Wobei das, was Hartenberger da schreibt, auch nur bedingt zutrifft.
Ich beziehe mich jetzt mal speziell auf die Angaben zur Lichtfarbe "Warmton" (2700°K). Auf der Kelvin-Skala verscheibt sich das Spektrum und damit die Lichtfarbe selber mit steigender Gradzahl von Rot nach Blau. Niedrige Kelvin-Zahlen bedeuten einen hohen Rot-Anteil im abgestrahleten Licht, der dann von Flächen, die den Rotanteil nicht absorbieren entsprechend an das Auge reflektiert werden.
Welche Möglichkeiten sich bei LED's bezüglich Lichtfarbe ergeben, ist auf dieser Seite recht anschaulich dargestellt:
http://www.led-info.de/grundlagen/leuchtdioden/weisslicht-led/lumineszenz-konversion.html
2700°K als Farbtemperatur ist zwar auf den ersten Blick recht ungewöhnlich für aquaristische Belange, ich fahre mein großes Panorama-Nano (111 Liter) schon seit mehreren Jahren mit genau dieser Farbtemperatur. Wie ich darauf komme? Ganz einfach: Eine Zeit lang habe ich zwei völlig technikfreie "Fensterbankaquarien" gefahren und darin Sakuras gehalten und gezüchtet.
Und wenn ich dann mal abends was sehen wollte, was lag da näher, als eine Schreibtischleuchte darüber zu stellen, in dem Fall eine IKEA-LED mit genau 2700°K Lichtfarbe.
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/50163202/
Die Spot-Beleuchtung sah nicht nur absolut geil aus, auch das Rot der Garnelen kam sehr gut rüber und gerade die ganz kleinen waren sehr gut zu erkennen.
Im Winter braucht man die Lampe dann mal häufiger, wenn man nach Hause kommt, ist es meist schon dunkel, Also wurde die Lampe Dauerzustand, und weil es so schön war (und so sparsam, 3 Watt) hab ich dann noch ein paar Lampen dazu gekauft. So ein Aquarium mit akzentuiertem Licht durch Punktstrahler sieht wirklich genial aus.
Als dann das Panorama-Nano kam (150cm lang) hab ich einfach 7 von den Lampen dahinter gestellt und das war es dann. Bei 70 Lumen pro Lampe (7+70=490 Lumen) sicher nicht gerade eine Festbeleuchtung, für Glossostigma, HCC und Elantine als Bodendecker hat es aber gereicht. Auch Zwerg-Nadelsimse wächst wunderbar. Auch sonst eigentlich nie Probleme mit Pflanzen gehabt, das schöne an Spots ist ja, dass man sie genau über eine Pflanze stellen kann.
Na gut, Elantine hydropiper wird schon seehr langsam mit 70 Lumen von oben und 30cm Abstand zur LED.Trotzdem: ist Blendfreies Licht und macht einen wunderschöner Kringeleffekt wo die Wasseroberfläche bewegt ist.
Parallel dazu habe ich auch schon ein paar Monate Becken mit Dennerle Power-LED's (LED 5.0) im Einsatz, deren Lichtfarbe 6500°K ist. Hier bestach mich Anfangs die im Vergleich zu den IKEA-Funzeln immense Helligkeit.
Eine davon alleine bringt ja schon 500 Lumen. Allerdings sehen damit gerade die Rottöne eher neutral aus, wenn man keinen direkten Vergleich hat, ist das eher egal.
Um meinen Bodendeckern (sprich der Elantine) im Panorama mal etwas in die Hufe zu helfen, denke ich schon seit einiger Zeit über eine neue LED nach. Hab auch mal versuchshalber ein paar LED 5.0 bew. eine Lumlight drüber gebaut und war jedes Mal erscheckt. Meine roten Drachensteine sind plötzlich bestenfalls noch rosa, die knallroten Brigittae blass-rötlich und auch sonst alles eher ein optischer Eisberg.
Auch wollte ich meinen Pflanzen die Umstellung von 2700 auf 6500°K ersparen. Hätte sicher Stress gegeben. Leider bin ich im Aquaristik-Fachhandel bezüglich meiner Wunsch-Farbtemperatur nicht wirklich fündig geworden, ganz im Gegenteil, ein jeder Fachberater erzählte mir, dass bei dieser Lichtfarbe die Pflanzen eingehen, die Tiere verkümmern und die Algen Party's feiern. Mal gut, dass ich da schon länger den direkten Vergleich habe und sagen kann, dass in allen meinen Becken die gleichen Algenarten in gleicher Stärke wachsen und die Wuchsgeschwindigkeit in erster Linie von der Lichtmenge denn von der Lichtfarbe abhängt. So bin ich denn letztendlich wieder bei Ikea hängen geblieben, die neuerdings LED-Spots in 2700°K und 400 Lumen Lichtleistung bei 7 Watt Verbrauch anbieten. Da ich eh ein Spot-Fan bin, für mich die Ideale Lampe. Blieb die Frage, wie man die Dinger ohne größere Selbstbau-Aktionen und vor allem flexibel in der Lichtführung über das Aquarium bringt. Da ich hier zufällig noch einen 5-Strahler-Deckenspot mit den passenden Fassungen (GU10)rumfliegen hatte (zufälligerweise auch vom Schweden, der sollte eigentlich in die Küche) habe ich mit dann 5 von den Spots besorgt und die Deckenleuchte mittels eines Wandarms über das Aquarium gebaut.
Sieht im Moment zwar noch etwas "schräg" aus, aber die 5x400 Lumen (=2000 Lumen = ungefähr 20 Lumen/Liter) sind schon echter Sonnenschein. Die 5 Spots ergeben auch eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung, und wenn ich jetzt den direkten Vergleich mache mit meinem Scapers's tank mit zwei 6500°K LED 5.0 drüber (auch 20 Lumen/Liter, dann ist das Ikea-Licht schöner, weil es subjektiv mehr nach Sonnenlicht aussieht als das objektiv eher dem Licht an einem sonnigen Tag mittags mit blauem Himmel und sehr wenigen Wolken (Definition Lichtfarbe 6000K)
der Dennerle LED's.
War zwar eigentlich nur als Versuch gedacht, aber glaube, ich lasse die Leuchte erst mal über dem Becken, bis ich etwas filigraneres gefunden habe.
Auf der anderen Seite: kostentechnisch unschlagbar: 29.95€ für die Deckenlampe, 5x 9,99€ für die Lampen, dazu ein Wandarm (auch vom Schweden) für 6,50@ und das abgeschnittene Kabel mit Schuko-Stecker einer 3er Steckdosenleiste für 2,-€ macht zusammen knapp
89,-€ für 2.000 Lumen LED über einem 1,50m-Aquarium.
Für 4 von Dennerles 5.0 wären locker 320,-€ angefallen, und Leuchtbalken-Fan (alle anderen Marken) war ich noch nie.