Kahmhaut, Algen oder veralgte Kahmhaut?

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26.07.2012, 11:36:45

*spunt*

Hallo,

ich hatte auch lange mit einer Kahmhaut zu kämpfen. Da ich kaum noch Pflanzen im Becken habe,nur noch Hornfarn als Schwimmpflanze, kommt bei mir kein Dünger mehr rein. Ich denke man sollte speziell mit Flüssigdünger sehr sparsam sein. Den Bodengrund habe ich ausgetauscht, nur noch eine dünne Schicht Sand.
Dann denke ich sollte man auch den Filter viel öfter, als immer genant wird , reinigen. Die Bakterien killt man nicht so schnell wie immer gesagt wird, da muß man schon sehr gründlich sein. Ein verschlamter Filter kann ganz schön Nährstoffe speichern und wieder frei geben, wenn dann weiter gedüngt wird(Flüssigdünger), wird man eine Kahmhaut nur sehr langsam wieder los. Ich hatte auch schon komplett ohne Oberflächenbewegung, so keine Kahmhaut. Vielleicht hilft gegen eine Kahmhaut auch ein paar Wasserwechsel mal nur mit reinem Osmosewasser zu machen und diesem nur ein paar Minerale gezielt zuführen.
26.07.2012, 13:02:05

Olli

Zitat von MonikaW :
Hei Olli, da muß ich nur einen Wasserwechsel machen...wir haben viel Nitrat im Wasser...
VG Monika


Hiho,
Ich glaube Du machst da einen Gedankenfehler, denn bei jedem WW führst Du mit Deinem LW ja nicht nur NO3 sondern offensichtlich auch reichlich PO4 zu. Das mag bei Becken mit hohem PO4-Verbrauch und geringerem NO3-Absatz ja noch funktionieren. Kommt dann aber noch ein größerer Besatz mit entsprechendem Futtereinsatz dazu, geht die Rechnung nicht mehr auf. Ohne Messergebnisse bzw. wöchentliche Verbrauchswerte ist das aber leider nicht aufzuklären.

Zitat von Bernd Kaufmann :

Hallo Olli,
bei pH-Anstieg???


...das ist das Gegenteil von PH-Senkung.


Hi Holger,
weshalb ja auch immer mehr scaper dazu übergehen, ihre Becken mit Mininmalaufwand zu filtern (Stichwort Geringfilterung), weil dies Konzept einfach mehr Kontrolle über die Nährstoffsituation zulässt. Bei eingefahrenen Layouts mit grossvolumigem Filter und gehaltvollerem Bodengrund wie Soil, kann man sich Eisentests auch sparen. Ein belastbares Ergebnis wird man eh nicht erhalten.

Lässt sich mit einem anspruchsvollerem Besatz wie unsere Diskus so natürlich nicht umsetzen (wobei ich hier auch so wenig wie möglich an Masse einsetze und auf sog. "Hochleistungsfiltermedien" verzichte). Daher bin ich wie Du mit Eisenvolldünger recht sparsam und mache die Fe-Düngung primär vom optischen Zustand der Pflanzen abhängig.

LG
Olli
26.07.2012, 13:04:58

MonikaW

Hallo Olli, kann mich noch an verzweifelte Messfreaks erinnern, die versucht haben ihren Phosphatwert herrunterzubringen...
Sie haben Wasser gewechselt, nicht gedüngt und jedesmal ist der Phosphatwert wieder ins Uferlose geschnellt.
Andersrum konnten die Messfreaks kein Eisen nachweisen...immer Eisen hinterhergeschüttet und klar..das Phosphat war auch verschwunden...also Phosphat hinterher...
In der Art hab ich schon sehr viel mitgelesen...
Also soooo schwer scheint sich Phosphat dochnicht rückzulösen...
Zumindest kommt es immerwieder vor...
Und da schäumen im Teich immer mit Phosphatüberschuss in Verbindung gebracht wird, glaube ich das ich auch immernoch zuviel Phosphat im Becken habe...
Gestern war in der einen Ecke eine Schaumwolke, als ob einer Spülmittel rein hätte...die ist zwar sehr schnell wieder zerfallen...aber es war doch auffällig, als ich mit der Brause auf der Gieskanne das Wasser eingefüllt habe.
Also ich glaube schon, das in dem Becken sowas im Moment stattfindet.
Es steht ja auch schon lange...und hat immer brav seinen Eisendünger bekommen...
Mit Aquasapingbecken kann man es leider nicht vergleichen, weil es ein Lowtecbecken mit wenig Licht ist...
Da ist der Verbrauch nicht so hoch...Futter hat als Nitratspender schon immer gereicht...Sonst würden darin nicht diese Pflanzemassen entstehen...
VG Monika





Zitat von Olli :
Hi Monika,

Eisenphosphat ist im Aquarium normalerweise nur schwer löslich.
LG
Olli
26.07.2012, 13:08:54

Bernd Kaufmann

Zitat:

Zitat von Bernd Kaufmann :

Hallo Olli,
bei pH-Anstieg???


...das ist das Gegenteil von PH-Senkung.


Ja, eben. Seit wann löst sich Eisenphosphat im alkalischen Bereich und nicht im sauren?
26.07.2012, 14:12:42

*spunt*

Hallo Olli,

ich versuche gerade mein Becken nur noch mit zwei großen Filterpatronen(100x100x400mm) zu filtern, die mit einer Pumpe(keine Luft) betrieben werden. Da kann ich in einem bestimmten Intervall die beiden Patronen regelmäßig reinigen ohne das sich da was ansammeln kann. Das Ganze werde ich dann noch später hinter einer Verkleidung verstecken(eventuell Glas über Eck mit 1-2 Lochbohrungen). Durch die Bohrungen entsteht ein guter Einsog und die Patronen selbst arbeiten dann als eine Art HMF. Wenn noch etwas Platz bleibt, kann ich da noch einen kleinen Schnellfilter mit einbauen. Beim WW dann nur noch den freien Raum hinter der Verkleidung absaugen. Ich glaube so ähnlich arbeitet Dein Filter auch?
26.07.2012, 16:36:38

Olli

Hi Monika,

ich bin ja ach kein Messfreund. Aber beim Buddy-Ration zwischen NO3 + PO4 halte ich mich immer möglichst an 23:1. Und ohne zu wissen, wo Dein PO4-Wert aktuell liegt, bin ich sicher, dass NO3 zu niedrig ist. 10er Werte fahre ich in meinen Becken nur, wenn ich PO4-limitiert unterwegs bin.


Zitat von Bernd Kaufmann :
Zitat:

Zitat von Bernd Kaufmann :

Hallo Olli,
bei pH-Anstieg???


...das ist das Gegenteil von PH-Senkung.


Ja, eben. Seit wann löst sich Eisenphosphat im alkalischen Bereich und nicht im sauren?


Na Du bist ja echt ein Experte. Bei Eisenphosphaten liegt die geringste Löslichkeit im pH-Bereich zwischen pH 5,0 und 5,5. Ich denke Du verwechselst das mit der allgemein besseren Verwertungsmöglichkeit der Pflanzen von Nährstoffen bei niedrigen PH-Werten.

Und von alkalisch habe ich nichts geschrieben. Eine bessere Löslichkeit ist schon gegeben, wenn der PH lediglich von 6,5 auf 6,7 steigt.

Hi Holger,

Ja so habe ich es bei mir auch laufen. Bei Innenfiltern hat man ja meist das Problem, dass für die Beckengrößen angemessene Pumpenleistungen nicht verfügbar sind. Entweder sind sie zu gross (mit entsprechend hohem Stromverbrauch) oder zu leistungsschwach. Ich entscheide mich dann lieber für eine langsamere Hauptpumpe und ergänze sie mit 1-2 mechanischen Vorfiltern (z.B. Aquaballs) um mehr Strömung zu erzeugen ohne, dass mein Beckeninhalt durch die Gegend fliegt ;P

Grosse Filter haben für mich eh den Nachteil, dass man sie kaum abschalten kann. Denn neben der Eisenphosphat-Rücklösung, die durch FE-Überdüngung und plötzlicher PO4-Mangel ausgelöst wird, sind Sauerstoffmangel und ein hoher Anteil an aneroben Zonen ein ebenso sicheres Mittel zur Rücklösung. Und das erreicht man recht leicht, wenn man sein schön eingefahrenes 200-Liter-Technikbecken mal für 2h abschaltet ;P

Geringe Filtermasse hat schon Vorteile. Sofern der Besatz es zulässt, würde ich in einem Pflanzbecken immer nur soviel einsetzen, wie eben nötig ist um die Nitrifizierung sicher zu stellen. Aus diesem Grund - ich denke Du erinnerst Dich - bin ich auch kein Freund von Bodenheizungen. Aber das ist ein anderes Thema ;P

LG
Olli
09.08.2012, 19:16:01

Tom Toe

Zitat von Tom Toe :
Möglicherweise hängt die Intensivität der "Kahmhautalgen" mit der Wasserhöhe zusammen. [...] Ich habe den Wasserstand jetzt um ca. 20mm gesenkt und werde mal weiter beobachten.
Vielleicht noch nicht repräsentativ, aber ich habe seitdem keine Kahmhaut mehr.

Gruß,
Thomas
25.08.2012, 08:32:33

Tom Toe

Vielleicht interessiert es ja jemanden, deshalb berichte ich einfach mal weiter. Seit der Wasserstandssenkung vor exakt vier Wochen ist die Oberfläche weiterhin glasklar und auch die Algen an den Scheiben treten nicht mehr so häufig auf.
Ich habe in diesen 4 Wochen noch nicht einmal Wasser gewechselt. :mislay:
Das habe ich die letzten Jahre nicht erlebt, auch in den vorherigen Aquarien nicht. Es wäre vielleicht ein übergreifendes Experiment wert, daß auch andere Betroffene versuchen, ihre Kahmhaut durch eine Abstandsvergrößerung zwischen Wasseroberfläche und Beleuchtung zu dezimieren.

Oder gibt es jemanden, dessen oben offenes Aquarium unter Kahmhaut leidet und bei dem die Beleuchtung ziemlich hoch hängt?

Gruß,
Thomas
25.08.2012, 13:04:06

MonikaW

Hei Tom, im 240er hatte ich auchschon Kahmhaut, vor 20 Jahren...
Jetzt is kein Platz mehr dafür :hide:
Da hängen die Lampen drüber...
Glaube ehr das es mit der Oberflächenbewegung zu tun hat...
Bei meinem 112er is es im Moment wieder ganz schlimm...
Aber ich vermute, das sie bei mir mit an den Haferflocken in den Grindal und Entrychäen liegen :mislay:
Die ganze Zeit hatte ich die nicht verfüttert...aber letzte Woche mal wieder...
Schwubbs war die Oberfläche grizzegrün...
Außerdem sind da ca. 5 Liter Nixkraut drin..die muß ich rausschmeißen..die machen die Oberflächenströmung dahin...
VG Monika
26.08.2012, 07:33:02

Tom Toe

Hallo Monika,

es spielen viele Faktoren eine Rolle, wenn es um die Kahmhaut geht. Speziell in meinem Fall hatten unser 175- und 240-Liter-AQ immer eine, mal hell, mal grau und, wie in diesem Thread beschrieben, grasgrün. Ich habe die Kahmhaut nie aktiv bekämpft. Durch Veränderungen am System und den zeitlichen Begebenheiten wurde über die Jahre mal die Strömung verändert, die Wasserwechselintervalle ebenfalls, ebenso die Leuchtstoffröhren (Lichtfarbe) gewechselt. Habe weiterhin die Entwicklung nach Gaben spezieller Futtermittel beobachtet, über die Jahre spezielle Bepflanzungen gehabt, die Filtermaterialien erneuert oder im Gegenteil auch mal lange nicht gereinigt. Aber eine Kahmhaut war immer präsent. Nur eines hatte ich bisher nie verändert, den Wasserstand. Der war immer auf maximale Höhe. Jetzt habe ich diesen um nicht einmal 20 mm gesenkt und die Wasseroberfläche ist glasklar. Das ist doch kein Zufall, oder doch? :ao3:

Sollte die Kahmhaut trotzdem wieder erscheinen, werde ich umgehend berichten. Vielleicht haben sich ja weitere Faktoren verändert, die ich nicht kenne, da ich nicht messe.

Gruß,
Thomas
 
 
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