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#  17.01.2013, 00:43:17
Hallo zusammen,
zuerst mal vielen Dank an die fleißigen Forumisten, ich lese schon eine ganze Zeit lang heimlich ( hide ) mit...
Seit ca einem Jahr bin ich mit der Planung eines größeren Aquariums beschäftigt, und war sofort von den Naturaquarien speziell den Aquascapes im Amanostyle begeistert. Allerdings würden die Anschaffungs- und auch Unterhaltskosten mit allem Zubehör, Stromverbrauch,... mein Studentenbudget sprengen.
Also habe ich im Internet gestöbert, wie man alternative/technikarme/günstige Aquarien betreiben kann, die trotzdem in diese Richtung gehen und eine Menge Zeug gefunden. Vor dem Start hatte ich mehrere Monate in verschiedenen kleineren Testkübeln Versuche angestellt.

Im richtigen Becken habe ich schließlich folgendes umgesetzt:
- Gebrauchtes Becken (160Lx60Hx50T)günstig mit einigem Zubehör und Unterschrank erstanden
- Hardscape aus Buntsandstein, Birkenwurzel, Kiefernzweigen selbstgesammelt, vorgewässert
- Bodengrund aus 3-4cm Mutterboden und darüber 3-4 cm Spielsand
- sehr schwache Beleuchtung, dafür direkt am Südfenster mit 3-4 Stunden direkter Sonne
- keine Heizung (bisher Temperatur konstant 20-22°C),
- kein co2
-(zumindest bisher) kein Filter
- kein Zusatzdünger

Bepflanzung:
Hygrophila difformis (Indischer Wasserstern)
Myriophyllum scabratum (Gefiedertes Tausendblatt )
Myriophyllum mattogrossense (Dickblättriges Tausendblatt)
Bacopa australis (Südliches Fettblatt)
Microsorum pteropus Narrow (Javafarn)
Vesicularia dubyana (Javamoos)
Eleocharis parvulus (Zwergnadelsimse)
Monosolenium tenerum (Hirschhorn-Lebermoos)
Echinodorus bleherae (Amazonas Schwertpflanze)
Anubias (Speerblatt)
Cryptocoryne wendtii (Wasserkelch)
aegagropila linnaei (Moosball)
Egeria densa (Wasserpest)
Lemna minor (Wasserlinse)
Vallisneria (Sumpfschraube)
Ceratophyllum demersum (Hornkraut)

Besatz im Moment:
6 Perlhuhnbärblinge
4 Otocinclus negros sp. "Paraguay"
ca. 100 Red Fire Garnelen
Posthorn-, Turmdeckel- und Blasenschnecken

(wenn weiter alles gutgeht kommen bald nochmal 6 Perlhühner,2 Otos und ca.10 Corydoras Habrosus dazu)

Wie ihr seht ist das ganze ein großes Experiment, das bisher (Aquarium läuft seit etwa 2 Monaten, Garnelen drin seit 1 Monat, Fische drin seit 1 Woche) recht gut funktioniert. Habe bisher 2 mal Wasserwechsel von jeweils 30% gemacht. Vor dem Einsetzen der Fische wurde vom Händler Nitrit gemessen, es konnte nichts nachgewiesen werden.
Pflanzen leben und wachsen bisher alle, wenn auch unterschiedlich schnell (Stengelpflanzen 5-10cm pro Woche, der Grasteppich seeehr langsam, aber immerhin). Ich habe bisher einmal Pflanzen zurückgeschnitten, und keine Probleme mit Algen. Allerdings habe ich seit zwei Tagen eine leichte Trübung (evtl Infusorien) die sich ohne Tageslicht wolkig auf die oberen 15cm unter der Lampe beschränkt (sieht man auf den Bildern). Mit Tageslicht ist alles gleichmäßig im Becken verteilt und die Sicht beträgt beim quer durchs Aquarium schauen ca 120cm.

Zum Abschluss noch zwei Fragen:
- evtl neue Lampe: taugen die günstigeren LED Aquarienleuchten was?
- Filter ja/nein ( trotz geringem Besatz und vielen Pflanzen?, Filter nimmt auch die schönen Nährstoffe raus?, Wasserumwälzung nötig?, Trübung bessert sich?, geht in so einem kleinen System prinzipiell nicht ohne?,...?????????????)

Sorry für den ewig langen Beitrag, und die absolut miese Bildqualität,
ich freue mich schon auf eure Kritik, Fragen, Tips und Meinungen.

liebe Grüße
Philipp




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#  17.01.2013, 06:56:46
Hallo Philipp.

Erst mal herzlich willkommen.

Auch das Futter der Fische ist Dünger aber ob das auf Dauer reicht muss sich nocb zeigen.
Ich hätte dann doch zu mindest einen güstigen Flüssig Volldünger wie den ProFito geraten.

Direkte Sonne führt meist zu Algen, aber ich habe auch schon Ausnahmen gesehen. Also lassen wir uns mal überraschen.

Zu den LED Leuchte. Musst du konkret zeigen welche. Denn die Mehrzahl der billigen taugen nichts.

Strömung brauchst du auf alle Fälle wenn kein Filter läuft.
Um so mehr um so besser. Z.B. Mit einer Koralia 1.
Damit geht es aber dann durchaus ohne Filter.

Die Steine solltest du am Fuss im Sand versenken dann sieht das natürlicher aus.

Robert

- Mein Betta-Biotop

- Meine Schwachlicht-Zwillingsbecken

- 540 Liter versunkener Wald

- D.I.Y. Edelstahl HMF

- 25L Grundel-Becken

- Mein Schaufensterbecken

- Die Schlucht

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#  17.01.2013, 13:09:13
Hallo Philipp,
das ist wirklich ein schönes Experiment.
Die Steine würde ich auch mehr versenken, mit Buntsandsteinen machte ich auch so meine Erfahrungen, sie veralgten relativ schnell, ist aber gut für die kleinen Otos.
Aber mir war das mit dem Veralgen doch zuviel und habe sie wieder durch Kieselsteine ausgetauscht, aber das kommt bei dir vielleicht auch noch.
Das mit der Strömung!?, viele Fische und auch Garnelen haben gerne Strömung.
Das Becken wird so auch besser durchlüftet.
Filterlos???, weiß auch nicht, ich hätte da bissl Bauchschmerzen, aber es gibt hier den einen oder anderen der das im Kleineren mit Erfolg betreibt.

Die Temperatur beträgt in meinem Becken so um die 22-24 Grad(ohne Heizstab), ich teste das aus seit ich Regenbögen habe und die Fische und Pflanzen kommen gut klar damit.

Ah, herzlich welcome noch.


freundliche Grüße Ursula

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#  17.01.2013, 13:50:33
Hallo Philip,

auch von mir ein herzliches willkommen welcome

Mich interessiert dieser Versuch auch. Ist immer interessant zu sehen was alles
minimalistisch geht.

Würde denke ich, an deiner Stelle doch noch mehr an Pflanzenmasse ins Becken
bringen, gerade in der Einfahrphase sind viele schnellwachsende Stengelpflanzen immer gut. wink2

Zu deinem Bodengrund würde mich interessieren:

Was verstehst du unter Mutterboden ? Bzw. auch aus was besteht dieser Spielsand ?

Viele Grüße

Reinhard


MonikaW

(Moderator)




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#  17.01.2013, 15:04:50
Hallo Heinz, herzlich welcome
Tolles Projekt!
In der Größenordnung würde ich mich das nicht trauen, aber in kleinen Dimensionen habe ich das teilweise auch schon durch par4
Was Dir wegen der Baktierenwolke fehlt, ist ein Fressfeind für Pantoffeltierchen.
Muschelkrebse oder sowas klärt ungemein das Wasser.
Warscheinlich würde dochmal ein bisschen Schlamm aus einem "lebendigen", algenfreien Becken helfen um diese anzusiedeln. Oder eben Pflanzen aus einem solchen Becken...
Strömung ja, auf jeden Fall bei der Beckengröße und Besatz...
Du würdest Dich wundern, wie die Perlhühner abgehen, wenn die Strömung haben happy ..dagegen sind sie ohne ein lahmer Haufen traurig
Bei meinen ist der Filter fällig...da hängen sie nur traurig rum...aber wenn der Filter sauber is (heut abend) geht wieder die Post ab mx4
Filter brauchste nicht...Pumpe reicht...
Tageslicht gibt nicht unbedingt Algen. Da ist dann was anderes verkehrt.
Temperatur passt zu den Tieren. Es gibt noch viele andere die diese Temperaturen bevorzugen. Vornehmlich Tiere aus dem Inlesee in Myanmar, so wie die Perlhühner. Sehr interessantes Biotop thumb

So ganz ist Dein Becken noch nicht im Naturaquaristikstyle ao2 , aber das kriegste bestimmt hin, wenn Du mal noch mehr Pflanzen hast...Etwas üppiger sieht gesünder aus...
Egal, ob Du die vorhandenen vermehrt hast, oder noch andere dazunimmst.
Weiterhin viel Spaß und Erfolg und immer schön Foto und berichten...
Auch Querschläger und Misserfolge sind hochinteressant bitte bitte ...
Wenn es noch nicht viele Becken zum Spicken gibt,
ist das nochmalso spannend Super Happy
VG Monika





Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  17.01.2013, 20:30:41
Hi,

Zitat:
aber es gibt hier den einen oder anderen der das im Kleineren mit Erfolg betreibt.

Das wurde hier vor längerem auch schon im Großen bei 540L und 640L lange so ohne Filter aber mit viel Strömung betrieben.
Natürlich ging das, wäre ja auch völlig unlogisch.
Einziges Problem das auftreten kann sindSchwebeteilchen, die aber in der NAtur selbst im klarsten Wasser normal sind.

Heinz lies mal das:
http://www.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=3085&highlight=Filterlos&page=1&

Und das:
http://www.naturaquaristik-live.de/topic.php?id=2515&highlight=Filterlos&

Robert

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- Die Schlucht

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#  17.01.2013, 23:36:17
Hi,
Vielen Dank für die Tips und Anregungen, ich werde mir bei Gelegenheit mal die Links durchlesen.

Um an den „Mutterboden“ zu kommen habe ich im Garten eines Freundes 50cm tief gegraben (bis keine humosen Reste zu erkennen waren) und dann den wie auch immer genannten Aushub (irgendein Lehm?? (Untergrundgestein Buntsandstein)) einmal in einer Wanne gewaschen und ab ins Aquarium. Dass das nicht prinzipiell zu stinkender Fäulnis führen muss hatte ich vorher wie berichtet getestet sonst hätte ich mich das nicht getraut. Aus was der Sand besteht habe ich keine Ahnung, aber ich hatte im Internet an zahlreichen Stellen gelesen, dass Spielsand fürs Aquarium geeignet sei, sofern man nicht der Kies-Aquarianer-Fraktion angehört.

Mit vielen Gestaltungsdingen bei meinem Becken bin ich überhaupt noch nicht zufrieden… unter anderem die Steine, ursprünglich sollten die schon versenkt sein, aber der Sand hat sich beim Fluten irgendwie um ca. 1-2 cm abgesenkt  dann hatte ich geplant sie einfach von der Nadelsimse umwachsen zu lassen, so dass man den Fuß eh nicht sieht, aber bis die Nadelsimse einen dichten Rasen bildet wird’s wohl noch dauern... Evtl könnte man die Schlitze mit Javamoos oder einer zerteilten Mooskugel kaschieren???

Pflanzenmasse sollts auf jeden Fall ein bissl mehr werden, aber da ich dies durch Selbstvermehrung erreichen möchte muss ich mich gedulden, allerdings sind die Bilder echt schlecht, in Wirklichkeit sehen die Pflanzen immerhin noch ein bisschen mehr nach was aus als auf diesen Bildern. (Ich hab schon gesehen dass es ein Thema zu Aquarienfotografie gibt, das werde ich mir mal reinziehen und dann hoffentlich in Zukunft etwas bessere Bilder liefern können).

Das mit dem Filter überleg ich mir nochmal, so ein Becken ohne Trübung sieht schon sehr nett aus … Gibt es da was, das hauptsächlich mechanisch filtert? Ist bei der Strömungspumpe ein Schutz davor, damit kein Fischnachwuchs geschreddert wird?

Lg Philipp



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#  18.01.2013, 20:41:24
hallo Heinz,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier.
Hört sich sehr interessant an, Dein Projekt. Mutterboden im Aquarium hat man früher wohl öfter verwendet. Schwierig wird es wohl nur, wenn man umpflanzen möchte oder Pflanzen rauszieht, sicher kommt dann der Lehm nach oben. Was nicht weiter schlimm ist, Lehm speichert die meisten Nährstoffe und gibt sie an die Pflanzen gut wieder ab, die meisten Gewässer mit Pflanzen haben solche Böden.
Die Strömung wurde schon erwähnt, bei Deinem Besatz brauchst Du sicher keinen Filter. Bei der Beckengröße würde ich die Perlhühnchen aber noch mächtig aufstocken - oder wartest Du einfach, bis die sich selber vermehren ?
Deine Gestaltung gefällt mir schon ganz gut, bin aber auch der Meinung, dass es noch mehr Pflanzen sein könnten. Die Steinanordnung gefällt mir nicht, sorry, aber das sieht wie auf der Reihe aus. Da würd ich noch etwas rumprobieren.
Bin gespannt, wie es bei Dir sich entwickelt.
Grüße Babs


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#  18.01.2013, 21:49:53
Hallo Heinz,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Dein spannendes und unkonventionelles Projekt interessiert mich. Ich sehr neugierig wie sich das alles entwickelt und werde fleisig mitlesen.

VG Kalle


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