LED-Beleuchtung
11.10.2011, 17:11:50
unbekannt
Hallo Engelbert,
bedeutet Dein Post, daß es zu viel Durcheinander gibt? Das könnte man ja vielleicht, mit Jürgens Hilfe, ändern oder zumindest verbessern. Denke auch, daß viele mitlesen.
Für mich ist es schwierig, bei langen Threads den Überblick zu behalten. Vielleicht nutze ich noch nicht alle Möglichkeiten, wenn es welche dazu gibt? Alles von Beginn an nochmals lesen, sich nebenbei Notizen machen und dann neu ansetzen scheint mir alles, was ich tun kann.
Danke für Deine Anregung.
11.10.2011, 17:37:05
ecipower
Hallo Joachim,
nee kein Durcheinander. Nur bin ich der Anti-Elektriker und kann somit nicht immer alles verstehen. Wie gesagt, selbst ich finde hier nützliche Erkenntnisse.
11.10.2011, 23:50:57
unbekannt
Hallo,
ok, ein kurzer Sprung zu folgender Thematik aus der Praxis:
an meinem mittels UltraBright-LED-Strips mit insgesamt 1800 Lumen beleuchteten 85er AQ, dessen Grundfläche etwa 0,25m² und Höhe etwa 40cm beträgt, konnte ich immer wieder beobachten, daß Pflanzen ab etwa halber Beckenhöhe einen regelrechten Wachstumsschub nach Oben erhielten, also beschleunigtes Längenwachstum.
Irgendwie ließ mich dieses Phänomen nicht los und ich ging davon aus, daß habe mit Reflexionsverlusten und zu geringer blauer Strahlunganteile in den Leuchten zu tun. Da lag ich ziemlich richtig! Erklären läßt sich dieses Wuchsverhalten mit dem Stichwort "Polar Radiation Pattern". Dabei muß man noch wissen, daß alle Pflanzen auf blaulastiges Licht durch gedrungen kurzes, aber in sich kräftiges Wachstum, bie rotlastigem Licht mit spillerig magerem, aber massivem Längenwachstum reagieren; d.h. Rot fördert Längen- und Blau Breitenwachstum (bzw. gedrungenes).
Was also ist unter "Polar Radiation Pattern" zu verstehen resp. was bewirkt es und warum?
Stellt man den Lichtkegel, ausgehend von einer definierten Lichtquelle, in der Vertikalen anhand einer 180° Skala dar; d.h. markiert man, bis zu welchem seitlichen Ablenkungswinkel dieser Lichtkegel reicht, wird man, vergleicht man rot- mit blaulastiger Strahlung, folgendes feststellen: die blaue Strahlung hat in etwa die Form einer auf die Spitze gestellten Elipse, strahlt somit in vergleichsweise engem Winkel nach Unten, die meiste Energie entlang der Senkrechten mit ihrem Energiezentrum oberhalb des Lichtkegelendes, etwa mittig. Die rotlastige Strahlung hat die Form eines typischen Pilzhuts, mit der flacheren Seite nach Unten und der Kreisabschnittwölbung nach Oben, strahlt dabei etwa 3x so weit nach Außen, manchmal noch stärker. Ihr Lichtkegelende erreicht die Grundlinie des Halbkreises gar nicht, sondern endet idR etwas unterhalb der Streckenmitte. Das also führt dazu, daß unsere AQ-Wasserpflanzen etwa ab Beginn der oberen Wasserhälfte im AQ einen ordentlichen Längenwachstumsschub bekommen!
Wie ist das zu erklären? Diese Darstellung ist technisch-symbolisch, soll zeigen, wie es sich durch entsprechende physikalische Phänomene mit dem Strahlungsverlauf entsprechender Lichtquellen im Raum entlang der Vertikalen verhält. Da kurzwellige, blaue Strahlung deutlich energiereicher ist, als langwellige, rote, wird die energieärmere rote Strahlung während Reflexionsablenkungen viel schneller an Energie (von der sie sowieso weniger hat) verlieren, als die blaue Strahlung. Je mehr Reflexionsvorgänge die rote Strahlung in die Horizontale Richtung streuen, desto mehr verstärkt sich die Tendenz, Reflexionen zu erleben. Daher die Pilzhutförmige Streuung der rotlastigen Strahlung (entsprechend auch der gelb-grünen) und im Gegensatz dazu die Pilzstilförmig aufrechte der blaulastigen Strahlung.
Was bedeutet das für uns?
Wie ich immer sagte, wir sollten darauf achten, viel mehr blaue Spektralanteile in unsere Beleuchtung zu bekommen, als rote. Die hat die Industrie bislang im Auge gehabt, weil man einerseits der weit verbreiteten (im Grunde fast falschen) Idee der angeblich so wichtigen Mischung je eines Rot- und Blaugipfels mit mehr Rot zur Algenprophylaxe (die so nachweislich aber nicht funktioniert) für die Pflanzenzüchter folgte, die auf schnelle Erträge aus sind, als der für die Aquaristik relevanten Idee, wie man sein Pflanzenwachstum hinsichtlich GESUNDEN Pflanzenwuchses besser in den Griff bekommt. Darunter verstehe ich Pflanzen, die kräftig sind (nicht mager und lang), dafür eher gedrungen. Für uns ein Vorteil, weil wir so nicht zu oft gärtnern müssen. Gesund bedeutet für mich auch entsprechend farbig, was wieder stark auch mit der Nährstoffversorgung zusammen hängt. Also noch mal: es macht alle Mal Sinn, seine AQ-Beleuchtung deutlich in Richtung Blauanteil des sichtbaren Spektrums zu stärken und Rot eher etwas herunter zu fahren, es sei denn, man möchte rasend schnelle Stengel, die mager in die Höhe schießen, also schnelle Erträge bringen, sonst nichts. Das möchte die AQ-Wasserüflanzen-industrie vielleicht, aber wir eher nicht.
12.10.2011, 00:08:21
unbekannt
Nachtrag:
damit erklären sich auch die schon geschilderten Meßergebnisse mit dem PAR-Meßgerät, wobei klar erkennbar war, daß es bereits im oberen Beckendrittel, trotz guter Reflektoren einer T5-Beleuchtung zu massiven Lichtverlusten kam und Unten (am Boden) nur noch rund 10% ankam.
Da T5 Leuchten, zumindest im Süßwasser, einen idR höheren Rot- als Blauanteil haben und selbst bei gleich hohen Peaks oder leicht höheren blauen die Bandbreite der Blaustrahlung deutlich schmaler gehalten wird, als die der Rotstrahlung.
Jetzt paßt das Puzzle-Spiel zusammen!
12.10.2011, 10:31:26
unbekannt
Korrektur
Der Satz:
Da T5 Leuchten, zumindest im Süßwasser, einen idR höheren Rot- als Blauanteil haben und selbst bei gleich hohen Peaks oder leicht höheren blauen die Bandbreite der Blaustrahlung deutlich schmaler gehalten wird, als die der Rotstrahlung.
in meinem letzten Post muß lauten:
Da T5 Leuchten, zumindest im Süßwasser, einen idR höheren Rot- als Blauanteil haben und selbst bei gleich hohen Peaks oder leicht höheren blauen die Bandbreite der Blaustrahlung deutlich schmaler gehalten wird, als die der Rotstrahlung, ist ihre Wirkung auf den Pflanzenwuchs wie Oben beschrieben. Sicher gibt es eine kontinuierliche Verbesserung von T12 über T8 zu T5, was die in der Luft meßbare Lichtleistung gegenüber der zugespeisten elektrischen Leistung betrifft, also die Effizienz, mit der zugeführte elektrische Energie in Licht umgesetzt wird, aber das hilft nicht unbedingt, in unserem Sinne besseres Pflanzenwachstum zu erhalten.
12.10.2011, 11:43:13
unbekannt
Hallo,
heute erhielt ich per Email Nachricht vom zweiten Anbieter, daß die Proben der Linsen und Kühlschiene unterwegs sind. Bin gespannt.
Muß noch einen Fehler zu den vorhergehenden Meldungen korrigieren (sorry, war einfach spät und ich nicht mehr fit): habe keine 45° Linearlinse erhalten, sondern eine 30°. Hoffe, daß in der noch kommenden Lieferung eine 45 Linearlinse dabei ist. Mal sehen.
OT: mußte mich gestern und heute erst mal um mein Leasing-Auto kümmern, das zum x-wievielten Male in die Werkstatt muß. Hatte denen von Beginn an gesagt, daß die Bordelektronik / -elektrik ausgetauscht werden sollte, weil sie anhalten Probleme macht. Bislang rund 10x Werkstatt, amgeblich immer wegen anderer Ursachen, jetzt hab ich vom ADAC amtlich, daß die Bordelektronik / -elektrik fehlerhaft ist. Wenn sie jetzt nicht entsprechend reagieren (und sie haben wieder mit Dementis angefangen), kenne ich nen guten Rechtsverdreher, auf Vertragsrecht spezialisert und dann geht die sch... Kiste zurück, Wandlung. Kauft um Gottes Willen nie einen PEUGEOT!
12.10.2011, 13:50:17
Ultra Marin
Ciau Joachim
Das hellt auch auf mit den Peugeot eigentlich willman nichts machen mit der Kiste aber nur drum und dran. Mein erster Roller fährt mit 11 L. 480 km weit,in den ersten zwei Jahren fahr ich 42 000 Kilometer hauptsächlich Odenwald. Nach dem der verschwunden ist besorgen wir den gleichen wider der Brauch, 11 L. auf 190 Kilometer,Fahr auch weniger.
Habe mir überlegt, das sie Energiesparlampen wahrscheinlich auch ein höheren Rot wert als blau haben. Einiges geht auch im Reflektor verloren.
Einfall so ein normalen Reflektor mit Felgenchrom sprey zu besprühen.
Meine LEDs strips 5000 k. Neutral weiss (sind wirklich Neutral)
Die 5500 k. ist nach nein Geschmack schöner. ( unterschied)
Die warm weiss sind als deko schöner ( auch in RGB enthalten ).
Schönen Gruß Sergio
13.10.2011, 13:05:02
unbekannt
Ciao Sergio,
ja, das ist sicher auch ein Stück weit Geschmacksache, schließlich soll ja jedem sein Aquarium auch gefallen.
Im Bereich ab etwa 6000K oder mehr (bis ca. 8000K) liegt man, den Pflanzenwuchs betreffend, offenbar gut. Es ist sicher möglich, mit Beleuchtungen unter 6000K Pflanzenwuchs im AQ zu erzielen, das beweisen viele Aquarien, die so beleuchtet sind.
Je mehr Rot im zugeführten Licht enthalten ist, desto mehr neigen die Pflanzen dazu, schnell in die Höhe zu wachsen, je mehr Blau im Licht ist, desto niedriger bleiben sie respektive desto dichter und gedrungener ist ihr Wuchs.
Viele nehmen den schnellen Wuchs der Pflanzen in die Höhe in Kauf, weil sie lieber eine wärmer wirkende Beleuchtung mit Licht von etwa 4000-5000K haben. Ist selbstverständlich möglich und in Ordnung.
Mir ist schon mehrfach aufgefallen, daß viele Männer bei Licht eher kühleres (also ab 6500K oder mehr), viele Frauen hingegen wärmeres (etwa 4000-5000K) bevorzugen. Das hat wohl etwas mit einer Art "Behaglichkeit" zu tun, die Frauen bei warmem, der Kerze ähnlichem Licht empfinden bzw. der Neigung, alles klar und im Detail erkennen zu können, ohne Gedanken an Stimmung, bei vielen Männer. Wie es im Leben meist ist, gibt es natürlich auch anderes. Wäre ja auch langweilig, wenn es nicht so wäre. :prost:
13.10.2011, 13:18:11
unbekannt
Hallo zusammen,
heute kam das zweite Päckchen mit den Materialproben. Zur Zeit durch einen Hexenschuß etwas gehandicapt, kann ich nicht so lange am PC sitzen - wird schon wieder.
Leider war keine 45° Linearlinse dabei, aber neben dem Alu-Kühlprofil auch folgende Linsentypen: 120° weiß diffus, 120° transparent diffus, 120° transparant klar, 90° transparent diffus, 60° transparent diffus und 30° transparent diffus. Diffuse Linsen haben eine angerauhte bzw. eine mit sehr vielen winzigen halbkugelig geformten Minilinsen übersähte Optik. Dadurch streut das austretende Licht wieder, im Gegensatz zu r Situation bei klaren Linsen, wo diese bewußt herbeigeführte Streuung entfällt.
Nun, Streuung wollen wir ja tunlichst vermeiden, dahe fallen alle Linsen, die eine diffuse Oberfläche haben, schon mal weg. Was hier bliebe, wäre eine 120° Linse, und die brauchen wir nicht, denn meine UltraBright-LED-Strips haben von Haus aus schon 120° Abstrahlwinkel. Also kann man die gerade erhaltenen Muster nur zu theoretischen Betrachtungen und Vergleichen heranziehen. Werde aber versuchen, damit mal einen fotografisch festgehaltenen Vergleich der Abstrahlmuster zu präsentieren, bitte wegen meines Rückens nur um etwas Geduld.
In der Zwischenzeit stelle ich im nächsten Post mal ein Bild ein, das das weiter Oben angesprochene "Polar Radiation Pattern" verdeutlicht.
13.10.2011, 13:31:23
unbekannt
Hallo,
hier eine Skizze zum "Polar Radiation Pattern".
Im technischen Bereich wrd das anders dargestellt, nämlich im Vergleich zu meiner modifizierten Skizze auf dem Kopf stehen.
Wichtig daran ist, daß es die radiale Verteilung der Abstrahlung bestimmter Spektralbereiche einer Lichtquelle in der Vertikalen zeigt und man Unterschiede in den Streuungstendenzen erkennen kann.
Es geht mit dieser Skizze nicht um wissenschaftliche Präzision, sondern um die Demonstration eines Prinzips. Seid also bitte nicht zu streng. Das Prinzip, meine ich, ist gut erkennbar und es löst die scheinbar so widersprüchlichen Beobachtungen aus der aquaristischen Praxis, meine ich, recht gut. Selbstverständlich bliebe zu prüfen, wie es sich exakt verhält, aber erste Hinweise gibt es ja, deren Aussagen eindeutig in diese Richtung weisen (z.B. die im YouTube Video und meinen weiter Oben zu findenden Posts dargestellten Resultate mehrerer PAR-UW-Messungen im Aquarium).