Hallo zusammen,
danke für die rege Beteiligung.
@Thomas: die gleiche Erfahrung mache ich seit ein paar Jahren im Job (habe lange als Freiberufler gearbeitet, davor als Angestellter). Qualifikation ist sogenannten Führungskräften der Unternehmen (ich rede von einer der reichsten Branchen weltweit) "im Weg", da sie selbst immer häufiger schlecht qualifiziert sind und dadurch auffällig würden. Die Firmeninhaber sind heute meist Finanzierungskonsortien, die nur ein Interesse haben: so schnell wie möglich investiertes Kapital vermehrt zu bekommen (Großaktionäre). Die setzen Consultants auf Zeit (meist 2-4 Jahre Vertrag) ein, mit Option auf Verlängerung. Diese Consultants sind extrem teuer, haben freie Hand und handeln idR nach dem Muster "bisheriges Personal soll gehen (da die das nicht so schnell können, reicht die verbleibende Zeit, das zum Strat wichtige Knowhow um Interna abzufragen), die sind nur Widerspruchs-Risiko, ich baue mein Team selbst neu auf". Dann werden alte Seilschaften bemüht, die in dieser Hinsicht schon länger gut zusammenarbeiten und die ehemalige Firma, freundlich oder feindlich übernommen, blutet aus und ist irgendwann als solche nicht mehr wahrnehmbar. Für die "Mannschaftsdienstgrade" bleibt wegen der teuren "Führungsseilschaft" nicht genug Geld zur Motivation, da wird gekürzt, wo immer gesetzlich erlaubt - derzeit erlebe ich das live, seit einem halben Jahr und es wird von Tag zu Tag schlimmer.
Betriebe, die von echten Unternehmern (so nenne ich die, die etwas selbst und auf ihr eigenes Risiko aufgebaut haben und verantwortlich führen) geführt werden, sind Ausnahme geworden. Traurig, aber war. Manager sind idR Karrieristen, denen es nur auf's Ego ankommt. Die interessiert einen Sch..., was mit anderen geschieht, mit dem Betrieb sowieso. Von Verantwortungsbewußtsein keine Spur.
Sicher gibt es Ausnahmen. Aber eben Ausnahmen. Deutschland ist nur Teil der Welt. Wir sind nicht nur Servicewüste, sondern immer mehr Bildungs- und Sozialwüste.
@Kerstin: sehe ich ähnlich. Allerdings (ich hatte mal Warenverkauf) ist sogenanntes Shop-Hopping hip; d.h. die Menschen neigen, von Ausnahmen abgesehen, immer mehr dazu, zu kaufen, wo sie es sofort und am billigsten bekommen. Die Frage nach dem Service kommt idR erst nach einigen Negativerfahrungen. Das zwingt viele Einzelhändler gegenüber Ketten in die Knie. Erst in jüngster Zeit gibt es eine Tendenz, daß sich z.B. Handwerksbetriebe eines Gewerkes im Einkauf zusammenschließen, teilweise sogar bei der Auftragsabwicklung. Das ist der richtige Ansatz.
@Frank: mache ich auch immer öfter, nachdem ich mehrfach das Gefühl haben MUSSTE, das mein Händler immer wieder mal versucht, das, was er holen kann, unbedingt vom Kunden zu holen, egal wie. Da kann ich auch dort kaufen, wo es günstiger ist und Preisunterschiede von teilweis bis 150% sind einfach nicht mehr tolerabel.
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