermuteten Oedogonium, hab selbst keine Idee was es ist und bin daher sehr gespannt auf die engültige Diagnose. Weiß nur das sie extrem "robust" ist, nicht wesentlich auf Düngung/reduzierung oder 3-2-3 Dunkelphasen anspringt, was die sonstigen Fadenalgen die ich mal hatte normallerweise jedoch taten.
grüße olaf


Geschrieben von: Der_Lurchi am: 10.12.2011, 21:22:40
hallo,
Habe noch kurz eine ergänzende Frage bzgl. Spirogyras: Gibt es da nicht auch einige Unterarten (Sirogonium?), bei denen die für Spirogyras sonst typische spiralförmige Chloroplasten/Anordnung fehlt?
grüße olaf