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#  01.05.2014, 01:06:43
Hallo zusammen,

ich halte seit einigen Monaten in einem 180 Liter Becken 12 Rote Neons, zwei Antennenwelse und zwei Tüpfelbuntbarsche. Die beiden Tüpfelbuntbarsche haben sich bis vor kurzem recht gut vertragen und sind auch meistens zusammen durchs Becken geschwommen. Seit einiger Zeit kommt mir einer davon etwas apathischer vor. Ich konnte auch beobachten, dass der andere ihn recht aggressiv verjagt wenn es Futter gibt. Das ist vorher nie passiert. Heute habe ich gesehen, dass der Schwächere etwa am Maul hat. --> Siehe Foto. Was ist das? Ist das eine Bisswunde? Ein Pilz?
Kann es sein, dass die Buntbarsche jetzt geschlechtreif sind, ich zwei Männchen habe und deshalb der eine manchmal so aggressiv ist?

Ich freue mich über jede Antwort.

Gruß Marko


MonikaW

(Moderator)




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#  01.05.2014, 08:06:53
Hei, kann sein...Pilz ehr weniger, das gibt so weiße Pilzfäden.
Könnte auch ein Geschwür werden.

Ich würd jetzt mind. 1x in der Woche 70-80% Wasserwechsel machen.
Einschleichend, wenn sie das nicht kennen und Seemandelbaumblätter, Erlenzäpfchen und/oder Eichenblätter/Walnussblätter zugeben.
Die wirken desinfizierend/zusammenziehend.

Dann weiter beobachen, was passiert.
Die Wasserwechsel sind wichtig, um den Keimdruck zu senken und Parasiten zu entnehmen.
20% entnimmt 20% Keime und Parasiten im Freiwasser
70% entnimmt 70% Keime und Parasiten im Freiwasser
Und das ist das was dann auch andere Fische abbekommen.
Die gilt es zu schützen.

Wenn sie aufeinander losgehen, kann es helfen Strucktur ins Becken zu bringen...zb. in der Mitte eine große Pflanze, die als Reviergrenze fungiert.
Und genug Verstecke, damit der Schwächere aus dem Blick des Agressors is und der ihn nicht dauernd rumjagt...

Dezente Sauerstoffzugabe über Ausströmer oder Oxydator schadet auch nicht.

Mit diesen Maßnahmen bin ich schon immer gut gefahren und hab so manchen Fisch wieder hinbekommen par4 ...
Wenn es zu spät ist für diese Aktionen, mach Dir kein Kop...
In der Natur käme ein großer Fisch und würde mit einem Haps das Problem erledigen...
Von Medikamentenempfehlungen aufgrund der Bilder und Ferndiagnose würd ich Abstand nehmen...Meistens ist es das falsche Medikament, der Fisch geht kaputt und evt. noch viele andere mit ihm.
Das einzige, was ich schon mit Erfolg eingesetzt habe, war Ektozon (früher Brustman, jetzt von Hobby).
Das habe ich immer da und es kann nix kaputtmachen...
Darin ist Salz und Sauerstoff...hilft gegen Pilze und Ektoparasiten und fördert den Pflanzenwuchs...

Wünsch Euch viel Glück, das es nur eine oberflächliche Verletzung/Reizung ist.
Bitte schreib wie es weitergeht...
VG Monika



Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  01.05.2014, 17:43:39
Hallo Monika,
ich hab mal bissl rumgegoogelt wegen des Oktozon, das liest sich alles interessant.
Da du schon Erfahrung mit diesem Mittel hast wie dosierst du es oder besser, würdest du es vorsorglich verwenden oder nur bei Bedarf?.
Ich hab jetzt gelesen das man es auch vorsorglich anwenden kann, siehst du das auch so?.
Sollte ich es vorrätig haben?, was meinst du?.


freundliche Grüße Ursula

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#  01.05.2014, 20:18:53
Hallo, Ursula!
Ektozon ist eine Kombination verschiedener reaktiver Stoffe.

Im Ektozon sind enthalten Natrium perboricum (Hauptbestandteil = Salze), Kalium chloricum und
Magnesiumperoxid, NaCl. Es hilft gegen eine Vielzahl von Geißeltierchen und Erregern.

Ist ein weißes Pulver, etwas grobkörniger als Zucker. Wenn Du es im Wasser löst, sprudelt es wie Brausepulver. Die Rückstände (Natrium-, Kalium- und Magnesiumverbindungen) sollen düngend wirken. Laut meines mittlerweile verstorbenen Uralt-Aquarienhändlers soll die Hauptwirkung vom freigesetzten Sauerstoff herrühren, der als das Radikal Ozon O3 (daher auch der Name) so ziemlich jede Bakterie totschlägt, die damit in Berührung kommt. Das Pulver kann man zwecks Wunddesinfektion auch direkt auf die betroffene Stelle des kurzzeitig trockengelegten Fisches streuen. Würde ich in deinem Fall aber nicht machen. Ich hatte früher immer eine 1 kg-Dose davon im Regal, bei Verpilzungen hat es eigentlich immer gut geholfen. Bitte beachte auch, dass da Kochsalz (NaCl) drin ist nicht alle Fische und Pflanzen vertragen höhere Dosen davon.
Nach einer intensiven Anwendung würde ich dir einen Wasserwechsel empfehlen, denn viele tote Bakterien im Becken bilden die Grundlage für neue Bakterien.

Roland





MonikaW

(Moderator)




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#  01.05.2014, 21:48:30
Huhu...ich hab immer 2 Eßlöffel auf 112 Liter brutto gegeben, wenn was war...
Es hat auch wunderbar gegen Darmflagelatte geholfen, mit denen ich in meine Aquariankarriere vor 27 Jahren gestartet bin...
Damals bin ich schier verzweifelt, weil alle meine ersten Fische innerhalb kürzester Zeit daran gestorben sind...
Ich war dann beim Händler und der hat mir grinsend eine Packung Ektozon übern Tresen geschoben...das war so eindrucksvoll...von daab sind keine Fische mehr krank geworden und gestorben für lange Zeit...
Zu dem Zeitpunkt hab ich es auch vorbeugend genommen...solange bis es gut war...dann aufgehört, aber gleich eine frische Packung in den Schrank gelegt...
Weil sowas ja immer kommt, wenn es grad Sonntag, Feiertag, Weihnachten oder Ostern is, wenn mal was kommt...das Zeug geht ja nicht kaputt...
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  01.05.2014, 22:10:32
Hallo Roland,
hallo Monika,
ok, soweit so gut :-), also sollte es in meinem Medizinschrank vorbeugend vorhanden sein.
Meine Fische sind pumperlgesund, wollte nur wissen ob ich das vorbeugend und regelmäßig ins Wasser geben soll/kann?, auch wenn die Fische offensichtlich gesund sind, das konnte ich jetzt so nicht aus euren Antworten heraus lesen.

Ein Fischlein ist ein bissl dünn, weiß nicht was ich mit ihr machen soll, rausfangen geht nicht, sie ist sehr flink und agil und da denke ich doch sie hat nix, oder?.

Verpilzungen hatten meine Fische bisher auch nicht, auch keine kleinen und/oder große Pünktchen.
Bei zwei Regenbogenfischen stellte ich eine Schwarzfärbung fest, wurden beide erlöst und ist schon paar Monate her.
Ich suche aber schon länger irgendein Stärkungspräparat oder Vitamine oder irgendsowas, einfach zur Unterstützung und Pflege.
Habt ihr da eine Idee?. Ich dachte jetzt dieses Mittel wäre sowas in der Art.

freundliche Grüße Ursula

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#  01.05.2014, 23:23:56
Hallo Monika, hallo Roland, hallo Ursula,

danke für die prompten Antworten und Hinweise. Das werde ich mal alles berücksichtigen.
Den großen Wasserwechsel habe ich eben gemacht und nach dem Mittelchen schau ich mich mal um. Mein Aquarienhändler hat mir auch schonmal sowas gesagt wie: "Keine Angst vor Chemie" - zumindest bei Schmieralgen. Gut, das ist eine andere Baustelle, aber geht so grob in die Richtung von Medizin. Jedenfalls hat die Chemie die Schmieralgen in kurzer Zeit vernichtet und alles andere ist heil geblieben.
In dem Becken gibt es schon Struktur und Rückzugsmöglichkeiten. Das Beißen beobachte ich erst seit Kurzem und dann auch nur wenn es Futter gibt. Eben sind die beiden Buntbarsche wieder ganz friedlich zusammen durchs Becken gezogen.

Monika, du hat hast recht. Man sollte die Natur nicht so romantisieren. Da geht es zum Teil beinhart zu, zumindest härter als in den meisten Aquarien.

Ich halte dich auf dem Laufenden.

Schöne Grüße
Marko



MonikaW

(Moderator)




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#  02.05.2014, 13:27:06
Doooch, vor Medizin und Chemie im Aquarium hab ich einen riesen Respekt...
Das kann einem das ganze Ding umhauen und dann hat man wochenlang Ärger...
Und das wegen einem Fisch, der eh nicht zu retten is...
Was natürlich immer ganz geschickt is, wenn man ein 12 Liter Quarantänebecken hat...Kostet so um die 15€..Filtermaterial für einen kleinen Lufthebefilter kann man im Becken aufgewahren, dann ist es gleich eingelaufen...
Dann Fisch raus und extern behandeln...
Also die Anschaffung rentiert sich auf jeden fall...
Nur konsequent nach der Behandlung abbauen...sonst hat man wieder keins im Notfall mislay
VG Monika

Wer andern eine Grube gräbt.........soll Wasser reintun

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#  02.05.2014, 16:26:40
Monika, da gebe ich Dir vollkommen Recht! thumb
Auch wenn die ganze Aquaristik eigentlich völlig chemisch ist, sollte man immer das Minimalst-Prinzip berücksichtigen: Chemie nur einsetzen, wenn es gar keine Alternative gibt und dann so wenig wie irgend möglich.
Und ein Quarantäne-Becken sollte keine Option, sondern Standard sein, sei es, um kranke Tiere optimal zu pflegen, sei es um Neuzugänge erst einmal 1-2 Wochen genauer in Augenschein zu nehmen, bevor ein ganzer Besatz angesteckt wird.

Allerdings ist in Ektozon auch nicht mehr Chemie drin wie in einem Dünger, was am Ende bleibt sind Kalium, Natrium und Magnesium, und zumindest Kalium und Magnesium sind als Ion harmlos. Natrium eigentlich auch. Das Chlorid-Ion aus dem NaCl ist da schon heftiger, kommt aber auch in natürlichen Wässern vor.

Schwermetalle oder organische Verbindungen sind da schon ein ganz anderes Kaliber.

Roland


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#  02.05.2014, 21:09:04
Hallo Monika, hallo Roland,

ich hatte und habe noch einen ziemlichen Respekt vor Chemie im Becken und versuche natürlich auch mit möglichst gar keiner auszukommen. Bei der oben erwähnten Schmieralgenplage habe ich auch schon an Abdunkeln gedacht. Aber der Aquariumhändler hat mir da meine grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber Chemie etwas genommen. Ich hau da nix Unnützes rein, bin aber auch nicht mehr grundsätzlich gegen einen Chemieeinsatz.
Leider bin ich heute nicht dazu gekommen Ektozem zu kaufen. Die Stelle unter dem Buntbarschauge ist größer und vor allem tiefer geworden. Da muss ich morgen was besorgen.

Schöne Grüße
Marko


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