Hallo, Moni!
Drachensteine und Algen scheinen eine seltsame Affinität zueinander zu haben.
Ich bastele jetzt seit ein paar Monaten mit diesen Steinen herum, und ich werde immer skeptischer. Erste Erfahrungen hae ich im Dezember mit Drachensteinen gemacht, ein 54-Liter-Becken im Iwagumi-Stil. Etwa 12kg Drachenstein, Red-Bee-Sand und Bodenfilter. Da ein bisschen Zeitdruck da war, die Steine nicht richtig gewaschen, nur kurz abgespült, dann Hardscape, Pflanzen rein, Wasser drauf.
Erst war das Becken glasklar, dann, am nächsten Tag, so trübe wie Milchsuppe, nach drei Tagen hat es sich dann halbwegs geklärt. Alle Pflanzen hatten einen beigen Überzug. Schlamm. So weit wie möglich die Pflanzen gereinigt, dann drei Wochen eingefahren. Nach drei Wochen dann ein Dutzend Bees rein, die natürlich sofort alles abweideten, was zur Folge hatte, dass die ganze Chose sofort wieder eintrübte. Die Steine waren mit einer regelrechten Schlammschicht bedeckt, die meisten Höhlungen in den Steinen wurden von den Garnelen erst frei gemacht. Eine Woche später kamen die Algen: Überall, wo siech dieser Schlamm abgesetzt hatte, wurde es grün. Oder Schwarz. Oder Blau. An den Nitrat- oder Phosphat-Werten kann man es nicht fest machen, aber dieser Drachenstein-Schlick scheint extrem Nährstoffreich zu sein. Das Becken läuft noch, aber es ist wirklich keine Freude.
Beim nächsten Scape (mein Scaper's Tank)war ich dann gewarnt und habe die Drachensteine gründlichst gewässert und gebürstet. Gab in Becken zumindest keine Wassertrübung. Aber auch hier: Nach einigen Wochen sind die Dinger völlig veralgt mit merkwürdigen superfeinen grünen Fadenalgen, die sich wie Blaualgen benehmen, superfeine Fäden, und wenn man sie abwischt, sieht es aus als hätte man Blaualgen.
Scheinen aber keine Blaualgen zu sein. Und das nur auf den Steinen und den Pflanzen direkt drum herum. Und das beste ist: Die super gewässerten und abgeschrubbten Drachensteine fangen an, sich langsam an verschiedenen Stellen aufzulösen, werden weich und lehmen herum, wenn man daran mit einer Zahnbürste herunkratzt.
Im Panorama hatte ich dann nach 4 Wochen Pinselalgen auf den Drachensteinen, hatte die Nase voll, das Becken letztes Wochenende leer gemacht und die Steine erst drei Stunden lang ausgekocht und dann nochmal drei Stunden bei 200°C im Backoden. Danach nochmals mit der harten Bürste geschrubbt. Du kannst Dir nicht vorstellen, was für eine Brühe das Kochwasser wurde.
Jetzt ist das Becken wieder eingerichtet, die Steine wieder drin und zumindest bei den gekochten bin ich mir ziemlöich sicher, dass die nicht mehr aufweichen.
Bei denen im Scapers Tank (das kann ich jetzt nicht umbauen, sind viele Baby-Garnelen drin) muss ich mir das Drama zwangsläufig mit anschauen und hoffe, die Algen bald in den Griff zu bekommen. Rennschnecken gehen nicht dran, Geweihschnecken auch nicht, die Garnelen wuseln zwar dran rum, reduzieren sie aber nicht. Auch die Otocinclus, die ich mittlerweile eingesetzt habe, gehen nur sehr behutsam an diese Algen (schmecken wohl nicht so doll).
So greife ich denn alle zwei Tage zum altbewährten Schaschlik-Spieß und wickele diese schleimigen Fädchen auf, so gut ich kann. Ich glaube nicht, dass ich so schnell noch mal etwas mit Drachenstein anstellen werde....
Diese "Steine" scheinen eher so etwas wie verfestigter Lehm zu sein, und je nach Abbaugebiet scheint diese Verfestigung mehr oder weniger dauerhaft zu sein.
Roland
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