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#  01.12.2011, 23:44:52
Hallo,

habe diesen Link gerade entdeckt. Wer ihn noch nicht kennt: Tom Barr ist der Createur des "Estimated Index" Düngekonzepts.

http://www.barrreport.com/


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#  02.12.2011, 12:24:42
Mit dem Estimative Index soll eine permanente Nährstoffversorgung der pflanzen sichergestellt werden.
Das geschieht über Recht üppige Nährstoffzugabe, die mit ein 50- prozentigen Wasserwechsel einmal in der Woche regulier werden.
Wassertests sind nicht nötig !!!!

Da die Wasserwechsel eine zu große anreicherung verhindert wird !!!!

Folgende Werte werden meistens angestrebt :
Co2 25-35 mg/l
NO3 5-30 MG/L
K 10-30
Po4 1.0-3.0 mg/l
Fe 0.2-0.5

Wie man sieht recht hohe po4 Werte !!!
Soll anscheinend aber keine große Algenblüte bewirken !!!!

Pro Tag wird gedüngt wie folgt:
No3 4.6 mg/l
K 3,25 mg/l
Po4 0.9 mg/l
Fe 2.5 ml Eisenvolldünger auf 40 Liter

Eisenvolldünger= natürlich auch alle darin enthaltene MikroNährstoffe
Ein Tag wird die komplette Düngung ausgesetzt !!!!

Die Düngung wechselt täglich !!!!
D.h z.b
Montag alle aufgezählten Stoffe......außer den volldünger
Dienstag dann nur den volldünger
Mittwoch wieder die von Montag
Usw
Und dann wie gesagt Sonntag Pause ...an diesem Tag passiert dann der 50 prozentiger ww

Durch die hohe Konzentration der Nährstoffe muss eine hohe Konzentration co2 eingeführt werden ......
Man sollte natürlich die Werte der zugaben anpassen.....und eventuell etwas senken !!!!!!!

Natürlich muss so ein Becken gut beleuchtet werden ....
Das ist ja eig bei uns hier relativ klar wink

Bei schwach beleuchteten Becken reicht eventuell schon alleine eine Tagesdosis für eine ganze Woche !!!!


Alle Nährstoffe ....außer den volldüngger ....werden in Form von salzen erworben....und am besten in osmose Wasser gelöst

Wichtig ist ....am Anfang viele pflanzen, dass nicht die Algen kommen !!!!

Jetzt vor und Nachteile der Düngung !!!!:
Vorteile :
Sehr einfache Handhabung
Keine wassertess
Auf aquarien mit wenig Licht anpassbar
Vollständige nährstoffabdeckung
Max.wuchsGeschwindigkeit

Nachteile:

Hohe co2 Werte
Wöchentliche ww
Kann zu prob bei einigen pflanzen führen !!!!!!!!

Ich hoffe ich konnte helfen....
Und man versteht meine aufschreibe !!!!


LG
Thimon

.................

unbekannt

(unregistrierter Benutzer)




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#  02.12.2011, 13:35:41
Hallo Thimon,

herzlichen Dank für Deinen Post, ich finde ihn sehr aufschluß- und auch hilfreich. Ich empfinde es als eine sehr übersichtliche, klare und gut nachvollziehbare Schilderung von Thimon. Chapeau.

Wenn sich auch noch andere Mitglieder, die diese Düngemethode angewendet haben resp. es noch tun, melden, um etwas über Erfolge, Grenzen, Möglichkeiten damit zu schreiben, wäre das toll.


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#  02.12.2011, 14:09:04
Hallo joe,
Danke für das lob wink
Also ich habe die Grundinfos aus der Amazonas Heft 26 Nov/Dez 2009
Dort geht es um aquascaping und in dem Zusammenhang auch einen Beitrag darüber !!!!
Echt schön !!!!
Also ich kenne das Heft eig auswendig freuen
Wer Interesse hat, dem könnte ich es zum ausleihen zusenden !!!!
Natürlich nur wenn der jenige gut damit umgeht....!!!!!
Joe du vill ???

In dem Beitrag der Düngung steht ebenfalls etwas über den Sinn und Anwendung von pmdd-Düngung !!!!!

Außerdem ein schöner Beitrag "aquascaping für jedermann " von Oliver
knott....
Mit Rollen Bildern

Und einem wahnsinns Projekt eines Mannes ,
Der aquaecaping für l- welse macht !!!!!
Eher gesagt stonescapes wink
Insgesamt eine der besten Hefte !!!!!
Gerade für uns hier wink

LG
Thimon

.................

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#  02.12.2011, 15:15:33
hi,
das Konzept ist bei manchen glaube ich unbeliebt, was aber imo daran liegt - das es teils falsch verstanden wird. EI ist auch kein Konzept was für reine Starklichtbecken (über 1W/L) ausgelegt ist, sondern eher für normal-starke Beleuchtung (0,4-0,8W/L) geeignet. Die PFlanzen wachsen auch nicht wesentlich schneller mittels EI, jedoch tendentiell eher gesünder als unter einer zu strikt limitierender Düngung.
Imo sind manche Passagen auch etwas mißverständlich, denn z.b. werden schließlich als "Target Range" 0,2-0,5mg/L an Eisen angegeben. Dies mag so manchen dazu veranlassen, das er nun denkt man müsse Eisen bis es nach FE Test nachweisbar ist, auf 0,5mg/L oder so aufdüngen. (und wundert sich anschließend über irgendwelche Probleme und schimpft über EI lol2 )

Das auf solche Eisenwerte die per FE Test nachweisbar sind aufgedüngt wird, stimmt so in der Form aber nicht.


Rechnung:
Stark chelatierte Produkte
Ein 15Gallon Tank (56L) soll 3x Woche a 2ml (mittels z.b. TMG) aufgedüngt werden,
Eine Ration TMG führt 0,02ppm FE hinzu, bei einem 50% WW/Woche ergibt das selbst über einen Zeitraum von einem Jahr, nur eine maximal mögliche Eisenkonzentration von 0.12mg/L in der Wassersäule.
~~~Wie man sieht, sind die Werte gar nichtmal so hoch~~~

Rechnung:
Schwach chelatierte Produkte
Nimmt man nun ein schwach chelatierten Dünger wie den Seachem würden 2ml hingegen schon ca. 0,1ppm Eisen hinzufügen, was aber normall ist da schwach chelatierte Produkte grundsätzlich auch höher dosiert werden müssen. Selbst wenn seitens der Pflanzen absolut keinerlei Eisenaufnahme erfolgen würde (was ja nie passiert) würde das zwar einen max. theoretischen Wert von 0,5mg/L ergeben - doch setzt man voraus das zumindest ein Teil der Nährstoffmenge von den Pflanzen umgesetzt würde , sind es hingegen eher nur noch 0.2mg/L. Da wir jedoch wissen, das schwach chelatierte Produkte idr. binnen Stunden ausfallen, haben wir letzlich auch mit solchen Produkten -> ebenfalls idr. auch mit EI keine per FE-Test meßbaren 0.2mg/L im Wasser.



Was die Makrowerte angeht,
ja die sind zwar etwas höher als in Magerkonzepten - aber aus eigener Erfahrung kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, das auch 3mg/L Phosphat garantiert keine Algenprobleme auslösen. (einen Vorteil bringt eine solche Aufdüngung aber gewiß auch nicht)
Richtig ist ebenfalls, das vorhandene Algennester (weil Algen nunmal die gleichen Ansprüche wie Pflanzen haben) natürlich von gegebenen Nährstoffen profitieren.
In einem AQ wo aber keine Algennester sind, ist das vollkommen belanglos ob da nun 0.2 oder 2mg/L Phosphat sind.

grüße olaf



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#  02.12.2011, 15:35:49
Hallo Olaf,
Das ist ja das wa ich am Rande erwähnt habe !!!!
Das bei schwachlicht schon die angegebene Menge Pro Tag für eine ganze Woche reichen kann !!!!!!
Sobald natürlich es an so große Mengen von Dünger geht ist das immer etwas heikel !!!!!

LG
Thimon

.................

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#  02.12.2011, 15:41:55
Hallo Thimon,
ja genauso ist es - unter Schwachlicht reichen die Dosierungen wg. der geringen Aufnahme weitaus länger. Die 1mg/L Po4 in der Wassersäule brauche ich bei meinem 0,27W/L nur alle 1-2Wochen ein bißel beidüngen, unter Starklicht hingegen tendentiell eher täglich.
Nitrat verbraucht sich hingegen auch unter Schwachlicht u.U.was schneller, so das u.U. auch täglich oder alle 2-3 Tage jenach Bepflanzung ein beidüngen nötig sein kann. (wobei Filterung, Substrat etc. natürlich auch großen Einfluß haben kann wie schnell was "irgendwohin" verschwindet)

grüße Olaf



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#  02.12.2011, 15:47:41
Das ist eben das,dass eine verbraucht sich schnell das andere eher weniger !!!!
Auch unter schwachlicht....und wer sich da nicht auskennt .....haut oft durch zuviel von einem und zu wenig vom anderen ein Ungleichgewicht rein !!!

LG
Thimon

.................

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#  02.12.2011, 16:00:24
Hi,
mit dem Ungleichgewicht spielst du vermutlich auf Redfield Ratio & ähnlichem an?
Imo schleppt man sich die meisten Algen schlicht nur ein und deren Auftreten ist daher vermutlich auch nicht einzig fix an ein Ungleichgewicht gebunden. So, ob ich nun 15mg/L Nitrat zu 2mg/L Po4 oder 25mg/L Nitrat zu 0.5mg/L Po4 im Wasser fahre, löst in meinen Nanos ->in keine der beiden Richtungen<- irgendwelchen Algenwuchs aus. (wie hoch K ist, weiß ich gar nicht)
Hat man jedoch irgendwo unbemerkt z.b. Cyannonester hocken und ein ungünstigtes Nitratverhältnis, mag hingegen schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit da sein, das die Cyannos dann auch spürbar ausbrechen - (wie andererseits auch Grünalgen bei umgedrehten Ratio eher profitieren), doch in einem Becken wo sie nicht hocken, werden sie bei selbigen Werten logischerweise nicht ausbrechen (können) ... wenn sie gar nicht da sind.
Sofern keine Algen und alle Nährstoffe vorhanden sind, spielt ein Redfield Ratio daher imo auch eher nur eine untergeordnete Rolle bzgl. Algenwuchs in Aquarien. (da es sich aber teils nicht immer vermeiden läßt, das man sich u.U. mit div. Algen arrangiert - ist es so gesehen, natürlich auch sinnvoll ein gewisses Ratio anzustreben, was im betreffenden AQ die wenigsten Probs. verursacht)

grüße olaf



unbekannt

(unregistrierter Benutzer)




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#  02.12.2011, 17:16:52
Hallo Olaf und Thimo,

ich lese Eure Diskussion mit großem Interesse. Vielen Dank für Eure Beiträge.

Auch mir kam der Gedanke, wie Olaf ausführt, daß Algennester der Ausgangspunkt von Algenplagen sind, sofern sich Rahmenbedingungen derart verändern, daß der schnellere Stoffumsatz die Algen in vorteilhafte Position gegenüber höheren Pflanzen bringt. Und es ist sicher so, daß man sich Algen einschleppt - mit dem Kauf organischen Lebens aller Art (Pflanzen, Tiere, auch Lebendfutter) und Dekomaterial, das zuvor in einem anderen AQ war etc.

Wie Ihr beide schreibt, ist die voliegende Situation hinsichtlich Bepflanzung und Nährstoffbedarf in jedem AQ anders, weshalb sich wohl nur orientierende Hinweise geben lassen, aber keine immer funktionierenden Patentrezepte - so verstehe ich Euch. Wichtig wäre im Zusammenhang mit Düngekonzepten demnach, ein Raster zum Vorgehen im "Normalfall" und vielleicht eine Art "Fahrplan" zu haben, was tendenziell zu tun ist, wenn es in die eine oder andere Richtung aus dem Ruder läuft oder zumindest, womit es zu tun haben könnte.

Die PMDD Methode ist ja, wenn ich es richtig verstanden habe, eine, die helfen soll, möglichst sparsam mit Nährstoffzusätzen zu verfahren und dabei trotzdem einen gesunden Pflanzenwuchs zu erreichen. Wäre auch ein interessanter Vergleich zur EI Methode. Auf die Unterschiede der bekannten Methoden wird ja, zumindest teilweise, schon in unserem Nachbarforum hingewiesen (was uns aber nicht abhalten muß, es hier separat auch zu tun), aber mir ist immer noch nicht ganz klar, worin sich diese Unterschiede in der Praxis zeigen und inwieweit sie dafür nutzbar sind / der Theorie entsprechen. Einfacher ausgedrückt: gibt es eine zu favorisierende Dünge-Methode für Schwach-, "Normal-" bzw. Starklichtbecken, ist es sinnvoll / wichtig, Unterschiede bei der dominierenden Bepflanzung zu machen etc.?


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