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#  09.06.2015, 18:41:29
Hallo liebe Freunde!

Ihr erinnert euch sicherlich noch an meinen kleinen Artikel: Bucephalandra und der Tag war gerettet.

Vorweg: Irgendetwas in den Blüten, muss den Botaniker, der die Gattung aufstellte, an den Kopf des Pferdes von Alexander dem Großen, Bucephalus, erinnert haben, weshalb er ihr diesen Namen verlieh.

Genau.Sechs Pflänzchen, und es waren in der Tat nur Pflänzchen, bezogen dazumal mein neu geschaffenes Vivarium, welches im Wintergarten, bei Vormittagssonne steht.

Befüllt ist es, wie bei mir üblich mit Regenwasser, welches in je 12 Intervallen des Tages, abwechselnd mit den 12 Intervallen der Ruhephasen,durch eine kleine Filterpumpe umgewälzt wird.

Das hat mehrere positive Effekte. Zum einen sollten Pflanzen in heiß-feuchtem Niveau, nicht ohne Wasser- und Luftbewegung stehen, weil sich durch abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste, sowie Ausscheidungsprodukte der Fische, schnell Fäulnis ausbreiten kann. Deshalb besprühe ich die Vitrinen, die keine Pumpe haben, täglich mit hartem Strahl.
Außerdem wird die, vom Heizstab abgegebene Wärme, gut verteilt.

Die Wassertemperatur liegt bei mindestens 27 Grad Celsius.Die Lufttemperatur etwas darunter, kann allerdings bei Sonneneinstrahlung auf über 28 Grad Celsius steigen. Um Überhitzung zu vermeiden,sind sowohl die Front-,als auch die Deckscheiben,mit hauchdünnen Zellstoffbahnen schattiert.

Überhaupt sollte man darauf achten,dass Cryptocorynen im speziellen, und Bucephalandra im allgemeinen, keiner allzugroßen Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.

Bei einigen Cryptocorynenarten kamen in dem Fall, die neuen Blätter regelrecht eingeschnürt hervor und entwickelten sich nicht richtig.

Bei vielen Bucephalandraformen weist schon die dunkle Blattfarbe auf ein geringeres Lichtbedürfnis hin.

Einfache Faustregel: Je mehr Blattgrün eine Pflanze hat, desto heller möchte sie stehen.Vorausgesetzt, die Luftfeuchtigkeit stimmt.

Um der ganzen Angelegenheit mehr Authentizität zu verleihen, schwimmen in munterem Schwarm, ganz reizende Trichopsis pumila, Knurrende Zwergguramis herum, die durch interessante Geräusche regelmäßig auf sich aufmerksam machen.

Mal abgesehen von der nicht überragenden Qualität des Bildes, die Pflanze ist sehr klein und bei einer noch kleineren, weiß-rosa Blüte, kriegt man kaum Kontrast hin,ist gut darauf zu erkennen, wie ich die Pflanzen kultiviere.

Ich habe sie ganz einfach mit meinen Lieblingsobligaten, den in Streifen geschnittenen Dederonbändern aus Damenstrümpfen, einem Utensil aus der Epiphytenkultur, der längst verschollenen DDR- Zeit, an einen kleinen Tontopf, außen angebunden, sodass sowohl die Rhizome, alsauch die Wurzeln frei im Wasser hängen können.

In den Topf habe ich einen anderen, mit Cryptocoryne pygmea gesetzt. Kein schönes, aber ein nützliches Ensemble.

So langsam wie oft angegeben, wachsen die Pflanzen gar nicht, doch wegen ihrer Winzigkeit bekommt man nur nicht viel davon mit.Allerdings ist Vorsicht vor Schnecken geboten. Man sollte es tunlichst vermeiden, den Wasserstand über den Topfrand hinaus steigen zu lassen, weil es immer gewisse Schnecken gibt, die sich ausgerechnet an den jungen Blättern "vergreifen".Bei den Posthornschnecken habe ich das nicht beobachtet. Aber ich habe eine eine andere Art im Becken, die in ihrer Gestalt an Hörnchen erinnern. Interessant an diesen dunklen, kleinen Schnecken ist, dass sie auch tierische Nahrung aufnehmen. So habe ich sie beim Verzehr abgestorbener, weißer Mückenlarven beobachtet.

Taxonomisch werde ich mich bei Bucephalandra, auch nicht ein kleines Stück aus dem Fenster wagen. Dazu ist das publizierte System viel zu undurchsichtig und unsicher.

Obwohl ich drei verschiedene Formen gekauft hatte, kann ich einen wirklichen Unterschied nur zwischen zwei Formen ausfindig machen. Ich habe sehr kleine Formen mit dunklen, gewellten Blättern und eine größere, eher grüne Art, deren Blätter mehr löffelförmig und glatt sind. Das ist es auch schon.

Im Netzt findet man Dutzende, wenn nicht Hunderte Namen, deren Ursprung allerdings, wenn nicht allein der Händlerphantasie, so doch zumindest den verschiedenen Standorten geschuldet ist.

Ich für meinen Teil nehme diese wirklich winzigen Pflanzen,als das, was sie sind, eine entzückende Bereicherung, aus den Urwäldern Borneos und habe sie in mein Herz geschlossen.

Außenstehende schütteln verständnislos mit dem Kopf, wie man an solch unscheinbare Geschöpfe Zeit, Geld, Mühen und Herz verschwenden kann. Fürwahr, viel Lärm um fast gar nichts...




(Ich habe meine taxonomischen Informationen, einem Artikel von Heiko Muth, erstellt am 26. Februar 2014,entnommen).


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