Hallo Robert,
na ja, "Edelalge" find ich auch doof, ich meinte absichtlich kultivierte Algen wie Aegagropila.
Oft wird die gleiche Einzeller-Gruppe sowohl in Zoologie- als auch in Botanikbüchern unter verschiedenen Namen abgehandelt, z.B. Dinoflagellaten / Dinophyceen.
Die Oomyceten, "Algenpilze", werden traditionell zu den Pilzen gezählt und haben auch eine ähnliche Lebensweise wie "Echte Pilze", sind aber eng verwandt mit Braun-, Kiesel- u. Goldalgen.
Ganz spannend ist auch, wie nach heutiger Theorie (der Endosymbiontentheorie) die verschiedenen "Pflanzen"gruppen die Photosynthese "erfunden" haben. Die haben nämlich geklaut.
Die Photosyntheseart, bei der Sauerstoff entsteht, hatten ursprünglich nur die Cyanobakterien.
Irgendwann hat der "tierisch" lebende gemeinsame Vorfahr von Glaukophyten+Rotalgen+Viridiplantae Cyanobakterienzellen "gefressen", aber nicht verdaut. Die Cyanos lebten in der Wirtszelle als Endosymbionten weiter, wurden mit Licht u. Nährstoffen versorgt und lieferten dem Wirt organische Stoffe. Sie büßten dann immer mehr ihre Selbständigkeit ein und waren dann schließlich die Chloroplasten der - nunmehr - Pflanzenzelle. Bei Glaukophyten u. Rotalgen sind die Chloroplasten, auch in der Farbstoffzusammensetzung, noch sehr Cyanobakterien-ähnlich.
Bei den Viridiplantae ging die Abwandlung der Chloroplasten noch weiter, und bei heutigen Grünalgen und Landpflanzen befindet sich ein großer Teil der Chloroplasten-DNA nicht mehr im Chloroplasten, sondern im Zellkern.
Der Vorfahr von Braun-, Kiesel- u. Goldalgen hat sich die pflanzliche Lebensweise verschafft, indem er sich eine Rotalge einverleibt und zum Chloroplasten gemacht hat (sekundäre Endosymbiose).
Der Euglenen-Vorfahr wiederum hat eine Grünalge als Chloroplasten-Vorläufer aufgenommen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Euglenoida
Indizien dafür liefern z.B. DNA-Analysen, die unterschiedliche Zahl der Membranen um die Chloroplasten und bei manchen Algengruppen Zellkern-Reste an den Chloroplasten.
Gruß
Heiko