Hallo Bernd,
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Bei Deinem Versuch denke ich, dass wir manchmal vergessen, dass wir es mit Bakterien zu tun haben und nicht mit echten Algen. Deshalb: Im gleichen Wasser, in dem der Großteil abgestorben ist, sind genügend Nährstoffe und ein paar unsichtbar überlebende Sporen, so dass das Spiel von vorne beginnen kann. So kommen wir wahrscheinlich nicht weiter. Ein Filmdöschen und eine Petrischale sind eben mal keine Aquarien.
Ich verstehe, dass es erschreckend ist, wenn Blaualgen so lange bei einer Dunkelkur mitmachen und da etwas am Weltbild zu schaden kommt.
Hallo Jo,
Du täuschst Dich, wenn Du mir im Bezug auf Blaualgen ein bestimmtes Weltbild unterstellst. So etwas habe ich bei Cyanos nicht, also kann auch keins zu Schaden kommen.
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Was passiert eigentlich bei der Dunkelkur?
Meiner Meinung nach zuerst ein Bruch der langen Fäden und damit eine Zunahme des Anteils kürzerer Fäden. Wie man dass als Laie im Nachweis eingermaßen sauber hinbekommt, ist noch offen.
So sieht aber normalerweise die Vermehrung bei Oscillatoria und anderen mehrzelligen Blaualgen aus. Es werden so genannte Homorgonien abgestoßen, während die darunter gelegene Zelle abstirbt. Ich denke, da sind weder Deine, noch meine Ausrüstung und vor allem wir selbst als Beobachter geeignet, um solche Vorgänge ausreichend genau zu erkennen und richtig zu deuten.
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Da bräuchte man Zählsoftware am Mikroskop. Makroskopisch äußert sich das ganze im ablösen der Blaualgen von der Unterlage(Pflanzen, Scheiben, Boden)
Damit ist schon einmal sehr viel gewönnen, weil man nicht jede Pflanze einzeln putzen muß.
In den meisten Fällen wird da nicht viel abgesaugt, die Blaualgen verschwinden ganz einfach, scheinbar spurlos.
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Die 2. Stufe wäre ein stärkeres absterben der Blaualgen und ein sammeln der Überreste in braungrünlichem Mulm, in dem vorrangig kurze Fäden und Einzelstücke vorliegen. Aus diesem Mulm können neue Blaualgenbeläge wieder generiert werden!
Das ist die klassische Verwechslung einer Versuchsanordnung "im Reagenzglas" mit der rauen Wirklichkeit im weit komplexeren System Aquarium. In Deinem Filmdöschen und in meiner Petrischale ist kein Billonenheer von Bakterien, das sich um die zerfallenden, durch Lichtmangel absterbenden und geschädigten Cyanoreste kümmert.
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Dann kommen in der Diskussion solche Einwände, dass sie doch irgendwann mal 5 min Licht bekommen und ... Nein es waren nur ausreichend lebensfähige Keime vorhanden, denen trotz größerem TWW die Bedingungen gereicht haben.
Solche Einwände sind meist Quatsch, da gebe ich Dir recht. Aber wenn dann nach relativ kurzer Zeit wieder Blaualgen auftauchen, müssen sie keineswegs zwingend aus den Altbeständen übrig geblieben sein. Sie können jederzeit auch erneut von außen den Weg in ein warmes Nest gefunden haben. Aber auch hier muss man wieder strikt unterscheiden zwischen Reagenzglas und Aquarium. Ich zweifle Deine Ergebnisse nicht an, aber ich glaube, sie sind nicht nah genug an der Realität im Aquarium.
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Praktisch heißt Stufe 2, dass über 2 oder von mir aus mehr größere TWW dieser braungrünliche Mulm rigeros entfernt werden muß.
Sofern dabei der richtige, wertvolle rotbraune, flockige Mulm mit abgesaugt wird, halte ich das für kontraproduktiv.
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Die Methodik der Dunkelkur ist schon richtig.
Die 3. Stufe wäre ein echtes Absterben der Blaualgen ohne dass sie wieder aus dem Mulm generiert werden können. Und da snd wir noch am basteln.
Von der O. spec. "Kirsten" konnte ich nach 7 Tagen Dunkelkur generieren, nach 10 Tagen nicht mehr! Und das ganze muß ich jetzt für diese Form wieder und wieder bestätigen und versuchen, ob ähnliche Verläufe auch für andere Formen nachweisbar sind.
Ich mache ja mit, habe aber wie angedeutet erhebliche Zweifel, ob wir dabei Entscheidendes erfahren werden.
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Halte dich nicht an dem Strohhalm fest.
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vergessen, dass wir es mit Bakterien zu tun haben und nicht mit echten Algen. Deshalb: Im gleichen Wasser, in dem der Großteil abgestorben ist, sind genügend Nährstoffe und ein paar unsichtbar überlebende Sporen, so dass das Spiel von vorne beginnen kann.
Du bekommst nicht alle Sporen und Nährstoffe mit TWW aus einem Aquarium raus. Die Restkonzentration kann ich auch bei meinen Versuchen über Verdünnung simulieren und ich habe auch stark verdünnt. Da ist schon eine gewisse Vergleichbarkeit da.
Ich halte mich nicht an einem Strohhalm fest, denn ich bin nicht in Not. :lol2:
Natürlich bekommt man in so einer Probe annähernd die gleiche Konzentration einiger messbarer Nährstoffe hin, aber keine Bakterienflora wie in einem Aquarium. Außerdem fehlen in unseren Versuchen die Pflanzen als Konkurrenten, es wird nicht gefiltert und ... und... und ...
Aber man sollte vielleicht auch nicht so unbescheiden sein: Es ist doch schon mal eine neue Erkenntnis, dass es offensichtlich ein paar Arten zu geben scheint, die, wie auch immer, 7 Tage Dunkelheit "überleben", bzw. wieder auferstehen können.