Wenn ich mir die Vermehrung der Alge anschaue, habe nun Sorge, dass durch das Abernten, also durch die Brüche der Alge beim Abbürsten und -kratzen, die Planosporen massiv freigesetzt werden und die Verbreitung gerade richtig angekurbelt wird?
Hallo Kalle,
stark befallene Blätter müssen raus. Es ist einfach: Alles, was rausgenommen wird, kann keinen Schaden mehr anrichten und sich nicht weitervermehren. Alles, was im Aquarium mechanisch zerstört, gefressen oder durch Chemikalien umgebracht wird, setzt Nährstoffe frei, die für die nächste Algengeneration oder andere Arten wieder die Grundlage bilden.
Zitat:
Ist es also notwendig, die befallenen Blätter zu entfernen?
Dann wäre mein Becken aber arg gerupft.
Wenn Du es nicht machst, werden die Algen die Pflanzen "rupfen", das ist bestimmt nicht schöner. Du musst eben die entnommene Pflanzen- und Algenmasse durch einfache, schnellwüchsige Arten ersetzen. Also: Algen und nicht zu rettende Blätter / Pflanzen entnehmen, leistungsfähige Konkurrenten einsetzen.
Zitat:
Oder soll ich versuchen die Blätter zu reinigen in der Hoffnung, dass Amanos und Otos die Reste klein halten bis der Nährstoffhaushalt besser passt?
Wie gesagt, auch was gefressen wird, setzt per Stoffwechsel der Algenfresser die ursprünglichen Nährstoffe weitgehend wieder frei und die nächste Generation oder eine andere Art macht sich breit. Algen raus, Konkurrenten rein, der Rest ist durch Wasserwechsel leicht zu regeln. Natürlich müssen die schnellwüchsigen Pflanzen adäquat gedüngt werden, aber erst dann, wenn sie auch tatsächlich vorhanden sind und wachsen können. Düngen ohne die entsprechenden Abnehmer ist absoluter Blödsinn, der nur die Algenplage verstärkt.
Würden die Leute nur halb so viel Energie, wie sie für Düngeexperimente aufwenden, in bloßes Nachdenken investieren, wäre ich wahrscheinlich als "Algenratgeber" so überflüssig wie ein Kropf.