Moin, moin,
ich weiss ja nicht, inwieweit die hier geschilderten Grünalgenprobleme noch aktuell sind. Ich will trotzdem mal meine Erfahrungen zu dem Thema zum besten geben. Vielleicht sieht einer ja parallelen zu seinen Erfahrungen.
EC:
Easy Cargo würde ich nicht einfach in´s Wasser kippen sondern nur lokal mittels Spitze anwenden. Funktioniert tatsächlich ganz gut gegen Rotalgen. Aber nicht wirklich gegen Grünalgen. Da es auch kurzzeitig als "Wachstums-Booster" seine Dienste tut (das Grün wird temporär ernsthaft grüner), verwende ich es letztlich aber immer nur 1-2x im Jahr: Nämlich morgens, wenn ich weiss, dass ich Abends Fotos machen will. Für längere Zeiträume halte ich es für sinnfrei.
AlgExit:
Die Idee, salicylsäure als Algenstopper einzusetzen ist nicht neu. Manche Teichbesitzer schmeissen ab und an ne Aspirin in ihre Pfütze. Das Mittel hat damals für ein hohes Mass an Interesse gesorgt, da es explizit gegen Grünalgen helfen soll. Ich hatte es mal bei flögröw auf seine Wirksamkeit überprüft und bin sehr schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass es quasi wirkunsgfrei ist. Naja, vielleicht nicht ganz wirkungsfrei: Den Schleimhäuten der Tiere scheint es nicht besonders gut zu bekommen. Beim Einsatz in meinem Diskusbecken wurde dies von einem meiner Tiere mit einer leichten Augentrübung quittiert, weshalb ich den Test direkt abbrach. Nach 2 aufeinanderfolgenden, größeren WW war die Trübung wieder weg... kein Kommentar ;P
Vor kurzem habe ich meine Restbestände AE noch einmal "spassishalber" in einem besatzfreien Farnbecken benutzt, das ich vernachlässig habe und vor grünen Fadenalgen strotzte. Diesmal aber in Verbindung mit einer 4-tägigen Dunkelkur. Ich war überrascht: Keine Alge mehr auffindbar und es waren ein paar Tage zuvor unzählige.
Bei grünen Fadenalgen halte ich eine kurzzeitige Dunkelkur für absolut sinnvoll. Nicht, um die Algen final zu bekämpfen sondern lediglich um ihr Wachstum einzudämmen und mir die Zeit zu verschaffen, mein Becken zu "resetten" bzw. mittels Wasserwechsel und Nährstoffkontrolle wieder auf angemessene Werte einzustellen.
Dunkelheit in Kombi mit Algexit scheint Grünalgen aber offenbar gar nicht zu gefallen. Mangels Grünalgen kann ich das aber nicht reproduzieren.
Ansonsten kann man nach meinen Erfahrungen Grünalgen vermeiden, indem man auf ein ausgewogenes NO3:PO4-Verhältnis achtet (Stichwort: Redfield) und mit der Beleuchtung nicht übertreibt (besonders beim Einfahren eines neuen Beckens). Bekämpfen lassen sie sich am besten, wenn man eine kurzzeitige Dunkelkur dazu nutzt das Becken mittels täglicher WW zu resetten, die Makros anzupassen, Eisenvolldünger erst einmal im Schrank zu lassen und es dann mit langsam zu steigernder Belichtung wieder anfährt.
Pflanzen stecken das locker weg. Algen reagieren auf größere Veränderung der Nährstoffverhältnisse sensibler, besonders wenn auch noch Licht fehlt.
Sind aber nur meine Erfahrungen, will das hier nicht als Königsweg verkaufen.
LG
Olli
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