Hallo,
ja, denke auch, daß es wichtig ist, die Sauerstoffzehrung im Filter zu minimieren. Das könnte auch ein Grund sein, weshalb die Hersteler durch Leistungssteigerungen (zudem auch beachtlichen Stromeinspoarungen mit neuen Entwicklungen) für eine kürzere Kontaktzeit des AQ-Wassers mit dem Filtermaterial und darin gesammeltem, sauerstoffzehrenden Schmodder anstreben. Somit ist der Filter der "Kehricht-Eimer", den man regelmässig gefüllt bekommt und ebenso regelmäßig leeren sollte.
Ich sehe das im AQ so:
Der Bodengrund ist mithin die größte Ober- und Besiedlungsfläche für Bakterien im Süßwasser-AQ, gefolgt von einer deutlich kleineren bei Filter, den Pflanzenoberflächen und der AQ-Deko. Der Bodengrund darf in seiner untersten Lage durchaus stellenweise kleine anaerobe Zonen haben, was dem Pflanzenwuchs sogar dienlich ist, aber keine flächig bis nahe zu seiner Oberfläche. Dagegen hilft, wie z.B. Monika schon oft beschrieben hat, regelmäßiges, maßvolles Durchsaugen, nicht bis ganz Unten, aber tief genug - mit einem dafür mit der Zeit entwickelten Gefühl klappt das ganz ordentlich und sorgt für weitgehend aerobe Verhältnisse und wenig Neigung zur Fäulnisbildung.
Der Filter ist Sammelstelle für sichtbaren Dreck im freien Wasser, bevor zuviel davon im Bodengrund des AQ versickert und dessen "Poren" verstopft, also anaerobe Verhältnisse im Übermaß schafft. Deshalb sollte er m.E. regelmäßig gereinigt werden. Je größer die Filteroberfläche und sein Filtervolumen, desto länger die Reinigungsdintervalle (= Standzeit), je kleiner, desto kürzer. Und nicht zuletzt hat das auch mit der Besatzdichte des AQ und der Mineralisierung von Pflanzenmasse zu tun, die peu-à-peu abstirbt, während sich neue bildet.
Ein guter Indikator ist der O2-Gehalt respektive das Redoxpotential. Das O2 morgens und abends gemessen zeigt ganz gut, ob die Verhältnisse im AQ stimmen, oder nicht, allerdings, wenn es nicht stimmt, noch nicht, wo der Herd dafür liegt. Die Messung des Redoxpotentials kann das auch, geht schneller, kostet aber mehr. Eine gute Beobachtungsgabe könnte das alles auch, aber man läuft (allerdings auch beim Messen) schnell Gefahr, in der Routine etwas schleifen zu lassen und dann schnappt die Falle irgendwann zu. Habe das selbst zig mal durchlebt.
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